19 Lebensversicherungen in drei Jahren habe ein Zahnarzt über seinen Finanzberater abgeschlossen, berichtet die WELT AM SONNTAG in einem aktuellen Zeitungsbericht. Insgesamt bezahlte der Mediziner rund 6.000 Euro monatlich in diese Versicherungen ein, daneben hatte ihm der Berater riskante Beteiligungen verkauft. Bis schließlich der Zahnarzt doch noch misstrauisch wurde und sich an einen anderen Berater wandte. Auf 100.000 Euro wird nun der Schaden für den Kunden geschätzt.
Das sei kein Einzelfall, so die WELT AM SONNTAG. Immer wieder würden Mediziner Opfer von zweifelhaften Beratern. Zur bevorzugten Zielscheibe von Betrügern mache sie, dass sie ein hohes Einkommen und wenig Vorkenntnisse im Finanzbereich hätten. Zudem gingen sie davon aus, dass andere Berufsstände ähnlich handeln würden wie sie selbst: zugunsten des Patienten bzw. des Kunden. Die Zeitung zitiert den bekannten Anlegeranwalt Klaus Nieding, laut dem fast jedes sechste Opfer am grauen Kapitalmarkt ein niedergelassener Arzt sei.
Zur Kundenansprache würden häufig Themen wie die Praxisführung oder Einsparungen bei der Praxisabrechnung genutzt. Über diesen Weg folgt dann auch die Beratung in privaten Finanzangelegenheiten. Ein Zugpferd hier wäre dann vor allem eine mögliche Steuerersparnis. Die Aussicht darauf würde Mediziner häufig dazu veranlassen, auch risikoreiche Beteiligungen einzugehen. (bh)
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Leserkommentare
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Mediziner unerwartet oft Opfer von Anlagebetrügern
Vor "unerwartet" kann wohl kaum die Rede sein. Die Eckepunkte sind doch klar umrissen: hohes Einkommmen, von Finanzen keine Ahnung und beim Thema "Steuersparen" Dollarzeichen in den Augen. Bekanntlich gibt es im Panoptikum der Gier viele Kuriositäten.
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