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24. Februar 2020
Große Preisunterschiede bei der Absicherung fürs Wohnmobil
Glückliches Paar mit Wohnmobil am Strand

Große Preisunterschiede bei der Absicherung fürs Wohnmobil

Wer sein mobiles Zuhause auf Reisen gut abgesichert wissen will, muss bei der Auswahl der Versicherungen einiges im Blick behalten. Ein Anbietervergleich lohnt sich, denn teure Tarife können durchaus bis zu viermal so viel kosten wie günstige. Dies hat Finanztest in seiner aktuellen Ausgabe festgestellt.

Auf Reisen unabhängig zu sein, stets alles bei sich zu haben und jederzeit ein neues Ziel ansteuern zu können, ist vielen Menschen wichtig. Wer als begeisterter Camper „sein“ Wohnmobil gefunden hat – Kastenwagen? Alkoven? Teil- oder Vollintegrierter? – steht in Sachen Absicherung vor großen Herausforderungen. Kaum ein Internetportal bietet Preisvergleiche für Wohnmobilpolicen, da es oft zu viele Dinge zu beachten gilt. Welcher Umfang ist wichtig? Worauf sollte besonders Wert gelegt werden?

Fünf beliebte Modelle im Test

Finanztest hat in seiner aktuellen Ausgabe einige Tipps dazu gegeben und die Preise für Wohnmobil-Haftpflicht- und Vollkaskoversicherungen unter die Lupe genommen. Dabei wurden große Unterschiede festgestellt: Teure Verträge können dabei mehr als viermal so viel kosten wie günstige. Exemplarisch haben sich die Tester die fünf beliebten Modelle Carthago C-Compactline/Tourer 138 DB, Dethleffs Alpa A6820–2, Hymer Exis-t 374, Knaus Live Traveller 550 DB und Malibu Van 540 DB herausgegriffen, allesamt als Neufahrzeuge. Der Modellkunde in den Beispielen wohnt in einem mittleren Zulassungsbezirk, ist 40 Jahre alt und hat seinen Führerschein seit dem Jahr 1999.

Die Versicherung eines Wohnmobils funktioniere im Wesentlichen wie die eines Pkw, so die Tester. Der Hauptunterschied sei die verkürzte Rabattstaffel. Meist gebe es nur 20, in einigen Tarifen sogar nur zehn Schadenfreiheitsklassen – im Gegensatz zu 50 beim Pkw. Außerdem existiert bei den Wohnmobilen keine Einteilung in Typklassen.

Vollkasko bei teuren Kfz schwierig

Vorgeschrieben ist für Wohnmobile eine Kfz-Haftpflicht, die allerdings nur die Schäden der Gegenpartei abdeckt, wenn man einen Unfall verursacht. Für die Schäden am eigenen Camper ist eine Kaskoversicherung nötig. Finanztest weist darauf hin, dass bei der Teilkasko für Hagelschaden – einen der häufigsten Schäden an Wohnmobilen – oft ein höherer Selbstbehalt gelte. Und einen Vollkaskoschutz zu bekommen, sei bei teureren Fahrzeugen oft schwierig. So schauten einige Anbieter wohl schon ab einem Neupreis von 75.000 Euro genauer hin und lehnten einen Vollkasko-Vertragsabschluss auch schon mal ab.

Bei einigen Schäden weniger Leistung als für Pkw

Des Weiteren geben die Tester zu bedenken, dass bei einigen Schäden manche Verträge weniger leisteten als bei Pkw. So sei es bei Wohnmobilen etwa seltener der Fall, dass Tarife bei Totalschaden in den ersten Monaten ab dem Kauf den Neuwert erstatten. Außerdem seien Tierbisse und ihre Folgeschäden bei vielen Tarifen nicht mitversichert. Im Hinterkopf haben sollten Wohnmobilbesitzer auch, dass ihr fahrbares Zuhause mehr Glasflächen besitzt als Pkw und dass es daher in diesem Bereich mehr Schäden geben könne.

Art des Aufbaus weniger entscheidend

Der Preis für die Kaskoversicherung richtet sich in erster Linie nach dem Wert des Wohnmobils inklusive fest eingebauter Einrichtung und Vorzelt. Weniger entscheidend ist laut Finanztest die Art des Aufbaus. Nur für die beim Kauf teureren Vollintegrierten müsse man mit 200 Euro mehr im Jahr für Haftpflicht und Vollkasko rechnen. Wichtig sei auch der individuelle Schadenfreiheitsrabatt. Den Testbeispielen ist die SF 5 zugrunde gelegt.

Teure Tarife mehr als viermal so teuer wie günstige

Bei den im Test betrachteten Modellen gibt es den günstigsten Haftpflicht- und Vollkasko-Schutz von Verti (Hymer, Knaus und Malibu-Vam) für 407 Euro, wobei hier in Kasko keine Neuwerterstattung erfolgt, sondern nur der Wiederbeschaffungswert erstattet wird. Dahinter folgt bei diesen Modellen die Öffentliche Braunschweig mit ihrem Komfort-Tarif für 599 Euro. Für die dem Test zugrundeliegenden Modelle Carthago und Dethleffs bietet die Öffentliche Braunschweig mit 698 bzw. 686 Euro den günstigsten Tarif. Die teuersten Angebote im Test variieren bei den fünf näher betrachteten Wohnmobil-Modellen zwischen 1.358 und 1.752 Euro. (ad)

Den kompletten Test (kostenpflichtig) gibt es hier.

Bild: © by-studio – stock.adobe.com