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10. Mai 2024
Großstädte: Immobilien bis zu 47% teurer als vor fünf Jahren

Großstädte: Immobilien bis zu 47% teurer als vor fünf Jahren

Trotz jüngster Preisrückgänge sind Eigentumswohnungen in der Großstadt im Fünfjahresvergleich teils deutlich teurer geworden – in der Spitze sogar um bis zu 47%. Dies zeigt eine Auswertung von immowelt, in der die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 76 deutschen Großstädten analysiert wurden.

Obwohl die Wohnungspreise seit dem Ende der Niedrigzinsphase vor rund zwei Jahren spürbar gesunken sind, liegen sie in den Großstädten nach wie vor deutlich über dem Niveau des Jahres 2019. In der Spitze beträgt das Plus sogar 47%. Dies hat eine Analyse des Immobilienportals immowelt ergeben. Für die Auswertung wurden die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 m2, drei Zimmer, 1. Stock; Baujahr 1990er Jahre) in 76 ausgewählten deutschen Großstädten zum 01.05.2019 und 01.05.2024 miteinander verglichen. In mehr als jeder zweiten Großstadt haben die Preise für Eigentumswohnungen innerhalb von fünf Jahren um mehr als 20% zugelegt.

„Die Entwicklung der letzten fünf Jahre verdeutlicht, dass es trotz der jüngsten Preisrückgänge zu keinem dramatischen Wertverlust bei Wohnimmobilien gekommen ist“, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. „Die massiven Anstiege während der Niedrigzinsphase werden durch die Flaute der letzten beiden Jahre nicht ausgeglichen. Immobilienbesitzer können also beruhigt sein, zumal die Preise für Wohneigentum aktuell wieder anziehen.“

Preise für Eigentumswohnungen in Berlin um 28% gestiegen

In den gefragten Metropolen haben die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zu 2019 deutlich angezogen. Was die Preissteigerungen angeht, sticht vor allem Berlin hervor. So verzeichnet die Hauptstadt einen Anstieg um 28% binnen fünf Jahren. Aktuell kostet eine Bestandswohnung in Berlin im Schnitt 4.919 Euro pro Quadratmeter – 2019 waren es noch 3.840 Euro. Der deutliche Preiszuwachs ist zum einen auf die gestiegene Nachfrage infolge des starken Zuzugs zurückzuführen. Zum anderen bewegten sich die Berliner Immobilienpreise laut immowelt für eine Stadt dieser Größe und Bedeutung sowie für eine europäische Hauptstadt lange Zeit auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nun erfolgt in Berlin zunehmend eine Preisanpassung an andere deutsche Metropolen.

Hamburg und München mit weiteren Preiszuwächsen

Unter den deutschen Metropolen ist in Hamburg ein deutlicher Anstieg der Angebotspreise zu beobachten. Gegenüber dem Jahr 2019 erhöhte sich das mittlere Preisniveau von Bestandswohnungen in der Hansestadt um 24% auf derzeit 5.929 Euro pro Quadratmeter. In München, der mit Abstand teuersten deutschen Großstadt, haben die Preise für Wohneigentum im selben Zeitraum um 9% angezogen auf 8.128 Euro pro Quadratmeter. Nicht so stark verteuerten sich die Wohnungen dagegen in Frankfurt am Main, das lediglich ein Plus von 4% auf 5.250 Euro pro Quadratmeter aufweist, sowie in Stuttgart mit einer Zunahme von 3% auf 4.723 Euro. Laut immowelt liege das vor allem daran, dass die Preisrückgänge der vergangenen zwei Jahre in beiden Städten vergleichsweise stark ausgefallen sind.

Im Osten und im Ruhrgebiet erhöhten sich Preise prozentual am stärksten

Die prozentual höchsten Preissteigerungen seit 2019 weisen dagegen Städte außerhalb der hochpreisigen Metropolen auf: Besonders stark zugelegt haben die Angebotspreise in mehreren ostdeutschen Großstädten. So liegt der Preiszuwachs für eine Bestandswohnung in Leipzig innerhalb von fünf Jahren bei 40%. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis erhöhte sich in der sächsischen Großstadt von 1.786 Euro auf 2.502 Euro. Um mehr als ein Drittel (38%) sind Eigentumswohnungen in Rostock teurer geworden (3.787 Euro pro Quadratmeter). In Erfurt beträgt die Preissteigerung 31% (2.781 Euro) und in Jena 27% (3.142 Euro).

Noch stärkere prozentuale Preisanstiege sind in einigen Großstädten im Ruhrgebiet festzustellen. Die größte Teuerung der Untersuchung weisen Gelsenkirchen und Herne auf mit jeweils 47% binnen fünf Jahren. ‚Auch Hagen verzeichnet einen starken Preiszuwachs von 43%. Dennoch bewegt sich der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in allen drei Städten im Mittel nach wie vor unter 2.000. Über der Schwelle der 2.000 Euro-Marke liegt das Preisniveau dagegen inzwischen in Dortmund (2.522 Euro) und Essen (2.462 Euro). In beiden Städten sind die Angebotspreise seit 2019 um 34% gestiegen.

Weitere Informationen zur Analyse gibt es unter immowelt.de. (tik)

Bild: © schulzfoto – stock.adobe.com