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18. November 2024
Neue Wege mit KI-gestützter Datenverarbeitung

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Neue Wege mit KI-gestützter Datenverarbeitung

Neue Wege mit KI-gestützter Datenverarbeitung

Durch den Einsatz von KI ergeben sich neue Möglichkeiten bei der Auswertung von großen Datenmengen. Zugleich gilt es jedoch für Versicherer, mögliche Risiken wie etwa Datenhalluzinationen im Blick zu haben, um die Potenziale neuer Tools im Kundenservice voll ausschöpfen zu können.

Ein Gastbeitrag von Gerald Martinetz, Head of Presales der Mindbreeze GmbH

Die Versicherungsbranche steht immer wieder vor neuen Herausforderungen, denn Klimaveränderungen mit neuen Temperaturrekorden und dynamischen Marktbedingungen bringen erhebliche Belastungen mit sich. Versicherer müssen nicht nur auf Naturkatastrophen wie Stürme und Überschwemmungen reagieren, sondern auch langfristige Entwicklungen wie die steigende Lebenserwartung und neue Gesundheitsrisiken verstehen, um ihre Produkte kontinuierlich anzupassen. Dazu können mithilfe von Primär- und/oder Sekundärerhebungen große Datenmengen bereitgestellt werden, aber daraus aussagekräftige Ergebnisse zu extrahieren, ist nach wie vor arbeitsintensiv.

KI unterstützt bei der Auswertung von Versicherungsstudien

Um diese wachsende Komplexität zu bewältigen, setzen immer mehr Versicherungsunternehmen auf künstliche Intelligenz (KI). Insbesondere generative KI-Modelle wie Large Language Models (LLMs) eröffnen neue Wege der Datenverarbeitung und -nutzung. LLMs, wie das bekannte GPT – die Basis von ChatGPT –, analysieren große Textmengen in kürzester Zeit, extrahieren wichtige Erkenntnisse und erstellen Zusammenfassungen. Sie bieten einen effizienten Weg, Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten und sind eigentlich ein ideales Tool für Versicherungsunternehmen, um Daten rasch und effizient auswerten zu lassen.

Datenhalluzinationen als Risiko

Allerdings birgt die Nutzung von LLMs auch Risiken, die speziell bei sensiblen Daten nicht außer Acht gelassen werden dürfen – Stichwort Datenhalluzinationen. Bei Datenhalluzinationen generieren KI-Modelle fehlerhafte oder ungenaue Informationen. Ein Grund dafür ist, dass sie die Antworten auf Basis ihrer Trainingsdaten generieren. Wenn große Sprachmodelle wie ChatGPT auf eine Anfrage stoßen, die sie nicht ausreichend in ihren Trainingsdaten abgedeckt haben, „erfinden“ sie oft Inhalte, um eine vollständige Antwort zu geben.

Für die Versicherungsbranche kann das zu unerwarteten Problemen führen. Wenn Versicherungsangestellte beispielsweise vor einem wichtigen Verkaufsgespräch Informationen recherchieren und sich dabei auf ChatGPT verlassen, könnte es passieren, dass das Modell aufgrund von Datenlücken falsche oder irreführende Angaben macht. Im schlimmsten Fall könnten ungenaue Aussagen zu erheblichen Missverständnissen führen und Vertrauen beschädigen.

Zudem besteht bei der Nutzung die Gefahr, dass Informationen von externen Anbietern gespeichert oder sogar an Dritte weitergegeben werden. Dies kann zu Verletzungen von Datenschutz- und Compliance-Richtlinien führen und Sicherheitsrisiken hervorrufen. Außerdem ist das Hochladen von Daten in öffentlich zugängliche Plattformen umständlich und zeitaufwendig, da Anwendungen wie ChatGPT keinen Zugriff auf interne Firmeninformationen haben.

Technische Lösung, um Halluzinationen zu verringern

Genau hier setzt „Retrieval Augmented Generation“ (RAG) an, eine Technik zur Minimierung von Halluzinationen. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, Large Language Models mit ihren eigenen Datenquellen zu verbinden. Anders als öffentlich zugängliche KI-Modelle zieht beim RAG-Ansatz das LLM nur die unternehmensinternen Informationen zur Beantwortung der Fragen heran. Versicherer können so schnell umfassende Analysen durchführen, ohne die Informationen in ein externes Tool eingeben zu müssen.

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