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21. August 2024
Fondsvermögen zurück auf Rekordniveau

Fondsvermögen zurück auf Rekordniveau

Anfang August mag der Blick aufs Fondsdepot betrüblich gewesen sein. Im ersten Halbjahr jedoch flossen wieder einige Gelder in Fonds, sodass das verwaltete Vermögen der Fondsbranche wieder auf Rekordniveau kletterte. Gute Zeiten für Rentenfonds und ETFs, schlechte für Mischfonds und Immobilienfonds.

Das erste Halbjahr 2024 war für die Finanzmärkte ein Zeitraum großer Ungewissheit: Geopolitische Spannungen, Zinspolitik, Börsengänge sowie Fusionen prägten das Geschehen und sorgten für viel Bewegung an den Börsen. Dennoch schienen DAX und andere Indizes – mit Ausnahme zu Anfang August – gefestigt zu sein. Anleger vertrauten deshalb auch in den ersten sechs Monaten des Jahres weiter auf Fonds. So flossen bis zur Jahresmitte wieder einige Gelder in die Fondsbranche. Wie der Fondsverband BVI mitteilt, verwalteten die Fondsgesellschaften für Anleger in Deutschland insgesamt 4.311 Mrd. Euro per 30.06.2024.

Verdoppelung des Vermögens innerhalb von zehn Jahren

Damit erreichte die Branche genau die Rekordmarke vom Jahresende 2021. In den letzten zehn Jahren hat sich das Vermögen nahezu verdoppelt. Das entspricht einer Steigerung von im Schnitt knapp 7% pro Jahr. Der Großteil des Vermögens entfällt auf offene Spezialfonds.

Rentenfonds auf Absatzliste ganz oben

Während Investmentfonds im ersten Halbjahr 2024 netto 28,3 Mrd. Euro neue Gelder erhielten, zogen institutionelle Anleger aus Mandaten 15,7 Mrd. Euro ab.

Offenen Publikumsfonds flossen 11,7 Mrd. Euro zu. Die Absatzliste führen Rentenfonds mit 10,9 Mrd. Euro an. Hierbei dominieren Fonds, die in Anleihen mit bis zu drei Jahren Restlaufzeit investieren.

Es folgen Aktienfonds mit 6,8 Mrd. Euro. Aktien-ETFs erhielten 9,5 Mrd. Euro, aus aktiv gemanagten Fonds flossen dagegen 2,7 Mrd. Euro ab. Auch Mischfonds mussten einen ordentlichen Abfluss hinnehmen, genauso wie Immobilienfonds. Immobilienfonds kämpfen auch mit Abwertungen im Immobilienbestand

Größte Anlegergruppen kommen aus der Altersvorsorge

Bei den offenen Spezialfonds sind Altersvorsorgeeinrichtungen wie zum Beispiel Versorgungswerke mit 753 Mrd. Euro die größte Anlegergruppe. Mitte 2019 lag ihr Vermögen bei 521 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 45%, wofür vor allem hohe Mittelzuflüsse verantwortlich sind.

Versicherer folgen mit 524 Mrd. Euro auf dem 2 Platz. Allerdings hat sich ihr Spezialfondsvermögen in den letzten fünf Jahren reduziert, da sich Kursverluste aufgrund gestiegener Zinsen bei ihnen besonders bemerkbar machen. Versicherer halten aus regulatorischen Gründen einen hohen Anleiheanteil in ihren Spezialfonds.

Fehlt noch der Blick auf die geschlossenen Fonds

Das von BVI-Mitgliedern verwaltete Vermögen geschlossener Fonds ist in den letzten fünf Jahren von 12 auf 58 Mrd. Euro gestiegen. Die größte Gruppe sind Private-Equity-Fonds mit 43% des Netto-Vermögens der geschlossenen Fonds. Immobilienfonds haben einen Marktanteil von 33%, vor fünf Jahren lag dieser noch bei knapp 60%. Das Vermögen in den geschlossenen Fonds speist sich dabei fast nur aus Geldern institutioneller Anleger. (bh)

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