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24. März 2025
Mehr Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen
Mehr Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen

Mehr Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen

Mehr Menschen in Deutschland konnten im Jahr 2024 wegen psychischer Erkrankungen nicht zur Arbeit erscheinen und mussten sich krankschreiben lassen. Häufigste Ursache: Depressionen. Sie verursachten 183 Fehltage – eine Zunahme von 50%.

In Deutschland steigt der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen. Bezogen auf 100 Beschäftigte kam es 2024 wegen psychischer Diagnosen zu 342 Fehltagen. Im Jahr 2023 waren es noch 323 Tage. Insgesamt geht der Krankenstand in Deutschland sogar leicht zurück.

Und wie lange waren Betroffene durchschnittlich wegen einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben? Die Dauer lag 2024 mit knapp 33 Tagen minimal über dem Vorjahresniveau. Bei langwierigen Krankschreibungen von 29 bis 42 Tagen gab es einen Anstieg um 14%.

Depressionen häufigste Ursache für Arbeitsausfall

Schaut man noch genauer hin, waren wie bereits im Vorjahr auch 2024 Depressionen die häufigste Ursache. Sie verursachten im Jahr 2024 50% mehr Fehltage als 2023. In konkreten Zahlen sind das 183 Fehltage je 100 Beschäftigte, 2023 waren es noch 122 Tage. Das sind Ergebnisse des aktuellen Psychreports der DAK-Gesundheit.

Welche Berufe und Altersgruppen sind besonders betroffen?

Beschäftigte in Kitas und in der Altenpflege sind demnach weiterhin besonders belastet. Sie hatten laut Report auch 2024 überdurchschnittlich viele psychisch bedingte Fehltage. Eine geringe Betroffenheit gibt es der Studie zufolge in Berufen der Lebensmittelherstellung. 100 Beschäftigte kamen hier auf 236 Fehltage.

Betroffen von dem Anstieg sind alle Altersgruppen, heißt es von DAK-Gesundheit. In der jungen Generation gehen die Zahlen stufenweise bereits seit einigen Jahren hoch, bei den Älteren gab es 2024 einen sprunghaften Anstieg.

Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen

Zweithäufigster Grund für eine entsprechende Krankschreibung waren 2024 Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen. Allerdings gingen diese um rund 32% zurück.

„Augen nicht länger verschließen“

DAK-Vorstandschef Andreas Storm betont: „Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und ihre Arbeitgeber oft mit langen Fehlzeiten und einer Stigmatisierung verbunden. Wir dürfen die Augen nicht länger verschließen, denn psychische Gesundheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine resiliente Gesellschaft und einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir brauchen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und tabulose Informationen zu Depressionen und Angststörungen sowie unterstützende Angebote zur Stärkung der mentalen Gesundheit.“

Kassenexperten sehen es angesichts dieser Zahlen als notwendig an, die mentale Gesundheit der Beschäftigten im betrieblichen Umfeld mitzudenken. Strukturen und Prozesse im Unternehmen müssten genau betrachtet und die Mitarbeitenden an Veränderungsprozessen beteiligt werden. So könnten Unternehmen arbeitsbedingte Belastungen reduzieren, z. B. mithilfe von Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM).

Über den Psychreport

Für den Psychreport 2025 hat die DAK-Gesundheit hat die Daten von 2,42 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen. (lg)