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15. September 2015
Vorsorgethemen: Großes Interesse, viel Handlungsbedarf

Vorsorgethemen: Großes Interesse, viel Handlungsbedarf

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Nachlassregelung – der demografische Wandel sorgt dafür, dass solche Vorsorgethemen in der Bevölkerung zunehmend auf Interesse stoßen. Eine forsa-Umfrage im Auftrag der Monuta Versicherung hat jedoch ergeben: Viele besprechen die Themen in der Familie, wenige regeln diese Themen jedoch tatsächlich konkret für sich. Viel Potenzial also für Makler und Vermittler. Diese zeigen der Umfrage zufolge allerdings ebenfalls Berührungsängste.

Das Interesse für Vorsorgethemen in der Bevölkerung ist einerseits erfreulich hoch, andererseits zieht dieses hohe Interesse nicht unbedingt konkret vorsorgende Taten nach sich. Dies ist das Ergebnis einer von der Monuta Versicherung in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des forsa-Instituts zur „Generationenverantwortung“. In Bezug auf konkrete Vorkehrungen, die Menschen für den Krankheits- oder Todesfall getroffen haben, sind die Ergebnisse der Studie für Vermittler und Berater alarmierend. So gaben über drei Viertel der Befragten (76%) an, im Familienkreis bereits über eine Patientenverfügung gesprochen zu haben. Etwa zwei Drittel (68% bzw. 64%) haben sich zu Vorsorgevollmacht und Nachlassregelung bzw. Testament ausgetauscht. Doch lediglich ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer haben diese zentralen Verfügungen für sich tatsächlich geregelt.

Noch höher ist das Potenzial für Makler und Vermittler, wenn es um die finanzielle Vorsorge und die Organisation von Bestattung und Trauerfeier geht: Während ein knappes Drittel der Befragten die finanzielle Absicherung für den Trauerfall abgeschlossen haben, wurde von weniger als einem Zehntel die Gestaltung der eigenen Trauerfeier frühzeitig geregelt.

Hohe fachliche Kompetenz und sensible Gesprächsführung gefragt

„Das Interesse für Vorsorgethemen ist hoch. In Gesprächen mit Kunden erfahren wir jedoch, dass viele nicht wissen, worauf sie beim Ausfüllen von Vorsorgeverfügungen oder beim Verfassen eines Testaments achten sollen“, so Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der Monuta N.V. Niederlassung Deutschland. Allerdings bestünden auch bei Beratern und Vermittlern noch zu häufig Berührungsängste bei schwierigen Vorsorgethemen wie dem Krankheits- oder Todesfall. Denn gerade im direkten Kundenkontakt verlange die Beratung zu Vorsorgethemen neben einer hohen fachlichen Kompetenz auch eine sensible Ansprache und Gesprächsführung.

Vielfältiges generationenübergreifendes Engagement

Die Studie fragte auch nach dem Engagement für die eigenen Angehörigen und die nächste Generation. Die Möglichkeiten sich für andere Menschen einzusetzen und damit ein Stück Generationenverantwortung zu übernehmen, sind vielfältig. Laut den forsa-Ergebnissen kümmern sich bereits etwa 45% der Befragten ehrenamtlich um Kinder und Jugendliche. Etwa ebenso viele haben schon einen engen Angehörigen gepflegt. Wenn es um die Begleitung Angehöriger oder Freunde im konkreten Trauerfall geht, haben sogar 64% der Befragten bereits geholfen. Weitere 12% waren oder sind aktuell in der Hospizarbeit tätig. Lediglich 7% aller Befragten haben sich noch nie für andere engagiert.

Über die Studie

Die repräsentative Studie des Instituts forsa wurde im Juli 2015 durchgeführt und befragte insgesamt 1.001 Teilnehmer zwischen 18 und 100 Jahren unter anderem zu gegenseitigem Engagement, Pflege in der Familie sowie Vorsorge für den Krankheits- und Trauerfall. (ad)