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9. August 2024
IfW: Trendwende am Immobilienmarkt eingeläutet

IfW: Trendwende am Immobilienmarkt eingeläutet

Die Preise für Wohnimmobilien sind im zweiten Quartal 2024 in allen Segmenten gestiegen. Dies zeigt der vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) veröffentlichte GREIX-Index. Die IfW-Experten sehen darin nach zwei Jahren sinkender Preise die Trendwende am Immobilienmarkt eingeläutet.

Erstmals seit rund zwei Jahren haben die Immobilienpreise hierzulande wieder zugelegt. Dies geht aus der jüngsten Auswertung des German Real Estate Index (GREIX) hervor. Bei diesem Index handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem IfW Kiel. Dabei werden die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse, die notariell beglaubigte Verkaufspreise enthalten, nach aktuellen wissenschaftlichen Standards ausgewertet.

Alle Wohnsegmente wieder im Plus

Laut IfW-Experten sind im Zeitraum von April bis Juli dieses Jahres alle Wohnsegmente, also Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser, gegenüber dem ersten Quartal 2024 im Wert gestiegen. Auch inflationsbereinigt, also gemessen in aktueller Kaufkraft, haben Immobilien erstmals seit zwei Jahren wieder zugelegt.

Gegenüber dem Vorquartal haben die Preise für Eigentumswohnungen im zweiten Quartal 2024 um 2,4% angezogen. Einfamilienhäuser stiegen um 2,0% zu. Mehrfamilienhäuser verteuerten sich um 4,4%. Im ersten Quartal 2024 waren die Preise noch um rund 10,5% gesunken. Speziell im Segment der Mehrfamilienhäuser herrsche aber wegen geringer Transaktionen eine hohe Volatilität, so die IfW-Experten, weshalb die Aussagekraft begrenzt sei.

Zur Preisentwicklung in den Metropolen

Bleibt noch der gesonderte Blick auf die Preisdynamik in den größten Städten hierzulande. In Hamburg war der Preiszuwachs mit 4,3% und in Frankfurt mit 3,7% am größten. In Düsseldorf sind die Preise um 2,2% gestiegen. Leicht angezogen haben sie auch in Stuttgart, und zwar um 0,6%. Lediglich Köln weist eine Entwicklung gegen den Trend auf mit einem leichten Rückgang um 0,4%. Hier waren die Preise aber bereits im ersten Quartal 2024 gestiegen.

Wie das IfW Kiel anmerkt, liegen für Berlin und München in diesem Update des GREIX keine aktuellen Daten vor.

IfW Kiel macht Trendwende aus

„Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet. Die große Unsicherheit der vergangenen Jahre und Monate nimmt offenbar ab, und der Ausblick auf sinkende Zinsen stabilisiert den Markt. Investoren scheinen erneut Vertrauen in die langfristige Wertsteigerung von Immobilien zu gewinnen. Hinzu kommt der Einbruch im Neubaugeschäft, der das Angebot verknappt und damit die Preisdynamik unterstützt“, erklärt Jonas Zdrzalek, Immobilienexperte am IfW Kiel.

Daten des GREIX für derzeit 20 Städte sind verfügbar unter greix.de. (tik)

Bild: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com