Fahrziel, Kilometer, Brems- und Beschleunigungsverhalten – das sind einige der Daten, die eine Telematikbox im Auto aufzeichnet und an den Kfz-Versicherer liefert. Dieser zieht aus dem jeweiligen Fahrverhalten seine Rückschlüsse: Umsichtige Fahrer können damit ihre Prämien senken. Die aktuelle Studie „Automobilität 2015“ der CreditPlus Bank AG hat ergeben, dass sich immerhin 43% der Deutschen von Versicherern eine solche Telematikbox installieren lassen würden. 70% dieser Befürworter fordern dagegen als Gegenleistung eine günstigere Police, 28% erhoffen sich zusätzlich Tipps für spritsparendes Fahren.
Datenschützer befürchten Missbrauch
Auch wenn Verbraucherschützer – die durchaus auch Vorteile im vernetzten Auto sehen – befürchten, dass die gesammelten Daten missbraucht werden könnten, entwickelt sich allmählich ein Markt für die Telematik-Tarife. Die junge Generation ist technikaffin und weniger datensensibel und damit wohl die passende Zielgruppe. Zumal es für sie aufgrund hoher Einstiegsprämien auch die größten Einsparungspotentiale in der Kfz-Versicherung gibt. Die Technik ist da – nach und nach findet sie nun auch ihre Anwendung.
Neue Tarife
In den vergangenen Wochen haben Huk-Coburg und Allianz die Einführung von Telematik-Tarifen angekündigt. Die Allianz will im nächsten Jahr damit auf den deutschen Markt kommen, im Ausland bietet sie die Tarife schon an. Schneller wollen nach verschiedenen Berichten die VHV und die AXA sein, die die Tarife noch in diesem Jahr lancieren wollen. Die Zurich Gruppe setzt seit zirka drei Jahren Telematik-Technologien im Fuhrpark-Management ein. Einer der ersten Anbieter eines „Telematik-Sicherheits-Service“ war die Sparkassen Direktversicherung. Diese befindet sich gerade mit 1.000 Nutzern in einer Testphase. Der Versicherer bietet Interessierten an, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen, um in der nächsten Runde dabei zu sein. (bh)
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