AssCompact suche
Home
Immobilien
9. Juli 2024
Immobilien als Investment: Jüngere denken um

Immobilien als Investment: Jüngere denken um

Für die ältere Generation steht der Immobilienerwerb für den Traum vom Eigenheim. Jüngere Menschen hierzulande ziehen beim Immobilienbesitz zunehmend auch Mieteinnahmen in Betracht, wie eine Umfrage zeigt. Darin wurden die Studienteilnehmer auch zum Thema Co-Ownership befragt.

Die Mehrheit der Deutschen lebt den Traum von den eigenen vier Wänden. Laut einer Studie des international tätigen Immobilienmaklernetzwerks Remax ist für rund 70% der Bundesbürger der Hauptgrund für Immobilienbesitz ein Eigenheim, das sich nach eigenen Vorstellungen gestalten lässt. Derweil setzt sich in anderen Teilen Europas der Trend der Lebensabschnittsimmobilie durch, wie die Umfrage weiter zeigt, die unter 22.759 Menschen in 23 europäischen Ländern und Regionen durchgeführt wurde.

„Deutschland muss umdenken. Sichtweisen wie die Lebensabschnittsimmobilie erleichtern den Einstieg in den Immobilienmarkt. Es geht nicht darum, die perfekte Immobilie zu erwerben, sondern diejenige, die zur aktuellen Situation passt. Wer bereits in jüngeren Jahren kauft und wieder verkauft, häuft nicht nur Kapital an, sondern tut sich mit späteren Ver- und Ankäufen einfacher – bis zur Traumimmobilie“, erklärt Samina Julevic, CEO von Remax Germany.

Immobilienerwerb als Kapitalanlage

Der Einstieg in Wohneigentum kann auch durch ein Kapitalanlageobjekt erfolgen. Der Umfrage zufolge möchte knapp ein Viertel der Deutschen durch den Immobilienerwerb Mieteinnahmen erzeugen, während rund 10% durch Immobilienbesitz ihr Investmentportfolio diversifizieren wollen. 6,7% erhoffen sich steuerliche Vorteile. „Gerade in Krisenzeiten suchen viele Menschen nach sicheren Häfen. Ein Immobilieninvestment kann sich langfristig in doppelter Hinsicht auszahlen: durch Mieteinnahmen, um die Rente im Alter aufzustocken oder als potenzielles Sparschwein. Denn auf lange Sicht werden die Immobilienpreise steigen – vor allem in den Metropolregionen“, betont Julevic.

Generationenunterschiede beim Thema Investment

Bei den jüngeren Generationen lassen sich hierzulande bereits Unterschiede im Investitionsverhalten feststellen: Während nur 21,9% der 36- bis 45-Jährigen den Immobilienbesitz für Mieteinnahmen in Erwägung ziehen würden, sind es bei den 25- bis 35-Jährigen 29,2%. In der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren ist der Anteil mit 36,9% noch einmal höher.

Ein ähnliches Resultat liefert die Frage nach einem diversifizierteren Investmentportfolio. Lediglich für 7,3% der 36- bis 45-jährigen Befragten ist das ein Motiv für den Immobilienerwerb, wohingegen es bei den 25- bis 35-jährigen 15,8% sind und bei den 18- bis 24-jährigen Umfrageteilnehmer immerhin 19,4%. „Die jüngere Generation beschäftigt sich viel früher mit der Frage, wie sie ihr Geld investieren können. Beispielsweise folgen sie auf Social Media Finfluencern und werden an verschiedene Aspekte herangeführt. Sie erkennen, dass eine Immobilie nicht nur Eigenheim sein kann, sondern Geldanlage und Einnahmequelle“, so Julevic weiter.

Immobilienerwerb der jüngeren Generation gezielt fördern

Die Expertin spricht sich dafür aus, dass der Gesetzgeber insbesondere jüngere Menschen mit Fördermitteln beim Immobilienerwerb unterstützen sollte. So ließe sich auch die Eigentumsquote in Deutschland langfristig erhöhen, was der Altersvorsorge künftiger Generationen einen kräftigen Schub verpassen könnte.

Co-Owning als Finanzierungsmöglichkeit

Um die hohen Kosten zu stemmen, die ein Immobilienkauf mit sich bringt, gibt es schließlich noch Co-Owning als Option. Für mehr als die Hälfte der Befragten (55,6%) ist es denkbar, eine Immobilie als Co-Eigentümer mit anderen zu kaufen. Finanzielle Überlegungen stehen dabei im Vordergrund. Demnach würden 22,4% der Studienteilnehmer durch Co-Ownership die Belastung der Instandhaltungskosten verringern. Etwas über ein Fünftel (21,1%) würde mit Co-Owning finanzielle und andere Risiken minimieren, die mit Immobilienbesitz einhergehen.

„Das Co-Ownership versetzt Kaufinteressenten in die Lage, durch Co-Investoren die Eigenkapitalquote zu stemmen und finanzielle Risiken zu minimieren. Aus unserem internationalen Netzwerk wissen wir, dass in Ländern wie zum Beispiel Kanada seit Jahrzehnten Menschen mithilfe von Co-Owning in den Immobilienmarkt einsteigen“, weiß Julevic. Der Immobilienexpertin zufolge könnten künftig Eigenheimbesitzer mit solchen Wünschen als Co-Investoren von Kaufinteressenten vermehrt in Erscheinung treten. (tik)

Bild: © touchedbylight – stock.adobe.com