Die Versicherer Barmenia und Gothaer biegen auf dem Weg zu ihrem geplanten Zusammenschluss in die Zielgerade ein. So haben die Mitgliedervertreterversammlungen beider Unternehmen zwischenzeitlich den Fusionsverträgen zugestimmt. Wie die Versicherer zudem mitgeteilt haben, unterzeichneten die Vorstände daraufhin die Verträge, die aber noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin stehen. Die Aufsichtsräte der beiden Versicherungsvereine hatten schon im Vorfeld eingewilligt.
„Mit der Zustimmung der Aufsichtsräte und Mitgliedervertretungen sowie der Unterzeichnung der Fusionsverträge haben wir auf Seiten der beiden Unternehmen alle Voraussetzungen für den geplanten Zusammenschluss geschaffen“, erklärt Andreas Eurich, CEO der Barmenia. „Es fehlt nun noch die Genehmigung der Fusion durch die BaFin. Wir hoffen, dass diese im Laufe des Augusts erteilt wird“, ergänzt Oliver Schoeller, Konzernchef der Gothaer. Sobald die Aufsichtsbehörde grünes Licht erteilt hat, soll die Eintragung in die Handelsregister beantragt werden. Das Closing, also der Vollzug des Zusammenschlusses, könnte dann im September erfolgen.
Zur Verteilung der Anteile
Der Fusion liegt ein umfangreiches Vertragswerk zugrunde mit konkreten Maßnahmen zur Gestaltung des gemeinsamen neuen Unternehmens, das den Namen BarmeniaGothaer tragen soll. Wie die Versicherer weiter mitteilen, ist das Anteilsverhältnis wie folgt geregelt: Die Gothaer Versicherungsbank VVaG soll 64% der Anteile halten, die Barmenia Versicherungen a. G. 36%.
„Eines der grundlegenden Gestaltungsprinzipien bei diesem Zusammenschluss ist für uns, dass alles auf Augenhöhe geschieht. Daher haben wir in der Satzung verankert, dass trotz der unterschiedlichen Anteile alle wichtigen Entscheidungen nur einstimmig getroffen werden können. Ebenso wichtig ist uns die Maßgabe, dass wir ein gemeinsames Unternehmen bauen”, erklärt Schoeller.
Zusammenführung der Personenversicherer
Zu den konkreten Maßnahmen zur Gestaltung des neuen Unternehmens gehört laut Unternehmensangaben die Zusammenführung der Lebensversicherer. Im August soll in einem ersten Schritt der gesamte operative Geschäftsbetrieb, vor allem der Bestand der Barmenia Lebensversicherung a. G., auf die Gothaer Lebensversicherung AG übertragen werden. Im Anschluss soll die Barmenia Leben auf die Barmenia Versicherungen a.G. verschmolzen werden. Mit dem Closing soll auch die Verschmelzung der Gothaer Kranken auf die Barmenia Kranken angestoßen werden. Dieser Prozess werde bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen. Dies hatte die Gothaer bereits auf ihrer Bilanzpressekonferenz im April so angekündigt (AssCompact berichtete).
Standorte und Personal bleiben unverändert
Außerdem wurde vereinbart, dass die Standorte Wuppertal und Köln unverändert erhalten bleiben sollen und für alle Mitarbeiter mit dem Tag des Zusammenschlusses eine dreijährige Beschäftigungsgarantie gelten soll. (tik)
Im Bild oben: Dr. Andreas Eurich (links) und Oliver Schoeller (rechts) bei der Unterzeichnung der Fusionsverträge; Quelle: © Gothaer/Barmenia
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