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18. September 2024
Metropolen: Mieten zehnmal so stark gestiegen wie Kaufpreise
Metropolen: Mieten zehnmal so stark gestiegen wie Kaufpreise

Metropolen: Mieten zehnmal so stark gestiegen wie Kaufpreise

Lange haben die Kaufpreise in den größten Städten deutlich schneller zugelegt als die Mieten. Seit zwei Jahren zeigt sich ein anderes Bild. ImmoScout24 hat die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise der vergangenen acht Jahre näher beleuchtet. Der starke Mietanstieg macht den Immobilienkauf immer attraktiver.

Laut ImmoScout24 zeigt die Analyse, dass sich der starke Druck auf den Mietmarkt zu einer erheblichen finanziellen Belastung von Mietern führt. „Vor allem der starke Anstieg der Mieten macht den Immobilienkauf als Investment oder Eigenheim immer attraktiver“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „In den Metropolen lohnt sich seit zwei Jahren der Kauf immer mehr. Dort hat sich die Differenz zwischen Kauf- und Mietpreisen von 30 Prozent und mehr, auf einen niedrigen einstelligen Prozentbereich eingependelt.“ 

Bundesweit legen Mietpreise stärker zu als Kaufpreise

Die durchschnittliche Miete für Bestandswohnungen in Deutschland hat sich von 2016 bis 2022 um 26,8% erhöht. Der Kaufpreis für Eigentumswohnungen hingegen ist im selben Zeitraum fast dreimal so stark gestiegen (76,5%). Die Differenz der Entwicklung erreichte laut ImmoScout24-Analyse mit 39,2% im Jahr 2022 ihren Höhepunkt – eine Konstellation, bei der eine Mietrendite kaum mehr zu erzielen ist.

Seit zwei Jahren weist die Entwicklung in eine andere Richtung:Die Mietpreise legen deutlich stärker zu als die Kaufpreise. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Angebotskaufpreise für Bestandswohnungen ab 2022 nachgegeben haben, sodass der Preisindex für Eigentumswohnungen um –9,4% in etwa auf das Niveau des Jahres 2021 gesunken ist. Zugleich haben die Mieten zwischen den Jahren 2022 und 2024 kontinuierlich um 11,7% angezogen. Entsprechend beträgt der Unterschied seit 2016 nur noch 12,9% und die Schere beginnt sich zu schließen.

Auch bei Neubauwohnungen in Deutschland hat sich die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise wieder angenähert, wie die Analyse zeigt. Die Kaufpreise sind in den vergangenen zwei Jahren aber weniger gesunken als im Bestand (–2,9% zwischen 2022 und 2024). Im selben Zeitraum sind die Mietpreise um 15,5% auf einen Indexwert von 160 gestiegen. Lag die Spanne der Preisentwicklungen im Jahr 2022 bei 26,1%, sind es derzeit nur noch 6,1%.

Immobilienkauf vor allem in Metropolen wieder interessant

Noch stärker angenähert haben sich die Indexwerte laut ImmoScout24 für Miete und Kauf in den fünf größten Städten hierzulande: Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München. Dort war die Differenz bereits 2021 am Höchststand angelangt und es hatte sich eine Trendwende durch das abflachende Wachstum der Kaufpreise angedeutet.

Bei Bestandswohnungen hat sich der Kaufpreis zwischen 2016 und 2021 um 65,5% erhöht, der Mietpreis lediglich um 21,6%. Ab 2021 haben die Preise für Eigentumswohnungen um –2,1% nachgegeben, wohingegen es bei den Mieten weiter bergauf ging (28,9%). So hat sich die Kluft bei der Preisentwicklung seit 2016 von 36,1% im Jahr 2021 auf 3,4% im Jahr 2024 verringert.

Beim Neubau in den Top-5-Metropolen erreichte die Differenz der Preisindizes ebenfalls im Jahr 2021 mit 29,4% ihren größten Abstand. Die Verteuerung von Baukosten und mehr Möglichkeiten der Mietpreisanpassungen im Neubau haben zu einem noch stärkeren Anstieg der Neubaumieten geführt, und zwar um 32,3% von 2021 bis 2024. Dagegen haben die Kaufpreise im selben Zeitraum nur um 3,2% zugelegt. Somit sind die Mieten für Neubauwohnungen in den fünf größten deutschen Städten zehnmal so stark gestiegen wie die Kaufpreise. Miet- und Kaufpreise haben sich beim Anstieg so weit angeglichen, dass der Unterschied 2024 nur noch bei 1% liegt, so die Experten von ImmoScout24 weiter.

Über die Analyse

Die Auswertung indexiert den Angebotskaufpreis von Eigentumswohnungen und die Angebotsmiete für Wohnungen auf ImmoScout24 (2016 = 100). Die Daten basieren auf dem ImmoScout24 WohnBarometer der ersten Halbjahre von 2016 bis 2024.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite von ImmoScout24. (tik)

Bild: © cirquedesprit – stock.adobe.com