AssCompact suche
Home
Immobilien
5. Februar 2025
Rekordzahl an PropTechs, aber weniger Wagniskapital
Rekordzahl an PropTechs, aber weniger Wagniskapital

Rekordzahl an PropTechs, aber weniger Wagniskapital

Laut einem aktuellen Bericht von blackprint ist für das Jahr 2024 in Deutschland die höchste Anzahl aktiver PropTechs zu verzeichnen. Die Insolvenzen waren gegenüber dem Vorjahr 2023 rückläufig. Erstmals ist allerdings das Finanzierungsvolumen gesunken.

Der nationale Innovations-Hub des Bau- und Immobiliensektors blackprintpartners GmbH (blackprint) mit Sitz in Frankfurt am Main hat den „blackprint PropTech Report“ für das Jahr 2024 vorgelegt. Im Rahmen des Berichts beleuchtet blackprint die Entwicklungen des deutschen PropTech- Start-up- und -Wagniskapitalsektors.

Wie der Report zeigt, umfasst der PropTech-Sektor inzwischen ein Rekordhoch von mehr als 1.264 Start-ups. 2024 wies der Bereich mit 41% seinen bislang stärksten Anstieg auf. Laut blackprint lässt sich die Dynamik auf unterschiedliche Treiber zurückführen.

Hohe Neugründungsquote

Einen großen Anteil machen die 196 Neugründungen aus. Der Wert reicht fast an die Rekordmarke aus dem Jahr 2021 heran. Doch zwei weitere Treiber seien messbar, bei denen Unternehmen mit älterem Gründungsjahr auf dem PropTech-Radar erscheinen, wie es im Bericht heißt: Zum einen würden Start-ups aus dem Energieeffizienzbereich zunehmend Immobilien-Bestandshalter als Zielkunden identifizieren und ihren Weg in den Bau- und Immobiliensektor finden. Zum anderen würden die lange „unsichtbaren“ Corona-Jahrgänge sichtbar, die sich im Jahr 2024 erstmals aus der Deckung und hinein in die Positionierungs-Offensive begeben hätten, so die Experten von blackprint weiter.

Insolvenzen rückläufig

Nach herausfordernden Jahren für den PropTech-Sektor ist seit dem zweiten Halbjahr 2024 eine Trendumkehr festzustellen: Die Insolvenzmeldungen sind gegenüber dem Vorjahr um 21% zurückgegangen und der Markt bereinigt sich langsamer.

Erstmals weniger Wagniskapitalvolumen

Der Blick auf den Bereich Finanzierung zeigt jedoch, dass das Volumen des Wachstumskapitals, das in deutsche PropTech-Start-ups geflossen ist, 2024 zum ersten Mal gesunken ist: Das Mindestvolumen betrug 1,018 Mrd. Euro, was ein Minus von 9% gegenüber dem Rekordjahr 2023 bedeutet. 81% davon wanderten in den Bereich Energieeffizienz als Wertschöpfungsstufe. „Der einseitige Fokus bleibt im Jahr 2024 bestehen und verstärkt sich zunehmend,“ schreiben die Experten von blackprint. Auf Rang 2 folgt der Bereich Sanieren und Bauen im Bestand (63 Mio. Euro), sowie Finanzieren, Bewerten und Investieren (41 Mio. Euro).

Kapitalzugang bleibt Herausforderung

„Es gibt so viele aktive PropTechs wie nie zuvor im deutschen Markt. Die Abdeckung der gesamten Wertschöpfung ist breit wie nie. [...] PropTech zeigt eindrucksvoll, wie schnell sich ein junger Sektor zur Innovationsschmiede entwickeln kann. Doch die Challenges für Start-ups liegen weiterhin im (Wagnis-)Kapitalzugang zur Finanzierung von Produktweiterentwicklungen, zur Sichtbarmachung und Skalierung ihrer Angebote sowie insbesondere in der Herausforderung, in einem krisengebeutelten, zurückhaltenden Markt mit den kaum digitalisierten Kunden ausreichend Aufträge und Umsätze für eine positive Fortführungsprognose zu generieren“, erläutert Malte Westphal, Head of Scouting & Market sowie blackprint-Experte für den PropTech- und Start-up-Finanzierungsbereich.

Mehr zum Bericht unter blackprint.de. (tik)