Am Freitag gab die GGW Group den Einstieg eines neuen Investors bekannt: Mit Permira kommt neben Hg Capital ein weiterer Investor hinzu, der sich auf mittelständische Unternehmen fokussiert. Gleichzeitig findet eine Kapitalerhöhung statt, die Anteile des Managements bleiben unverändert.
Sowohl Hg Capital als auch Permira können Mittelstand, erklärte am Montag Dr. Tobias Warweg gegenüber AssCompact. Insofern sei für ihn Permira auch der Wunschpartner gewesen: „Wir haben damit zwei der fünf größten europäischen Investoren bei uns in der Gruppe. Das ist natürlich ein Riesenvorteil.“ An weiteren Interessenten scheint es aber keinen Mangel gegeben zu haben. Maklerunternehmen und Assekuradeure verdienen Geld, haben gute Margen und sind deshalb weiterhin interessant für Beteiligungsfirmen, so Warweg. Weitere Investoren sucht die GGW Group nicht, zudem war es Warweg bei der Entscheidung auch wichtig, dass kein Investor eine Mehrheit innehat.
Mit Blick nach vorne strebt die GGW Group organisches und anorganisches Wachstum an. Interessant für die Gruppe bleiben im Hinblick auf Zukäufe Makler und Assekuradeure, die selbst inhabergeführt sind und im Mittelstand ihre Heimat haben. Eine Expansion in Europa gehört ebenfalls dazu. „An unserer grundsätzlichen Strategie hat sich seit Tag 1 aber nichts geändert,“ erklärt Warweg.
Was ändert sich für die Unternehmen in der Gruppe?
Maklerunternehmer, die sich bereits für die GGW Group entschieden haben, profitieren von dem neuen Deal. Die Wertentwicklung ihrer Anteile, die sie an der Gruppe halten, nimmt zu. Warweg: „Insofern profitieren die Makler auch von diesem Deal“. Für die nächsten Jahre plant Warweg ein Incentiveprogramm für Makler, sodass „diese weit überproportional am Erfolg der Gruppe beteiligt werden“. Mit Bezug auf den Permira-Einstieg zitiert Warweg Wilhelm Busch: „Ein Onkel, der Gutes mitbringt, ist besser als eine Tante, die bloß Klavier spielt.“ Gemeint ist, dass der Einstieg des zweiten Investors diese Maßnahme der Incentivierung möglich macht. Diese soll in alle Ebenen der Mitarbeiter hineingehen. Warweg: „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal. Dies gibt es sonst am Markt nicht“.
Nicht nur deshalb sieht sich Warweg im Vorteil gegenüber anderen Maklerkonsolidierern. „GGW hat Private Equity in den deutschen Markt gebracht. Entscheidend für den Erfolg der GGW ist der Marktzugang. Wir werden sehen, dass sich auch der Markt der Maklerkonsolidierer bereinigen wird. Nicht alle Konsolidierer werden erfolgreich sein“, so Warweg mit Blick auf den Gesamtmarkt.
Closing im zweiten Quartal 2024
Das Closing für die Beteiligung wird wohl Anfang zweites Quartal 2024 sein, was mit regulatorischen Formalien zu tun hat. Die Bewertung der Gruppe soll nach verschiedenen Angaben 1 Mrd. Euro betragen. Zu Bewertungen äußert sich Warweg allerdings nicht.
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Bild: Dr. Tobias Warweg, CEO der GGW Group. Quelle: GGW
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