AssCompact suche
Home
Assekuranz
17. Februar 2025
Rating RLV: Hälfte der Unternehmen nutzt neuen Höchstrechnungszins
Rating RLV: Hälfte der Unternehmen nutzt neuem Höchstrechnungszins

Rating RLV: Hälfte der Unternehmen nutzt neuen Höchstrechnungszins

Die Tariflandschaft in der Risikolebensversicherung zeigt eine kontinuierliche Qualitätssteigerung. Die Mehrheit der Tarife erhält die Höchstbewertung. Vorteilhaft für Versicherte erweisen sich die Anpassungen durch den gestiegenen Höchstrechnungszins. Das zeigen aktuelle Ratingergebnisse.

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat die diesjährige Auflage seines Ratings zur Risikolebensversicherung veröffentlicht. Die aktuelle Tariflandschaft wird beeinflusst von der Anpassung des Höchstrechnungszinses. Dieser ist zum Jahreswechsel von 0,25% auf 1,0% geklettert – der erste Anstieg seit 30 Jahren. Davon profitieren alle Parteien, schreiben die Analysten. Für Versicherer ergeben sich dadurch neue Gestaltungsmöglichkeiten, für Verbraucher bedeutet der gestiegene Höchstrechnungszins oft günstigere Prämien, da die gewählte Versicherungssumme nun durch den höheren Rechnungszins mit niedrigeren Beiträgen kalkuliert werden kann.

Trend geht zu Premiumtarifen

Nicht alle der von MORGEN & MORGEN betrachteten Gesellschaften rechnen jedoch mit dem neuen Höchstrechnungszins, so das Analysehaus. „Rund die Hälfte der Versicherer kalkuliert mit dem neuen Rechnungszins und bietet ihre Tarife, in dem von uns berechneten Modellfall, im Schnitt um knapp 6% günstiger als im Vorjahr an“, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei MORGEN & MORGEN.

Ein weiterer „Trend“ in der Risikolebensversicherung geht in Richtung Premiumtarife. Diese werden nun vermehrt von den Unternehmen angeboten und bieten etwa zusätzliche Leistungen bei schwerer Krankheit (Dread Disease) vor dem Versterben oder die Option, den Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.

Große Mehrheit der Tarife mit Höchstnote

Die Tariflandschaft der Risikolebensversicherung wurde anhand von 19 Ratingfragen analysiert, die die Bedingungen der einzelnen Tarife bewerten. Insgesamt können maximal 43 Bewertungspunkte erreicht werden. Tarife werden mit einer Gesamtnote von einem („sehr schwach“) bis fünf („ausgezeichnet“) Sternen bewertet.

 

Rating RLV: Hälfte der Unternehmen nutzt neuem Höchstrechnungszins

 

Um eine Gesamtbewertung von vier bis fünf Sternen zu erhalten, müssen Tarife bestimmte Mindestkriterien erfüllen (siehe Grafik). Darunter ist der Verzicht auf Kündigung oder Vertragsanpassung nach § 19 VVG, wenn der Versicherungsnehmer Anzeigepflichtverletzungen nicht zu vertreten hat ebenso wie bei Gefahrenerhöhung, wie beispielsweise einem veränderten Rauchverhalten.

Für die Höchstbewertung müssen Tarife zudem eine Nachversicherungsgarantie bei Heirat, Geburt eines Kindes und Immobilienerwerb ermöglichen.

Verbraucher profitieren von höheren Qualitätsstandards

Oftmals bieten Unternehmen mehrere Tarife mit unterschiedlicher Bedingungsqualität an. Insgesamt erhalten 113 Tarife die Höchstbewertung von fünf Sternen, was der deutlichen Mehrheit der analysierten Tarife entspricht. 22 Tarife erhalten im aktuellen Rating vier Sterne („sehr gut“), weitere 15 werden mit drei Sternen als „durchschnittlich“ ausgezeichnet. Mit zwei Sternen oder einem Stern wurde seit 2022 kein Tarif mehr bewertet. Die Entwicklung zeigt den hohen Qualitätsstandard in der Risikolebensversicherung. „Verbraucher profitieren dadurch von immer besseren Produkten mit höherer Leistungsfähigkeit“, so Saal. (js)

Die Ergebnisse des M&M Rating Risikolebens 2025 können hier abgerufen werden.