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20. Juni 2022
KMU: Qualität der Risikoberatung steht im Vordergrund

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KMU: Qualität der Risikoberatung steht im Vordergrund

KMU: Qualität der Risikoberatung steht im Vordergrund

Wird es diesbezüglich auch bald weitere spezielle Produkte geben? 

Selbstverständlich, da bin ich ganz sicher, dass sich hier einiges tun wird! Offen zugegeben, der Ist-Stand im Markt ist noch nicht befriedigend, da Nachhaltigkeit zumeist durch Zusatzbausteine abgefrühstückt wird. Wir haben jedoch bereits jetzt einige Produkte lanciert, die auf die nachhaltige Entwicklung oder auch nachhaltig denkende Kunden einzahlen.

Unsere einzigartige Produktpalette im Bereich der erneuerbaren Energien oder auch unser brandneues Angebot in der Elektronikversicherung sind sicher gute Beispiele. Ergänzungsdeckungen für die Versicherung von nachhaltig errichteten Gebäuden sind ein weiteres Beispiel, aber natürlich erst ein Anfang. In Zukunft wird es darauf ankommen, nachhaltig handelnde bzw. produzierende Kundengruppen zu identifizieren und gemeinsam mit den Vertriebspartnern aber auch Endkunden bedarfsgerechte und innovative Lösungen zu entwickeln. Die reine Produktbetrachtung wird hierbei zu kurz springen, sicher gilt es dabei auch herauszufinden, ob nachhaltig denkende und handelnde Kunden auch ein positiv verändertes Risiko darstellen.

Lassen Sie uns noch mehr auf den Vertrieb sehen. Ihre Produkte stellen Sie auf Gewerbeplattformen zur Verfügung. Wie verändert dies die Zusammenarbeit mit Maklern? 

Unsere Wirtschaft redet nunmehr seit Jahrzehnten davon, dass es darum geht, Doppelarbeiten zu vermeiden und die unnötige, nicht wertbringende Administration zu reduziere. Und jetzt kommen wir hier endlich entscheidend voran.

Dabei verändern sich die Wege, wie das Geschäft zu uns kommt. Digitalisierung ist das Schlagwort. Schon heute steigt der Anteil an Geschäft, das über Pools, Vergleicher oder andere Multiplikatoren zu uns kommt. Der Anteil wird weiter steigen und auch sonst werden wir deutlich mehr Geschäft über automatisierte Antragsstrecken erhalten, die in Verbindung mit Maklerverwaltungsprogrammen genutzt werden. Dabei haben wir die Überzeugung, dass das sogenannte Standardgeschäft durch die Maklerschaft immer digitaler – also auch über Gewerbeplattformen – eingereicht wird.

Hier darf es unsererseits nicht zu Fehleinschätzungen zu den weiteren vertrieblichen Notwendigkeiten kommen. Die digitalen Fähigkeiten eines Versicherers werden immer mehr zum Hygienefaktor, um bestimmtes Geschäft überhaupt machen zu können. Dazu kommen aber weiterhin – so wie in der Vergangenheit – dem Nasenfaktor und dem persönlichen Einsatz der zentralen und dezentralen Vertriebseinheiten eine zentrale Bedeutung zu. Zuverlässigkeit und Schnelligkeit gilt nicht nur für die digitale Strecke, sondern auch für die persönliche Betreuung der Vertriebspartner.

Gibt es denn zudem auch Fortschritte im Allgemeinen? Wie sieht es mit dem Ausbau von BiPRO-Schnittstellen aus? 

Zuallererst muss ich natürlich erwähnen, dass wir als Basler weiterhin auf Wachstumskurs sind und uns dies in allen Vertriebsbereichen und Segmenten gelingt. Wir wollen die Marktprofis davon überzeugen, dass wir der richtige Partner sind und freuen uns über immer mehr Aufmerksamkeit für unser Haus.

BiPRO und die dazugehörige Vergleicher-Strategie haben wir weiter fest im Fokus. So haben wir die TAA-Normen 426 (TAA = Tarifierung, Angebot, Antrag) für unsere Standardgewerbeprodukte umgesetzt und können Gewerbevergleicher direkt anbinden. Wir haben zudem als einer der ersten Versicherer die Schadennorm 503 umgesetzt und auch der Hygienefaktor Maklerpost 430.4 gehört nun dazu. Insgesamt ein weiterhin gutes Feld, um sich im Markt hervorzuheben, wir bleiben jedenfalls mit voller Kraft dabei zu digitalisieren aber auch gleichzeitig das Persönliche nicht zu kurz kommen zu lassen.

Vor etwa einem Jahr gab es in Ihrer Vertriebseinheit einige Veränderungen bzw. eine Art Zusammenlegung. Haben sich daraus im Laufe der vergangenen Monate nennenswerte Veränderungen ergeben? 

Wir haben innerhalb der Basler Sachversicherungs-AG die Vertriebsbereiche Maklervertrieb, Exklusivvertrieb und Vertriebsförderung zusammengebracht und ein starkes neues Team gebildet. Unser Ansatz war es von vornherein, nicht wie marktüblich alles neu aufzusetzen, sondern aus der Laufruhe heraus zu agieren und nach und nach sinnvolle Anpassungen vorzunehmen.

Wir haben unser Zwischenziel annähernd erreicht: Die Wege sind kürzer geworden, vertriebliche Themen werden mit einer Sprache adressiert und umgesetzt, der fachliche Austausch zur Zielerreichung ist auf ein tolles Niveau gehoben worden und die Vertriebskollegen wachsen immer mehr zusammen. Wir sind jetzt mehr als vorher in der Lage, gesamtheitlich auf die Basler zu sehen und Entscheidungen aus einem Guss zu treffen. Dabei herrscht der Grundsatz, was für den einen Bereich Sinn macht, kann auch für den anderen mit den jeweiligen Erfordernissen gespiegelt werden und wird daher direkt ohne Sollbruchstellen mitumgesetzt. Insgesamt ein super positives Fazit nach nunmehr knapp einem Jahr.

Das Interview lesen Sie in gekürzter Version auch in AssCompact 06/2022, S. 28 f., und in unserem ePaper.

Bild: © kegfire – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Bernd Einmold