Die Stimmung unter den Immobilienfinanzierern verbessert sich weiter, wie die Auswertung des BF.Quartalsbarometers für das vierte Quartal 2024 ergab. Der Sentimentindex steigt zum fünften Mal in Folge an. Der Wert erhöht sich um 3,9 Zähler von –13,79 im dritten Quartal auf aktuell –9,89. Zum Vergleich: Auf den Tiefstwert von –20,22 war der Index im dritten Quartal 2023 gesunken. Der bisherige Höchstwert lag bei +8,11 Zählern im ersten Quartal 2015.
Der Index wird im Auftrag der BF.direkt AG durch das Analyseunternehmen bulwiengesa AG erstellt und misst die Stimmungslage und das Geschäftsklima unter den deutschen Immobilienfinanzierern.
Einschätzung des Neugeschäfts leicht positiv
Als Grund für die neuerliche Stimmungsaufhellung wird die Einschätzung des Neugeschäfts genannt. So bewerten 38,9% des Panels das Neugeschäft als unverändert oder neuerdings sogar ansteigend. Das sind mit einem Plus von 17,7 Prozentpunkten deutlich mehr als im Vorquartal. Zugleich gehen nur noch 19,4% der Befragten von einem rückläufigen Neugeschäft aus. Im dritten Quartal 2024 lag deren Anteil noch bei 36,3%.
Mehr Zuversicht auch in Sachen Finanzierungsbedingungen
Ebenfalls zur Verbesserung der Stimmung trägt die allgemeine Einschätzung der Finanzierungsbedingungen bei. Denn deutlich weniger Umfrageteilnehmer beurteilen diese negativ als noch im Quartal davor. Der Anteil ist von 72,7% auf 38,9% gesunken. Darüber hinaus gibt es wieder einen kleinen Teil der Befragten (8,3%), die die Bedingungen als besser bzw. progressiver einstufen. Diese Wert war laut BF.direkt AG über mehrere Quartale bei Null stagniert.
Stimmung könnte sich im neuen Jahr weiter bessern
„Das bessere Sentiment nehmen wir auch am Markt wahr. Bis zur Expo Real Anfang Oktober war die Stimmung noch verhalten, seitdem hat sie sich aber wahrnehmbar gebessert. Dies schlägt sich auch in mehr Finanzierungstransaktionen nieder. Ich erwarte eine weitere Verbesserung im neuen Jahr“, erklärt Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG.
Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers, ergänzt: „Es darf nicht vergessen werden, dass wir uns immer noch in einem schwierigen Umfeld befinden und der Indexwert daher noch deutlich unterhalb der Nulllinie liegt. Zudem sind wesentliche externe Makrorisiken nach wie vor vorhanden – wie beispielsweise der Ukraine-Krieg oder die Wirtschafts- und Wachstumsschwäche der Bundesrepublik. Ein weiteres Thema, das die Banken derzeit beschäftigt, ist die Vorbereitung auf die nächste Stufe der neuen Eigenkapitalvorgaben – auch bekannt als Basel III. Diese Regeln müssen ab 1.1.2025 umgesetzt werden. Ich interpretiere den Anstieg der Margen im aktuellen Quartal auch dahingehend. Die Banken bereiten sich vor und bauen Kapitalpuffer auf.“ (tik)
Bild: © supansa – stock.adobe.com
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