HUK-COBURG, LVM und HDI arbeiten an einer digitalen Plattform, auf der ihre Kunden künftig alle möglichen Dienstleistungen rund ums Auto erledigen können. Die Plattform nennt sich Prisma und soll 2022 auf den Markt kommen. Prisma soll digital alles rund um das Auto bieten, außer zunächst Versicherungen. „Das können alle möglichen Dienstleistungen sein, dazu gehören Ölwechsel, Bremsen, Abgas- oder Hauptuntersuchung“, sagt Prisma-Chef Alexander Hund. Braucht der Kunde eine Hauptuntersuchung, dann wird nach Angaben von Hund die Plattform Werkstätten nennen, bei denen der Versicherungskunde einen guten Preis für möglicherweise nötige Reparaturen bekommt, eventuell sogar mit Termin. Darüber hinaus können Dienstleistungen wie Zulassung, Finanzierung oder Autoverkauf über die Plattform angeboten werden. „Mit der Plattform können sie eine Vielzahl unterschiedlicher Dienstleistungen sehr einfach anbieten“, fasst Hund zusammen.
Keine aktive digitale Plattform
Die Plattform Prisma selbst will nach Aussagen von Hund nicht offensiv im Markt auftreten. Entweder macht der Versicherer seinen Kunden die Angebote, oder ein Dienstleister wie eine Kfz-Werkstattkette bietet Versicherten über die Plattform seine Dienste an. Finanzieren soll sich Prisma über Beiträge der Versicherer. Ab Mitte 2022 soll die Plattform auch anderen Versicherungsunternehmen zur Nutzung offenstehen.
Ausblick: Digitale Ökosysteme als neue Wachstumsstrategie
Die Kooperation zwischen den drei Versicherern mitsamt Gründung der digitalen Plattform zeigen exemplarisch, wie wichtig in der Versicherungswirtschaft die Bildung von und Einbettung in Ökosystemen künftig als neue Wachstumsstrategie sein kann. Solche Ökosysteme organisieren durch Zusammenarbeit zwischen Versicherern und weiteren Dienstleistern den Austausch von Informationen, Produkten und Dienstleistungen konsequent entlang der Kundenperspektive. Gerade sich verändernde Kundenbedürfnisse wie der zunehmende Wunsch nach ganzheitlichen und integrierten Produktlösungen machen solche Veränderungen notwendig. Mit der digitalen Plattform eines Ökosystems steht dem Kunden dann nämlich eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung, die sich um sämtliche Anliegen wie beispielsweise die des Kfz-Service kümmert. Wenn die Versicherer im Zentrum des Ökosystems stehen, verfügen sie so über eine Schnittstelle zum Kunden als Administrator oder Berater und rücken damit wieder deutlich näher an ihn heran. (as)
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