Herr Kohler, gut eineinhalb Jahre sind seit dem Jungmakler Award vergangen. Wie hat sich die Platzierung auf Ihren Geschäftserfolg ausgewirkt?
Der Gewinn des Innovationspreises hat mir natürlich Türen geöffnet und mich noch mehr motiviert, meinen eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. So habe ich inzwischen mein eigenes Start-up-Unternehmen mit drei Angestellten und einer Auszubildenden auf die Beine gestellt und eine ganze Reihe von freien Mitstreitern für meine Idee gewonnen. Deren Umsetzung schlägt sich auch in Zahlen nieder: So haben wir für unser Produkt „FINISHERSCHUTZ“, eine Startgeld-Versicherung für Sportler, die aus Krankheits- oder Verletzungsgründen nicht bei Veranstaltungen antreten können, mehr als 30 Partner gewonnen. Hier ist der Weg natürlich noch lange nicht zu Ende. Wir sind überzeugt und motiviert, 2017 die 100.000ste Police zu liefern.
Besteht noch Kontakt zu den anderen Teilnehmern oder den Jurymitgliedern und wenn ja, wie nutzen Sie diesen für sich und Ihr Unternehmen?
Mit einigen Jurymitgliedern stehe ich in engem Kontakt und es sind beidseitig gewinnbringende Beziehungen entstanden. Der Dialog zu der hochkarätigen Jury hat mir sehr geholfen meine zu Beginn verrückte Idee immer wieder anzupassen. Die Jurymitglieder haben mir zugehört, sich Zeit genommen und an Herausforderungen mitgearbeitet – das ist der wesentliche und unbezahlbare Mehrwert des Jungmakler Awards. Besonders möchte ich die Beziehung zur Versicherungsgruppe die Bayerische hervorheben. Der innovative Wind, der dort weht, beflügelt mich. Die Bayerische ist mutig, geht neue Wege, spielt auf Angriff und hat keine Angst, auch mal einen Fehler zu machen. Die haben verstanden, mit Innovation umzugehen. Bei anderen Unternehmen treffe ich auf Fehlervermeidungsstrategen und tradierte Verhaltensmuster.
Zu Teilnehmern besteht leider wenig Kontakt. Der Zug ist allerdings noch nicht abgefahren. Wenn jemand eine Kompetenz-Plattform auf die Beine stellen möchte – ich bin dabei.
Wie hat die Teilnahme am Award Ihre Pläne für die Zukunft verändert?
Ich habe erkannt, dass in der Versicherungsbranche vielfach digitale Entwicklungsmöglichkeiten verschlafen worden sind. Ich bin dabei, diese aus der Mottenkiste zu holen. Ein Instrument ist unser neu gegründetes Unternehmen „Digital GO GmbH“. Dieses beschäftigt sich ausschließlich mit der Entwicklung und dem Verkauf von digitalen Versicherungsprodukten sowie der Entwicklung von End-to-End-Software. Da wir immer mit der Zeit gehen, packen wir das Ganze in eine innovative und moderne Form mit wesentlich vereinfachten onlinebasierten Nutzungsmöglichkeiten. Für die technische Umsetzung haben wir einen versicherer-erfahrenen Dienstleister an unserer Seite, der gleichzeitig BiPRO-Mitglied ist.
Und was hat Ihnen die Teilnahme ganz persönlich gebracht?
Also erst einmal hat es mich natürlich stolz gemacht; ein bisschen „Ego“ ist als Triebfeder ja nicht schlecht. Aus verrückten Ideen ist ein konkreter Fahrplan geworden. Den setze ich jetzt mit meinem starken Team und ausgewählten Versicherern um.
Warum würden Sie die Teilnahme am Award anderen jungen Maklern empfehlen?
Die Teilnahme am Award zwingt junge Makler dazu, erst einmal sich selbst zu hinterfragen. Muss alles beim Alten bleiben? Liegen nicht irgendwo Kreativpotenziale brach, die angepackt werden können? Kann man bestimmte Geschäftsfelder modernisieren oder ganz neu erfinden? Machen wir noch das, was unsere Kunden von uns erwarten? Die Teilnahme setzt wertvolle Denkprozesse in Gang, die sonst verschüttet bleiben würden. Und schließlich ist sie auch ein Wettbewerb. Gewinnen oder vorne landen ist eine Bestätigung, dass die eigenen Ideen auf fruchtbaren Boden fallen. Auf den Punkt gebracht kann man auch sagen: Zuerst fragt die Jury dich, warum du das machst. Später fragen sie dich, wie du das machst!
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