Kreative Lösungen für ein passendes Ausbildungsangebot
Abschließend soll ein kurz skizziertes Praxisbeispiel die Vorgehenslogik verdeutlichen. Ausgangspunkt ist ein Maklerunternehmen, das in Schritt 1 eine zunehmende technische Komplexität und einen hohen Bedarf an IT-Expertise festgestellt hat, woraus in Schritt 2 ein Konzept für ein duales Studienangebot entwickelt wird. Der Betrieb entschließt sich, neben der Ausbildung ein Fernstudium Wirtschaftsinformatik in Teilzeit zu finanzieren, was zusätzliche Ausbildungskosten von lediglich ca. 2.000 Euro in 4,5 Jahren verursacht, Ziel nach der Ausbildung soll die schrittweise Verantwortungsübernahme für die IT-Prozesse von der Geschäftsleitung sein. In Schritt 3 werden formale und informelle Anforderungen definiert, wie ein gutes Abitur und eine hohe Selbstlernkompetenz, bevor in Schritt 4 der Ausbildungsplan auf diese duale Situation angepasst wird, indem zum Beispiel Freistellungszeiten und ein Lerncoaching eingeplant werden.
Man sieht also, dass es keinen Grund gibt, sich den branchenweiten Klagen zur Ausbildungsmisere anzuschließen. Die Gestaltung einer guten Ausbildung kann zum Wettbewerbsvorteil werden, wenn die Entwicklungschancen des Unternehmens unmittelbar mit der Entwicklung guter Ausbildungschancen verknüpft werden.
Über den Autor
Oliver Kustner ist Inhaber von sigena-coaching e.K. (https://sigena-coaching.de) und seit 2012 als Coach tätig. Der gelernte Versicherungskaufmann und Business-Coach (FH) begleitet Unternehmen und Institutionen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, in der Kompetenzentwicklung und bei interkulturellen Fragestellungen. Als autorisierter Prozessberater der „Offensive Mittelstand“ ist er bundesweit mit regionalen Schwerpunkten in Bayern und dem Rheinland tätig.
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