Am 02.07.2020 feiert die Gothaer ihr 200-jähriges Bestehen (mehr dazu auf AssCompact). Das Jubiläum nimmt der Versicherer zum Anlass, den Fokus noch stärker auf Nachhaltigkeit zu legen und die Weichen entsprechend zu stellen. So wurde Anfang des Jahres ein eigener Bereich für das Nachhaltigkeitsmanagement geschaffen. Zudem hat der Versicherer nun die Gothaer Stiftung ins Leben gerufen, die einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft leisten soll. „Die Gothaer Stiftung hat drei Schwerpunkte: die Förderung von Forschung zu gesellschaftlich relevanten Entwicklungen, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Nachhaltigkeit und die Durchführung von Projekten mit Bezug zu allen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung“, wie der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Karsten Eichmann auf einer Web-Pressekonferenz erläuterte. Ausgestattet ist die Stiftung zum Start mit 1 Mio. Euro. Künftig fließen 0,5% des Konzerngewinns pro Jahr in die Stiftung.
Stabwechsel bei der Gothaer
Das Jubiläumsjahr geht auch mit personellen Änderungen einher: Zum 30.06.2020 hat Dr. Karsten Eichmann sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungsbank VVaG und der Gothaer Finanzholding AG sowie alle weiteren Mandate bei den Risikoträgern des Gothaer Konzerns niedergelegt. Seine Nachfolge hat Oliver Schoeller angetreten, der bereits seit 2010 Mitglied des Vorstands der Gothaer ist (AssCompact berichtete).
Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage
Auch in der Kapitalanlage setzt die Gothaer verstärkt auf Nachhaltigkeit. Schon seit 2018 werden bei Entscheidungen ökologische und soziale Aspekte sowie Kriterien der Unternehmensführung berücksichtigt. Ende Mai ist der Gothaer Konzern dem internationalen Netzwerk UN PRI beigetreten (UN Principles for Responsible Investment). Die Prinzipien bilden den Rahmen für die Integration von ESG-Themen in Investitionsentscheidungs- und Eigentümerpraktiken, die verantwortliches Investieren definieren.
Wie der Versicherer beim Pressegespräch mitteilte, übernimmt die Gothaer Asset Management AG die Erstellung des Reportings für UN PRI für den Gothaer Konzern. „Dieses Reporting wird ein wichtiger Teil der Arbeit des neuen ESG-Teams sein und soll in der Zukunft alle Kapitalanlagen der Gothaer umfassen. Unser Ziel ist es, unsere Kapitalanlagen kontinuierlich im Sinne von nachhaltigen Investments zu verbessern. Die UN PRI-Mitgliedschaft wird uns dabei helfen, da wir auf den Erfahrungen der anderen Mitglieder der UN PRI-Organisation aufbauen können“, unterstreicht Kapitalanlage-Vorstand Harald Epple. Bereits 83% der Gothaer Kapitalanlagen könnten gemäß den Vorsätzen als nachhaltig betrachtet werden, so Epple weiter.
Gothaer will 2020 klimaneutral werden
Einen weiteren Baustein ihrer Nachhaltigkeitsstrategie bilden Maßnahmen zur Senkung des CO2-Fußabdrucks. So hat sich die Gothaer zum Ziel gesetzt, ihre Emissionen zu erfassen, zu verringern und Restemissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten auszugleichen. Dafür bilanziert der Konzern die Emissionen nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol). Zunächst soll der Standort Köln-Zollstock klimaneutral werden und sukzessive dann auch die übrigen Standorte. (tk)
Lesen Sie dazu auch das Abschiedsinterview mi Dr. Karsten Eichmann:
"Die Gothaer fit für die nächsten 200 Jahre machen"
Bild: © lovelyday12 – stock.adobe.com
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