Die Unzufriedenheit bei einigen Versicherungsmaklern darüber ist groß, wie mühsam die Recherche nach Schadenfreiheitsrabatten (SFR) in der Kfz-Versicherung mitunter sein kann, da hierzu kaum Datenbanken der Versicherer bestehen. Dies gilt für aktive Rabatte, insbesondere aber auch für ruhende. Makler Jürgen Bechstein aus Wiesbaden macht deutlich: „Fast immer müssen Innendienstmitarbeiter alle bestehenden und abgelaufenen Verträge mühsam einzeln durchforsten. Bei Kunden mit vielen ehemaligen KFZ oder gar mehreren Kundennummern in einem Versicherungsunternehmen kann das schon mal etwas länger dauern.“ Bechstein gehört zu einer Gruppe von derzeit 17 Versicherungsmaklern, die in einem Brief an Versicherer und den GDV appelliert haben, mit einem entsprechenden Tool die Suche nach SFR zu erleichtern.
Tool soll Überblick der Schadenfreiheitsrabatte ermöglichen
Die Makler rufen die Versicherer auf, entsprechende Konzepte zu entwickeln, „damit über die jeweiligen Kundenportale ganz klar ersichtlich ist, welche SFR ein Kunde hat, welche davon aktiv sind und welche davon derzeit ruhen bzw. wann deren Verfallsdatum eintritt“, so Bechstein. Für die Makler sollte außerdem ersichtlich sein, wie hoch der sogenannte GDV Rabatt bzw. das Rabattgrundjahr (RGJ) und wie hoch eine mögliche unternehmensinterne Sondereinstufung ist.
Einsparmöglichkeiten für Versicherer
Die Versicherungsvermittler sehen in einer Datenbank für Schadenfreiheitsrabatten auch Vorteile für die Versicherer, etwa aufgrund des geringeren Aufwands für die Hotlines. Denn Makler und Hotlinemitarbeiter würden regelmäßig viel Zeit investieren, um gemeinsam die jeweiligen SFR herauszubekommen. Mit einer Datenbank ließen sich Telefonate rund um die Suche nach Schadenfreiheitsrabatten erheblich verkürzen und die Hotline auf diesem Wege effektiver und kostengünstiger gestalten.
Erstes Feedback des GDV
Laut Bechstein liegt zu dem Schreiben bereits eine erste Reaktion des GDV vor; im Hinblick auf eine zentrale Datenbank hat der Branchenverband datenschutzrechtliche Bedenken angemeldet. Zudem hätte die Idee laut GDV keine Zukunft, wenn sich auch nur eines der Mitgliedsunternehmen dagegen aussprechen würde.
Informationen zur Initiative finden Interessenten auf der Homepage von Jürgen Bechstein. (tk)
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Leserkommentare
Comments
Das ist Deutschland!
Gute Idee scheitern wie so oft an der Bürokratie und das Wort "Datenschutzrechtliche Bedenken" kann ich nicht mehr hören!
Einfach alle Kunden anschreiben, ob sie damit einverstanden sind (womit sie dann auch selber nach ruhenden SFR suchen können) und wer es nicht frei gibt, Pech!
Das kostet zwar einmal Geld aber wie viel Geld und Zeit kostet die bescheuerte Warterei bei den Hotlines der Versicherer und wieviel kosten diese zig 100.000 Anrufe pro Jahr die Versicherer und Makler?
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