Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern hat sich aufgehellt. So macht der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi) im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal 25,5 Punkte gut und erreicht einen Stand von - 12,8 Punkten. Vom Tiefpunkt Ende 2022 aus ist er somit um 56,9 Punkte gestiegen.
Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi) bildet die Einschätzungen von Experten zur Lage und den Erwartungen bezüglich der deutschen Immobilienfinanzierungsmärkte ab. Er wird quartalsweise ermittelt und berechnet sich als Mittelwert der Salden für die Immobilienmarktsegmente Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen und Hotel. Bis zum vierten Quartal 2022 wurde der Difi von JLL in Zusammenarbeit mit dem mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhoben. Nach einer Pause im ersten Quartal wird der Index seit dem zweiten Quartal 2023 von JLL gemeinsam mit dem HWWI Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut erstellt.
Stimmung zum Jahresende wieder eingetrübt
Wie die aktuelle Auswertung zeigt, hat sich die Stimmung bei den Immobilienfinanzierern zum Jahresende 2023 wieder verschlechtert. Zur Jahresmitte war eine leichte Zuversicht zu beobachten, die vorübergehend für einen Aufwärtstrend beim Difi gesorgt hatte (AssCompact berichtete). Im vierten Quartal ist der Difi nun wieder gesunken, und zwar um 4,8 Punkte, und hat somit das Jahr mit einem Minus von 38,3 Punkten abgeschlossen. Der Index liegt aber 31,4 Punkte höher im Vergleich zum Rekordtief Ende 2022.
Einschätzung der Experten wieder pessimistischer
Wie bereits in den vergangenen Quartalen fällt der Ausblick auf die kommenden Monate deutlich optimistischer aus als die Einschätzung der aktuellen Marktlage. So ist der Erwartungsindikator um 28,9 Punkte gestiegen und bewegt sich nur noch ganz leicht mit 0,7 Punkten im Minus. Der Situationsindikator kletter zwar ebenfalls mit 22,1 Punkten deutlich, verharrt aber mit - 24,8 Punkten weiter im negativen Bereich.
„Die deutlich positivere Einschätzung der kommenden Monate beruht in erster Linie auf den erwarteten Zinssenkungen der Notenbanken und betrifft insbesondere die Nutzungsarten Büro, Wohnen und Einzelhandel. Die aktuellen Inflationsdaten dürften eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni wahrscheinlich machen“, erklärt Dr. Jan Wedemeier, Senior Researcher am HWWI.
Wohnsegment kann am meisten zulegen
Alle betrachteten fünf Nutzungsarten Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen und Hotel haben zum Jahresbeginn Punkte gut gemacht. Das deutlichste Plus zeigt sich beim Wohnsegment aus, das um 40,3 Zähler auf 12,1 Punkte klettert. Laut JLL und HWWWI ist Wohnen die einzige Nutzungsart mit einer positiven Gesamtbewertung. Hotel und Logistik können um 27,4 Punkte bzw. 18,7 Punkte zulegen, bleiben aber mit Saldowerten von jeweils - 5,2 Punkten im negativen Bereich. Auch der Einzelhandelssektor kann ein Plus von 28,4 Punkten verbuchen, bewegt sich aber ebenfalls im roten Bereich mit einem Zählerstand von - 17,2 Punkten. (tik)
Bild: © jex – stock.adobe.com
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