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30. November 2023
map-Report: Zwei Versicherer erhalten Top-Bewertung in der PKV
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map-Report: Zwei Versicherer erhalten Top-Bewertung in der PKV

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat zum 23. Mal ihren map-report zur privaten Krankenversicherung vorgelegt. Zwei Unternehmen konnten die Höchstbewertung erzielen. Laut den Analysten ist der Markt nach wie vor intransparent, ein Risiko für Kunden sowie für Vermittler.

Zum 23. Mal hat die Ratingagentur Franke und Bornberg ihren map-report zur privaten Krankenversicherung (PKV) vorgelegt. Der Report dient dazu, die untersuchten Unternehmen anhand klar definierter Kriterien in den Bereichen Bilanz, Service und Transparenz sowie Vertrag einzuordnen. Laut den Analysten bleibt der Markt für private Krankenversicherung nach wie vor sehr intransparent, was ein hohes Risiko von Fehlentscheidungen sowohl für Vermittler als auch für Kunden mit sich bringt.

13 Unternehmen nehmen am Rating teil

Für das aktuelle Rating haben 13 Gesellschaften mit rund 47% Marktanteil die für das Rating erforderlichen Daten geliefert, so Franke und Bornberg. Weitere 17 Unternehmen steuerten keine Antworten bei. Hier untersuchten die Analysten folglich nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen sowie Beschwerdequoten. Für die Ermittlung der Beitragsstabilität werden die Vertragsverläufe jeweils für die Jahre 2000 bis 2023 und für die Jahre 2005 bis 2023 untersucht. Die Bilanz- und Servicekennzahlen wurden über die vergangenen fünf Geschäftsjahre berechnet.

Debeka erneut auf Spitzenposition

Zwei Versicherer konnten mehr als 85 der maximal 100 möglichen Punkte erreichen und sich damit einen Platz in der Höchstkategorie „mmm+“ sichern. Die Spitzenposition verteidigen konnte zum wiederholten Male die Debeka mit einer Gesamtbewertung von 89 Punkten. Dabei konnte das Unternehmen in allen drei Teilbereichen überzeugen. Auf Rang 2 liegt mit 86,80 Punkten die Signal Iduna.

Nur knapp die Topbewertung verfehlt hat mit einem Gesamtergebnis von 84,40 Punkten die LVM. Sie liegt damit mit der sehr guten Bewertung „mmm“ auf dem dritten Platz und ist laut den Analysten der momentane Favorit für einen Aufstieg in die Spitzengruppe. Weitere Versicherer, die mit dem Prädikat „mmm“ für sehr gute Leistungen ausgezeichnet wurden sind die VGH Provinzial (83,85 %), Alte Oldenburger (83,15 %), Allianz (81,30 %), R+V (80,89 %), SDK (78,55 %), Concordia (76,72 %) sowie die Barmenia (75%). Gute Bewertungen („mm“) erhielten die HanseMerkur (68,40%), die Mecklenburgische (66,96%) und die Württembergische (66,14%).

Unternehmen mit durchgängig hohem Leistungsniveau

Keiner der 13 Teilnehmer, die Daten für das Rating geliefert haben, erhielt eine niedrigere Bewertung als „mm“ (gut). Das spreche für ein durchgängig hohes Leistungsniveau. „Eventuelle Schwächen in einzelnen Bereichen können mit guten Ergebnissen bei anderen Kennzahlen kompensiert werden“, schreiben die Analysten.

Neben den Kennzahlen der teilnehmenden Unternehmen fließen sowohl Daten von ehemaligen Teilnehmern als auch Ergebnisse der Gesellschaften, die ihre Bewertung nicht veröffentlichen möchten, in die Berechnung des Bewertungsrasters mit ein. Aber auch im Falle der Teilnahme aller 30 angefragten Unternehmen habe sich die Reihenfolge der bewerteten Gesellschaften wohl nur geringfügig verändert, schreiben die Analysten. „Aber viele Anbieter kapitalgedeckter Gesundheitsvorsorge sind weiterhin keine Paradebeispiele für Offenheit und Transparenz.“

Durchschnittliche Beiträge dieses Jahr wieder stärker gestiegen

Bei den durchschnittlichen Beitragsanpassungen konnte dieses Jahr wieder eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden (2023: 3,5%, Vorjahr 3%). Während vier der 13 teilnehmenden Gesellschaften keine oder keine nennenswerten Beitragserhöhungen vornahmen, schwankten sie bei den restlichen Teilnehmern zwischen 2,7% und 10,1%. Die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung des Angestellten lag im untersuchten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2023 im Branchendurchschnitt bei 3,8%.

In der Beitragsrechnung des Bundesbeamten stiegen die Bestandsbeiträge in den Jahren 2000 bis 2023 um durchschnittlich 3%. Zum Jahresanfang 2023 wurde der Beitrag durchschnittlich um 1% erhöht (Vorjahr: 3,3%). Von den teilnehmenden Unternehmen senkte die SKD ihre Prämien leicht, die Allianz, Barmenia, Concordia, Debeka, HanseMerkur sowie Signal Iduna nahmen keine Anpassungen vor. Die übrigen Unternehmen steigerten Beiträge zwischen 1,1% und 4,4%.

In der stationären Zusatzversicherung ergab sich im letzten Jahr in diesem Musterfall eine Erhöhung von 0,3%, gegenüber –0,7% im Vorjahr. Über den Vergleichszeitraum der letzten 23 Jahre stiegen die Beiträge durchschnittlich um 0,24%.

Beitragssteigerung nach BaFin-Nachweisung

Eine weitere Beispielrechnung zur Beitragssteigerung im Vertragsteil basiert auf der BaFin-Nachweisung 230. Im Gegensatz zu den Musterfällen wird hier nicht ein bestimmter Vertrag bzw. eine Tarifkombination zu Grunde gelegt. Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, hält diese Beispielrechnung für „besonders wertvoll“. „Es ist davon auszugehen, dass Beitragsanpassungen für den Gesamtbestand gemäß offizieller Nachweisung die Beitragsentwicklungen in der PKV deutlich besser darstellen als konstruierte Fallbeispiele mit fiktiven Versicherten“, so Franke.

In dieser Rechnung lagen für den Zeitraum von 2013 bis 2022 die jährlichen Beitragsanpassungen durchschnittlich bei 2,8%, für das Jahr 2022 lag der Durchschnitt bei 2,6% – deutlich geringer als der Vorjahresdurchschnitt von 6,3%. (js)

Ein Auszug aus dem aktuellen map-Report PKV kann hier eingesehen werden.

Bild: © everythingpossible – stock.adobe.com

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