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28. Juli 2017
OVB: „Unsere Finanzvermittler fühlen sich bei uns gut aufgehoben“
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OVB: „Unsere Finanzvermittler fühlen sich bei uns gut aufgehoben“

Bei der OVB Vermögensberatung gab es vor wenigen Monaten einen Vorstandswechsel, an der grundsätzlichen Ausrichtung des Allfinanzvertriebs soll sich aber nichts ändern. Mit 1.300 Finanzvermittlern geht das Unternehmen in die Zukunft und glaubt, insbesondere junge Vermittler gewinnen zu können. Die Vorstände Christian Höfel und Marcus Oliva im Interview.

Herr Höfel, Herr Oliva, seit April dieses Jahres sind Sie im Vorstand der OVB Deutschland. Welche neuen Ideen bringen Sie für das Unternehmen mit, das mittlerweile fast auf die 50 zugeht?

Christian Höfel Wir wollen die beiden tragenden Säulen unseres Geschäftsmodells stärken: unsere umfassende Allfinanzberatung sowie unsere exzellenten Karrieremöglichkeiten.

Marcus Oliva Unseren Allfinanzberatungsansatz entwickeln wir stetig weiter. Produktlösungen unterwerfen wir den hohen Qualitätsmaßstäben unserer Premium-Select-Strategie und unsere Beratung richten wir stets an den Wünschen und Zielen unserer Kunden aus. In unserem Leitsatz „Allfinanz einfach besser“ haben wir das konkret verankert.

CH Weitere ganz wichtige Aspekte für unsere Finanzvermittler und die, die es werden wollen, sind sowohl unser Karriereplan, ergänzt um einen einzigartigen Zusatzvertrag, und eine fundierte Aus- und Weiterbildung als auch der internationale Austausch. Es geht uns als neuem Führungsteam eben nicht darum, alles zu erneuern. Wir werden uns auf die Dinge konzentrieren, die bei OVB gut funktionieren und die klar zu unseren Stärken zählen. Diese werden wir konsequent weiterentwickeln.

Sind Sie denn rückblickend mit den Ergebnissen in Deutschland für das Jahr 2016 zufrieden?

CH Trotz spürbarer Auswirkungen des Lebensversicherungsreformgesetzes lagen die Gesamtvertriebsprovisionen in Deutschland nahezu auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 2,9% auf 6,7 Mio. Euro.

Die vergangenen Jahre sind nicht ganz unbelastet. Als Strukturvertrieb steht die OVB auch immer wieder in der Kritik. Nicht selten kommt die Kritik aus der Branche selbst. Wie gehen Sie damit um?

CH Derlei Kritik verstummt regelmäßig, wenn man sich detailliert mit uns und unserer Dienstleistung auseinandersetzt. OVB bietet ihren Finanzvermittlern äußerst wettbewerbsfähige Vertragsbedingungen, weitreichende soziale Absicherung sowie die Aussicht auf ein überdurchschnittliches Einkommen. Festgelegte Kriterien sorgen für gleiche Karrierechancen. Systematische Qualifizierungen mit jeweiligen IHK-Zertifizierungen begleiten diesen Prozess.

MO On top bieten wir hervorragende Produkte ausgewählter Partner. OVB ist Heimat für jeden, der ambitionierte Ziele hat und dem die qualitative und verantwortungsvolle Allfinanzberatung seiner Kunden am Herzen liegt.

Verändern sich denn die großen Vertriebsstrukturen im Allgemeinen?

CH Vertriebsstrukturen stellen sich ihren Herausforderungen: in Abhängigkeit von der Gesellschaft, deren Alter und Geschichte sowie der jeweiligen Durchdringung eines Marktes. Der demografische Wandel in Deutschland bewirkt auch in unserer Branche, dass das Durchschnittsalter von Kunden und Finanzvermittlern perspektivisch steigt. In einem etablierten und stark durchdrungenen Markt wie Deutschland steigen zudem die Ansprüche und Erwartungen der Kunden an die Qualität von Beratung und Service ständig. Diesem Anspruch muss sich jeder einzelne Finanzvermittler dauerhaft stellen.

Der Erfolg von Vertriebsorganisationen hängt ja sehr oft von der Anzahl der Vermittler ab. Gibt es hier noch Zuwächse oder werden Unternehmen wie das Ihrige von Vermittlern sogar wieder als ein sicherer Hafen wahrgenommen?

CH Richtig, wichtigster Faktor für unseren wirtschaftlichen Erfolg und zukünftiges Wachstum ist und bleibt es, eine ausreichende Zahl engagierter und kompetenter Finanzvermittler für OVB zu gewinnen und langfristig an uns zu binden. Umso besser, dass wir uns hier mit aktuell rund 1.300 Finanzvermittlern auf einem stabilen Niveau bewegen. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass sich unsere Finanzvermittler bei uns gut aufgehoben fühlen.

MO Mit unserem ausreichend großen, diversifizierten und qualitativ geprüften Allfinanzproduktangebot renommierter Partner sind sie nämlich in der Lage, vertrauensvolle und dauerhafte Kundenbeziehungen aufzubauen, die häufig Jahrzehnte Bestand haben. Wir sind zuversichtlich, dass OVB auch zukünftig engagierte und leistungsbereite Menschen für sich begeistern kann.

CH Unser Geschäftsmodell erfüllt die wichtigsten Anforderungen der anspruchsvollen Gen Y: Finanzvermittler können sich Arbeits- und Freizeit individuell einteilen, sind nicht an einen bestimmten Standort gebunden und leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Unsere Beratung ist für den Kunden kostenlos und damit breiten Bevölkerungsschichten zugänglich. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch die nächsten 50 Jahre Finanzvermittler für uns begeistern können.

Die OVB hat den Vermittlerstatus „Mehrfachagent“, zudem bestehen die Beteiligungen der Versicherer. Welche Auswirkungen hat das auf Produkte und Beratung?

MO Der Mehrfachagentenstatus ist aus unserer Sicht der Königsweg für Finanzvermittler und Kunden. Unser Allfinanzberatungskonzept umfasst die Beratungsbausteine Existenzsicherung, Vermögenssicherung und den Vermögensauf- und -ausbau. Unsere Premium-Select-Strategie sorgt dafür, dass für jeden dieser Beratungsbausteine eine ausreichende Anzahl attraktiver Produkte unterschiedlicher Produktpartner zur Verfügung steht. Durch unsere Nähe zum Kunden und eine Vielzahl täglich geführter Beratungsgespräche weiß OVB genau, welche Produkte mit welchen Leistungsmerkmalen die Bedürfnisse der Kunden am besten erfüllen. Erkennen wir hier Lücken, haben gerade unsere Anteilseigner ein offenes Ohr und sind so für die gemeinsame Entwicklung attraktiver Produkte von großer Bedeutung. Die stabile Eigentümerstruktur sorgt zudem für ein hohes Maß an Sicherheit. Bedenken Sie: Mit der Premium-Select-Strategie sind unsere Vermittler weder auf nur eine Partnergesellschaft beschränkt, noch werden sie mit einer Flut ähnlicher Produkte verschiedenster Partner überschüttet.

IDD, Digitalisierung oder auch Honorarberatung – das sind nur drei Stichworte, womit es sich in Beratung und Vermittlung zu beschäftigen gilt. Wie geht Ihr Haus damit um?

MO Egal, um welches Thema es geht: Wichtig ist, dass wir uns stets mit den Wünschen und Zielen unserer Kunden auseinandersetzen und ihre Bedürfnisse und Erwartungen an die Allfinanzberatung erfüllen. Das Thema Digitalisierung sehen wir als große Chance, um unsere Beratung an sich verändernde Kundenbedürfnisse anzupassen. Zur Diskussion um Provisions- versus Honorarberatung: Nur Provisionsberatung ermöglicht auch einkommensschwächeren privaten Haushalten den Zugang zu kompetenter Finanzberatung. Das zeigen die Erfahrungen in einigen europäischen Ländern, in denen die Honorarberatung verpflichtend wurde: In der Folge ging dort die private Altersvorsorgequote vor allem dieser Bevölkerungsteile drastisch zurück.

Was beschäftigt Sie darüber hinaus insbesondere?

CH Das Geschäftsmodell der OVB hat sich über die fast fünf Jahrzehnte ihres Bestehens im Kern bewusst nicht verändert. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Die neuen von Ihnen angesprochenen Herausforderungen werden wir annehmen und im Sinne unserer Finanzvermittler und Kunden bestmöglich meistern.

Das Interview finden Sie auch in AssCompact 07/2017, Seite 92 f.

 
Ein Artikel von
Marcus Oliva
Christian Höfel