Interview mit Said Shurafa von Vairsicherung, Platz 2 beim Jungmakler Award 2024
Hi, Said, wie bist du dazu gekommen, Versicherungsmakler zu werden?
Ursprünglich wollte ich nach meiner Ausbildung die Versicherungsbranche verlassen. Ich habe bei der Debeka gelernt und hatte erst mal genug von der Branche. Doch nach ein paar Monaten hat es mir wieder in den Fingern gekribbelt, und durch Anfragen von Bekannten, die wussten, dass ich in Versicherungen ausgebildet bin, habe ich den Weg wieder zurückgefunden, eben auch über die Zielgruppe, in der ich jetzt auch Beratung anbiete. Also habe ich mich entschieden, Makler zu werden. Seit dem 1. Januar dieses Jahres bin ich offiziell als Makler unterwegs.
Was waren die größten Herausforderungen, als du den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hast?
Eine der größten Herausforderungen war die Menge an Informationen. In der Ausbildung wird man ja nicht darauf vorbereitet, wie man Makler wird. Ich musste alles selbst herausfinden: Wie trage ich mich ein? Welche Systeme nutze ich? Wie baue ich meinen gesamten Prozess auf? Dann kam noch die Entwicklung eines Deckungskonzepts dazu. Da hatte ich aber das Glück, dass mir ein Versicherer Vertrauen entgegengebracht hat und mich bei der Entwicklung unterstützt hat.
Du hast vorhin von deiner Zielgruppe gesprochen. Wen betreust du hauptsächlich?
Meine Zielgruppe sind Betreiber von Service-Apartments und Ferienwohnungen. Das reicht von kleinen Anbietern mit ein oder zwei Apartments bis hin zu deutlich größeren Betrieben. Diese Unterkünfte sind meist weniger durchprofessionalisiert als Hotels, bieten Übernachtungen an, allerdings ohne Dinge wie Frühstück oder ähnliche Dienstleistungen.
Was haben deine Kunden für spezielle Bedürfnisse?
Das Wichtigste ist, dass die Versicherungen anpassungsfähig sind. Meine Kunden brauchen Versicherungslösungen, die mit ihrem Geschäft mitwachsen, und sie müssen sich darauf verlassen können, dass im Schadenfall alles reibungslos funktioniert. Wenn z. B. ein Gast zu Schaden kommt, muss der Betrieb entsprechend abgesichert sein, um nicht in die Insolvenz zu geraten und damit er seinen Gästen auch weiterhin seine Dienste zur Verfügung stellen kann.
Du betreibst auch selbst Service-Apartments. Wie hat das deine Arbeit als Makler beeinflusst?
Meine Frau und ich betreiben mittlerweile fünf Apartments. Wir haben vor etwa drei Jahren damit angefangen, und das hat mir sehr geholfen, die Bedürfnisse meiner Zielgruppe besser zu verstehen. Ich weiß genau, was diese Betriebe brauchen, und kann die Risiken besser einschätzen. Das hilft mir enorm bei der Beratung meiner Kunden.
Wie gewinnst du neue Kunden? Setzt du auf Social Media oder Empfehlungen?
Es läuft über drei Kanäle: Erstens arbeite ich mit Beratungsunternehmen zusammen, die sich auf die Beherbergungsbranche spezialisiert haben. Zweitens läuft viel über Empfehlungen zufriedener Kunden, u. a. sind Versicherungen ständig Thema auf Branchen-Stammtischen, wo immer wieder unser Name fällt. Und drittens teste ich gerade den Auftritt auf Fachmessen, auf denen ich in Zukunft noch stärker vertreten sein will, um Kontakte zu knüpfen.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Mein Ziel ist, weiter zu wachsen. Die ersten Monate als Makler liefen gut. Langfristig geht es darum, einen stabilen Bestand aufzubauen und diesen weiter zu betreuen. Momentan bin ich noch allein, unterstützt von meiner Frau, aber ich plane, bald eine Aushilfe einzustellen, und auf mittlere Sicht wird es sicher eine Teil- oder Vollzeitkraft werden.
Hast du einen Tipp für die nächsten Jungmakler?
Rechtzeitig mit der Präsentation für das BundesCasting anfangen :) Für den Geschäftsalltag: Prozesse sind das A und O. Der Dreh- und Angelpunkt eines Unternehmens ist, dass Prozesse funktionieren. Und wenn etwas nicht reibungslos läuft, sollte man nicht zögern, den Prozess anzupassen oder neu zu gestalten.
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