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12. Oktober 2022
GDV: Wildunfälle kosten Versicherer jeden Tag 2,6 Mio. Euro
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GDV: Wildunfälle kosten Versicherer jeden Tag 2,6 Mio. Euro

Rein rechnerisch ereignen sich in Deutschland laut GDV pro Tag 800 Wildunfälle mit kaskoversicherten PKW. Und wegen der Teuerung bei Karosserieteilen steigen deren Reparaturkosten. Besondere Vorsicht auf den Straßen ist von Oktober bis Dezember und im Frühjahr geboten.

Wildunfälle, die sich bekanntermaßen gerne bei Einbrechen der Dunkelheit ereignen, sind für Autofahrer eine gefährliche Situation im Straßenverkehr. Und laut Mitteilung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) ist die Zahl der Autounfälle mit Rotwild, Wildschweinen und anderen Wildtieren 2021 wieder deutlich gestiegen. Insgesamt ereigneten sich laut GDV im Vorjahr rund 284.000 Wildunfälle. Noch 2020 waren es nur 272.000 Unfälle gewesen, bei allerdings deutlich geringerem Verkehrsaufkommen infolge der pandemiebedingten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Rein rechnerisch sind damit 2021 pro Tag fast 800 Wildtiere mit kaskoversicherten Pkw zusammengestoßen.

Reparaturen werden teurer

Und auch die Kosten für die Reparatur von Unfallschäden an Kfz infolge eines Wildunfalls kennen nur eine Richtung: nach oben. „Die deutschen Autoversicherer haben 2021 mehr als 940 Mio. Euro gezahlt”, sagt dazu GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Jahr zuvor hätten die Kfz-Versicherer noch gut 850 Mio. Euro gezahlt. Der Grund: Kfz-Reparaturen werden immer teurer. Wie die Daten des GDV zeigen, sind die Schäden nach Wildunfällen binnen eines Jahres im Schnitt um rund sechs Prozent teurer geworden: 2021 zahlten die Versicherer für einen Wildunfall mehr als 3.300 Euro (2020: 3.100 Euro). „Ein Grund für den Anstieg sind höhere Preise für Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen“, erläutert Asmussen.

Mehr Wildunfälle ab Oktober

Die Gefahr eines Wildunfalls ist laut GDV-Statistik über das Jahr ungleich verteilt. Besonders hoch sei das Risiko von Oktober bis Dezember und in den Monaten April und Mai. Gerade in den kommenden Monaten sollten Autofahrer also besonders vorsichtig sein, warnt der GDV.

GDV: Wildunfälle kosten Versicherer jeden Tag 2,6 Mio. Euro

Der Spitzenverband der Versicherer rät Autofahrern daher, riskante Ausweichmanöver zu vermeiden. Denn: Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier, heißt es vom GDV. Warnschilder vor Wildwechsel gelte es zu beachten und die Fahrweise entsprechend anzupassen. Gerade am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sollten Fahrer vor allem in der Dämmerung die Geschwindigkeit verringern. Und wenn Wild auf der Straße oder am Straßenrand auftaucht, sollten Autofahrer das Fernlicht abblenden und langsam fahren. (as)

Bild: © SciePro – stock.adobe.com