Das Bewusstsein der Deutschen für die Notwendigkeit der privaten Arbeitskraftabsicherung ist seit Beginn der Coronapandemie deutlich gestiegen. 86% der Bundesbürger ist klar, dass eine zusätzliche Vorsorge vonnöten ist, um finanzielle Sicherheit im Fall der Fälle zu gewährleisten – vor der Pandemie im Jahr 2020 lag der Wert noch bei 73%.
Doch im aktuellen Inflationsumfeld sind mehr als die Hälfte (54%) besorgt, sich eine solche zusätzliche Absicherung gar nicht leisten zu können (2020: 39%) – und das, obwohl mehr Menschen sich im Vergleich zum Jahr 2020 sorgen, aus körperlichen (55%, 2020: 44%) oder psychischen (53%, 2020: 37%) Gründen berufs- oder erwerbsunfähig zu werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Versorgungswerks MetallRente mit rund 2.000 Befragten im Alter von 14 bis 45 Jahren.
Mehrheit sieht Berufseinstieg als optimalen Beginn für Vorsorge
Den optimalen Zeitpunkt für den Beginn der Vorsorge sieht die Mehrheit der Befragten den Berufseinstieg. 76% der Befragten sind der Ansicht, dass eine private Vorsorge spätestens dann abgeschlossen werden sollte. Nur 11% würden dies auf den Zeitpunkt der Familiengründung verschieben (siehe Grafik).
Hier klafft die Vorstellung jedoch mit der Realität auseinander – erst vor einigen Monaten hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag der R+V Versicherung gezeigt, dass lediglich 43% der Familien in Deutschland eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abgeschlossen haben. Bei kinderlosen Paaren sind es sogar nur 39% (AssCompact berichtete).
Mehr als Hälfte glaubt an staatliche Unterstützung bei Berufsunfähigkeit
Neben dem positiven Trend des größeren Bewusstseins zur privaten Vorsorge zeigt die Studie jedoch auch Wissenslücken auf. So sind die Unterschiede zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit lediglich einem Drittel (38%) der Befragten bekannt. Mehr als jeder Zweite (54%) ist nämlich der Meinung, im Falle einer Berufsunfähigkeit staatliche Unterstützung zu erhalten. Tatsächlich besteht nur Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, wenn man auf Dauer weniger als sechs bzw. drei Stunden pro Tag irgendeine Tätigkeit ausüben kann.
Männer unterschätzen BU-Risiko häufiger als Frauen
Zudem wird das Risiko der Berufsunfähigkeit nur von etwa einem Drittel der Befragten (29%) richtig eingeschätzt – laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) ist jeder vierte Beschäftigte im Laufe seines Arbeitslebens von Berufsunfähigkeit betroffen. Von mehr als einem Viertel (27%) wird die Wahrscheinlichkeit aber deutlich unterschätzt – vor allem Männer (34%) unterschätzen das Risiko deutlich öfter als Frauen (20%).
Knappes Viertel hofft auf ausreichende gesetzliche Unterstützung
Auch hofft knapp ein Viertel (22%), dass im Fall der Fälle der finanzielle Schutz der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente ausreicht – die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente in Deutschland bei den Neuzugängen im Jahr lag laut der Deutschen Rentenversicherung allerdings nur bei 950 Euro.
MetallRente Geschäftsführer Hansjörg Müllerleile unterstreicht aufgrund der Studienergebnisse die Vorteile einer frühzeitigen privaten Vorsorge. „Gerade junge Menschen haben den Vorteil, sich sehr umfassend und vergleichsweise günstig absichern zu können. Spätestens mit dem Berufseintritt sollte man diese Vorsorge nicht länger aufschieben“, so Müllerleile. MetallRente stellt neben Angeboten zur betrieblichen und privaten Altersversorgung auch Vorsorgelösungen zur privaten Arbeitskraftabsicherung bereit. Der Bestand an Verträgen zur Absicherung der Arbeitskraft umfasst derzeit rund 143.000 Verträge. (js)
Bild: © eakgrungenerd – stock.adobe.com
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