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27. Januar 2021
Quo vadis Betriebsschließungsversicherung?

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Chef in safety mask hanging up sign closed on restaurant door.

Quo vadis Betriebsschließungsversicherung?

Problem der „Schwere“ des Kumuls bei Pandemie

Die hohe Groß- bzw. Kumulschadenneigung einer Pandemie zeigt der Vergleich mit Sturm: So hätten die Versicherer in einem Kyrill-Jahr nach heutigen Wertmaßstäben bei Prämieneinnahmen von 2,5 Mrd. Euro Schäden in Höhe von 3 Mrd. Euro eingefahren, also etwas mehr als das Prämienvolumen eines Jahres. Bei einer Pandemie und dem eingangs angenommenen Prämienvolumen von 75 Mio. Euro würden sich die Schäden der Versicherer auf 7,5 Mrd. Euro belaufen, also das Hundertfache der Prämieneinnahmen.

Quo vadis Betriebsschließungsversicherung?

Um ein solches Szenario zu verhindern, könnten die Versicherer das Risiko diversifizieren, also durch andere Sparten ausgleichen. Das Problem an dieser Risikominderungstechnik im Hinblick auf die Betriebsschließungsversicherung: Zum einen verzeichnen nicht alle Versicherer BSV-Geschäft, zum anderen können Gesellschaften Schäden aus der BSV nicht ausgleichen, da sie entsprechende Sparten, die gut durch die Krise gekommen sind, wie etwa Kfz, nicht bedienen.

Pandemie eingeschränkt versicherbar

Während die Aktuare in einer Pflichtversicherung nicht die beste Lösung sehen ebenso wenig wie in der Gründung eines Spezialversicherers, könnte eine Limitierung der Kumulhaftung beispielsweise auf 20% ein möglicher

Ansatz sein. Ein solches Konstrukt sei nicht unüblich, denkt man an den Fall Thomas Cook. Hier war die Haftung ebenfalls beschränkt, was aber vielen nicht bekannt war. Entscheidend sei deshalb, solche Limitierungen dem Kunden gegenüber im Vorfeld transparent zu kommunizieren. Der im Extremfall nicht gedeckte Betrag könnte durch Pools, den Staat oder Fonds ergänzt werden. Auch das Limit könnte jährlich neu festgelegt werden.

Das Pandemierisiko in der BSV sei eingeschränkt versicherbar, so das Fazit von Dr. Meyerhtole. „Eine kleine Lösung ist immer noch besser als keine Lösung.“ Darüber hinaus brauche es aber Bilanzierungshilfen. Klar sein dürfte aber auch, dass die Risikotragfähigkeit der Versicherer ohne drastische Beitragsanpassungen nicht ausreichen werde. (tk)

Bild: © Irina – stock.adobe.com

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