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8. Januar 2025
Pflegeheimbewohner zahlen immer höhere Eigenanteile
Pflegeheimbewohner zahlen immer höhere Eigenanteile

Pflegeheimbewohner zahlen immer höhere Eigenanteile

Die finanzielle Belastung für pflegebedürftige Heimbewohner ist weiter gestiegen. Der monatliche Eigenanteil liegt inzwischen bei mehr als 2.400 Euro, wie eine Auswertung des WIdO zeigt. Bei gleicher Entwicklung könnte er in einigen Jahren sogar auf fast 4.000 Euro pro Monat steigen.

Die Eigenanteile für pflegebedürftige Heimbewohner sind weiter gestiegen. Aktuell liegen sie bei monatlich mehr als 2.400 Euro, und damit wieder deutlich über dem Niveau des Jahres 2021, als die Politik Zuschläge zur Begrenzung der Eigenanteile an den pflegebedingten Aufwendungen eingeführt hat. Das zeigt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

So lagen die Gesamtkosten für einen Heimplatz Ende 2024 bei durchschnittlich 4.701 Euro. Davon zahlte die Pflegekasse durchschnittlich 1.470 Euro, zusätzlich bekamen pflegebedürftige Heimbewohner von der Pflegeversicherung durchschnittlich weitere 807 Euro für ihre pflegebedingten Eigenanteile in Form der nach Wohndauer gestaffelten Zuschläge erstattet.

Trend zu höheren Eigenanteilen „ungebrochen“

Das bedeutet Ende des Jahres 2024 mussten Heimbewohner mit durchschnittlich 950 Euro für die Pflege selbst aufkommen. Dazu kamen durchschnittlich 977 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 497 Euro für Investitionskosten – was dann insgesamt durchschnittlich 2.424 Euro im Monat ergibt, ein deutliches Plus gegenüber dem Niveau von der Einführung der nach Wohndauer gestaffelten Zuschläge zur Entlastung, die seit Anfang 2022 greifen.

Bei Pflegebedürftigen, die länger im Heim wohnen, haben die Zuschläge für deutliche Entlastung gesorgt. „Insgesamt ist der Trend zu immer höheren Eigenanteilen jedoch ungebrochen“, so David Scheller-Kreinsen, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Prognose: Pflegeanteile könnten bis 2029 auf fast 4.000 Euro steigen

Trotz der mit Jahresbeginn steigenden Leistungssätze der Pflegeversicherung steigen die Zuzahlungen für Heimbewohner weiterhin an. Das liege unter anderem an den gestiegenen Lohnkosten für Pflegepersonal und inflationsbedingten Tarifsteigerungen, erklärt Scheller-Kreinsen. Und es wird auch weiterhin nach oben gehen. Das zeigt sich in Prognosen zur weiteren Entwicklung der pflegebedingten Eigenanteile, für die das WIdO verschiedene Szenarien durchgespielt hat.

„Wenn man von einer im Vergleich zu den Vorjahren eher moderaten Steigerung der Zuzahlungen um 10% ausgeht, werden die Eigenanteile inklusive Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten im Jahr 2029 eine durchschnittliche Gesamtbelastung von 3.812 Euro pro Monat ergeben“, so Scheller-Kreinsen. Zum Vergleich: Vom Jahr 2023 zum Jahr 2024 stiegen die pflegebedingten Eigenanteile – ohne Berücksichtigung der nach Wohndauer gestaffelten Leistungszuschläge – um 21,7% an, von 2022 auf 2023 waren es 17,5%. (js)