Das Analysehaus Metzler Ratings hat zum ersten Mal ein Meta-Rating in der privaten Krankenversicherung (PKV) durchgeführt. Nachdem die Analysten dieses „Rating der Ratings“ bereits erfolgreich in der Lebensversicherung getestet haben, ist es nun auch auf die PKV ausgeweitet worden.
Ziel des Meta-Ratings sei es, herauszufinden, welche Krankenversicherer bei renommierten Ratingagenturen am besten abschneiden, so die Experten bei Metzler. Das sei vor allem für private Versicherungsnehmer eine Hilfe, die sich beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung oft für mehrere Jahrzehnte an einen Versicherer binden. Das Wissen, welche Krankenversicherer von verschiedenen Versicherungsexperten als die besten am Markt eingeschätzt werden, könne diese Entscheidung ungemein erleichtern.
Ratingbasis sind öffentlich verfügbare Ratings
Basis der Analyse sind mehrere öffentlich verfügbare Ratings aus den drei Bereichen Finanzstärke, Produktqualität sowie Service & Fairness. Zunächst hat Metzler Ratings alle in Deutschland aktiven Krankenversicherer ermittelt, deren Vollkostentarife und Zusatzversicherungstarife von den drei in Deutschland führenden Produktratingagenturen bewertet wurden – diese sind Franke und Bornberg, MORGEN & MORGEN sowie Ascore. Zusätlich mussten die Anbieter mindestens ein Finanzstärke- und ein Servicerating aufweisen können. Insgesamt 25 Krankenversicherer haben diese Vorgaben erfüllt und sind damit in das Meta-Rating eingeflossen, so Metzler.
Für das Meta-Rating – oder aggregiertes Rating, wie es im Fachbegriff genannt wird – werden die Noten, Punkte oder Ratings, die für ein Produkt oder eine Dienstleistung abgegeben werden, zu einem Gesamtwert zusammengefasst. Zunächst ermittelte Metzler eine Teilnote für jede der drei untersuchten Kategorien. Die aggregierten Teilnoten der drei Kategorien bilden anschließend die Gesamtnote. Auf eine Gewichtung einzelner Ratings hat Metzler dabei verzichtet.
Ergebnisse des Teilratings Finanzstärke
Im Bereich Finanzstärke wurden die Ratings von S&P, Fitch sowie das hauseigene Rating von Metzler Ratings herangezogen. In die Bewertung der Finanzstärke flossen unter anderem Finanzkennzahlen der aktuellsten Jahresabschlüsse zu Eigenkapital, freier Rückstellung für Beitragsrückerstattungen, Stille Lasten und/oder Reserven sowie zur Nettorendite der Kapitalanlagen ein.
In dieser Teilkategorie erhält die Inter die beste Bewertung mit einer Note von 1,50, gefolgt von der Allianz (1,83) und der Ergo (2,25). Durchschnittlich erhalten die Versicherer in der Teilkategorie Finanzstärke die Note 3,40.
Ergebnisse des Teilratings Produktqualität
Das Teilrating Produktqualität basiert auf den Ratings von Franke und Bornberg, MORGEN & MORGEN sowie von Ascore. Diese drei Anbieter stellen eine breite Abdeckung and Ratings über alle Bereiche der Krankenversicherung sicher, so Metzler. Der Spitzenreiter bei den gebündelten Produktratings ist die Barmenia mit einer Bewertung von 1,04. Auf dem zweiten Platz liegt die Allianz (1,16), gefolgt von der Halleschen (1,17). Durchschnittlich erhielten die getesteten Unternehmen die Note 1,71.
Ergebnisse des Teilratings Servicequalität
Der Bewertung im Teilrating Service & Fairness liegen die Untersuchungen von ServiceValue zugrunde. Als Sieger aus dieser Teilkategorie geht die Allianz mit einer Note von 1,33 hervor, Mit der DKV, HUK, LVM, Signal Iduna und SDK erhalten fünf weitere Anbieter ebenfalls diese Bewertung. Die Durchschnittsnote in der Kategorie Servicequalität liegt bei 2,52.
Das sind die Gesamtgewinner
Als Gesamtsieger geht aus dem Auftaktrating die Allianz mit einer Gesamtnote von 1,44 hervor. Der Münchner Versicherer erzielt als einziger die Gesamtnote „sehr gut“ (siehe Grafik). Zehn weitere Anbieter werden mit „gut“ bewertet – es sind die Inter (1,68), Signal Iduna (1,78), Münchener Verein (1,80), DKV (1,99), Barmenia (2,01), R+V (2,06), ARAG (2,12), uniVersa (2,23), HanseMerkur (2,23) sowie die LVM (2,44). Die durchschnittliche Gesamtnote über alle 25 Versicherer hinweg liegt bei 2,54. (js)
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