Den hohen Materialkosten, dem Handwerkermangel und dem politischen Gerangel um das Heizungsgesetz und die Förderungen zum Trotz waren etliche Immobilienbesitzer zuletzt nicht untätig. Ein Viertel der Befragten hat innerhalb der vergangenen zwölf Monate energetische Sanierungsarbeiten am Hauptwohnsitz vorgenommen. Bei von privaten Eigentümern vermieteten Immobilien liegt der Anteil sogar bei fast 30%. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Immobilienportals immowelt hervor.
„Modernisierungen einer Immobilie sind zwar zunächst ein großes finanzielles Investment, aber langfristig zahlen sie sich mehrfach aus“, erklärt Piet Derriks, Geschäftsführer von immowelt. „Man investiert in den Werterhalt seiner Wohnung oder seines Hauses, hebt die Wohnqualität und sorgt für sinkende Betriebskosten – beispielsweise mit einer besseren Dämmung, einer modernen Heizung oder Photovoltaik.“
Energiekrise als Auslöser
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat zu einer Preisexplosion bei Erdgas, Öl und Strom geführt. Dies habe auch viele Immobilienbesitzer aufgerüttelt, so die Experten von immowelt. Bei rund 60% der Eigentümer, die in den vergangenen Monaten saniert haben, erfolgten die Maßnahmen um die Energiekosten zu verringern. Fast 44% wollten den Komfort erhöhen, etwa eine wärmeres Haus im Winter oder eine kühlere Raumtemperatur im Sommer. Etwa 40% wollten mit der Sanierung den Wert der Immobilie steigern. Rund 22% der Eigentümer haben Modernisierungen vorgenomment, um staatliche Vorgaben zu erfüllen. Fast 20% ging es darum, den CO2-Fußabdruck ihrer Immobilie dauerhaft zu reduzieren.
Einbau neuer Fenster die häufigste Maßnahme
Moderne Fenster sind einer der wichtigen Hebel, um den Energiebedarf zu verringern. Laut Umfrage haben fast die Hälfte der Eigentümer, die jüngst Sanierungsarbeiten umgesetzt haben, Fenster oder Außentüren getauscht. Etwa 43% haben eine neue Heizanlage angeschafft und 42% eine neue Dämmung. Ein komplett neues Dach haben etwa 20% decken lassen.
Sanierungen führen zu besserer Energieeffizienzklasse
Eine energetische Sanierung lohnt sich: So hat sich bei zwei Drittel der Immobilien die Energieeffizienzklasse erhöht. Fast 68% der befragten Eigentümer, die innerhalb der vergangenen 12 Monate Renovierungsarbeiten durchführen ließen, haben nun eine höhere Klasse im Energieausweis stehen. In der Praxis könnten es noch mehr sein, denn fast 20% der Befragten gaben an, nicht zu wissen, ob sich der Energiestandard ihrer Immobilien verbessert habe.
Bei der Planung der Sanierungen hat übrigens fast jeder zweite Eigentümer einen Experten zu Rate gezogen. (tik)
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Bild: © Björn Wylezich – stock.adobe.com
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