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23. Oktober 2024
Immobilien mit Wärmepumpe kosten bis zu 20% mehr
Immobilien mit Wärmepumpe kosten bis zu 20% mehr

Immobilien mit Wärmepumpe kosten bis zu 20% mehr

Der Anteil inserierter Wohnimmobilien mit Wärmepumpe hat sich seit 2022 fast verdreifacht, wie eine Analyse von immowelt zeigt. Wohnungen mit Wärmepumpe sind im Mittel bis zu 20% teurer, Häuser bis zu 13%. Am seltensten sind Immobilien mit Wärmepumpen in den größten Städten hierzulande.

Am Immobilienmarkt hinterlässt die Wärmewende zusehends ihre Spuren. Das Immobilienportal immowelt hat das Angebot und die Preise von Kaufimmobilien mit und ohne Wärmepumpe unter die Lupe genommen, die auf der Plattform inseriert werden. So sind im laufenden Jahr bereits 8,2% der auf immowelt-Portalen zum Kauf angebotenen Wohnimmobilien mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Somit hat sich der Anteil von Wohnimmobilien mit Wärmepumpen innerhalb von nur zwei Jahren fast verdreifacht. Im Jahr 2022 lag der Anteil noch bei 2,8%.

Häuser mit Wärmepumpe 13% und Wohnungen 20% teurer

Über welches Heizungssystem eine Immobilie verfügt, wirkt sich inzwischen spürbar auf deren Wert aus. So sind die Angebotspreise von Häusern mit Wärmepumpe im Mittel bis zu 13% höher als für vergleichbare Objekte mit Ölheizung. Wohnungen mit Wärmepumpen weisen sogar einen Preisunterschied von bis zu 20% auf, wie die Auswertung von immowelt ergab.

„Der starke Anstieg des Erdgaspreises im Zuge des Ukraine-Kriegs sowie das Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung haben für eine Heizungswende in Deutschland gesorgt. Der Trend geht zunehmend in Richtung Wärmepumpe“, erklärt Piet Derriks, Geschäftsführer von immowelt. „Aufgrund der drohenden Kosten für den Betrieb oder den Tausch einer in die Jahre gekommenen Heizanlage, gilt eine moderne, energieeffiziente Heizung bei Kaufinteressenten zunehmend als zentrales Merkmal einer Immobilie“, so Derriks weiter.

So sind die Unterschiede in den Städten

In den 15 größten deutschen Städten übersteigt der Angebotspreis einer Eigentumswohnung mit Wärmepumpe im Mittel den Preis für eine vergleichbare Immobilie mit Ölheizung um 12,8%. Häuser mit Wärmepumpe sind durchschnittlich 10,5% teurer als Domizile mit Ölheizung.

In Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern erhöhen Wärmepumpen den Angebotspreis für Wohnungen im Vergleich zu Ölheizungen sogar um 20,7%, bei Häusern um 13,3%. Dass der Effekt bei Häusern prozentual niedriger ausfällt, lässt sich laut immowelt insbesondere darauf zurückführen, dass Einfamilienhäuser tendenziell höhere Preise erzielen als Eigentumswohnungen. Der Einfluss einer Wärmepumpe auf den Preis kann bei Häusern absolut sogar höher sein, ist aber prozentual angesichts des höheren Gesamtpreises niedriger.

Geringerer Anteil an Wärmepumpen in Metropolen

Die bevölkerungsreichsten Städten hierzulande weisen weniger Immobilien mit Wärmepumpe auf. Dies ist insofern wenig verwunderlich, da der Platz in der Stadt begrenzt und die Eigentümerquote deutlich niedriger ist. Darüber hinaus überwiegen im Gebäudebestand Mehrfamilienhäuser. Auch der Fernwärme kommt in den Metropolen eine größere Bedeutung zu. Laut immowelt sind in den 15 größten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern aktuell im Mittel nur 2,4% der inserierten Kaufimmobilien mit Wärmepumpe ausgestattet. Städte mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern kommen auf einen höheren Wärmepumpen-Anteil von 5,1%. (tik)

Bild: © Robert Poorten – stock.adobe.com