AssCompact suche
Home
Management & Wissen
17. Februar 2025
Fachkräfte: Das könnte bis 2030 auf Versicherer zukommen
Fachkräfte: Das könnte bis 2030 auf Versicherer zukommen

Fachkräfte: Das könnte bis 2030 auf Versicherer zukommen

Rund ein Drittel der in einer aktuellen Studie befragten Entscheider in der Versicherungsbranche sieht es schon kommen: Bis zum Jahr 2030 könnte jede zehnte Stelle unbesetzt bleiben. Werden offene Stellen zum New Normal?

Viele Entscheider aus der Banken- und Versicherungsbranche glauben, dass ohne zukunftsweisende Personalstrategien Umsatzrisiken auf ihre Unternehmen zukommen. Bis zum Jahr 2030 wird sich der Fachkräftemangel in der Versicherungsbranche weiter verschärfen. Der Studie „Future Workforce 2030 – Der neue Chief Human Resources Officer (CHRO) als Architekt der Transformation im Finanzsektor“ zufolge werden unbesetzte Stellen zur Norm. Die Studie stammt von Robert Half, ein globaler, spezialisierter Anbieter von Personallösungen, in Zusammenarbeit mit Protiviti, ein globales Beratungsunternehmen, das zur Unternehmensgruppe gehört.

Jede zehnte Stelle bis 2030 unbesetzt?

So könnte laut 31,9% der befragten Entscheider im Versicherungsbereich jede zehnte Stelle bis 2030 unbesetzt bleiben. 8,8% der Befragten gehen von 15 bis 19% aus. Vor allem, was den digitalen Bereich angeht, wird der Bedarf an qualifizierten Experten weiter steigen, heißt es.

Fachkräftemangel verhindert digitale Transformation

So betrachten auch 48,4% der Befragten den Mangel an Fachkräften als zentrales Hindernis, um die digitale Transformation voranzubringen. Die bislang bestehende Belegschaft verfüge nicht über die benötigten digitalen Kompetenzen, um die digitale Transformation erfolgreich zu begleiten, sagen 36,3% der Versicherer. 40,7% der Entscheider sehen ihre Umsätze in Gefahr, wenn benötigte Fachkräfte nicht rechtzeitig rekrutiert werden können.

„Wir sehen, dass die fortschreitende Digitalisierung und der damit einhergehende Anpassungsdruck auch die Versicherungsbranche umtreibt. Versierte Fachkräfte, die die benötigten Fähigkeiten von morgen mitbringen, stehen bis zum Ende der Dekade und darüber hinaus hoch im Kurs. Allerdings haben gerade größere Versicherer HR-Prozesse implementiert, die sie eher daran hindern, die besten Mitarbeiter für sich zu gewinnen oder sich neuen Personalquellen zu öffnen, die modern und ressourcenschonend Personal- und Expertenteams in die Unternehmen holen, um gezielt unternehmenskritische Projekte zu meistern“, so Philipp Weingart, Managing Director Strategic Accounts bei Robert Half. Als Treiber einer zukunftsgerichteten Personalstrategie, die sich entlang der Unternehmensziele bewege, alle weiteren Mitglieder im Bord adressiere und umfänglich mit einschließe, sieht Weingart den CHRO.

Zusammenarbeit der Führungsebenen notwendig

Dieser Meinung sind auch 33% der befragten Entscheider. Sie machten die Angabe, dass eine enge Zusammenarbeit auf Führungsebene unabdingbar für eine erfolgreiche Workforce-Transformation sei. Der CHRO soll mit anderen C-Level-Funktionen wie dem CIO und CDO zusammenarbeiten, um die Workforce-Transformation im Unternehmen aktiv zu gestalten, meinen 45,1% der befragten Entscheider.

Das kommt auf den Chief Human Resources Officer zu

Demnach wird sich die Rolle des CHROs bis 2030 nach Ansicht der Befragten erheblich wandeln. Seine Schlüsselrolle wird in der Workforce-Transformation auch von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Versicherungsbranche sein, gibt Robert Half zu bedenken. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen der Studie nach:

  • die Bereitstellung flexibler Hiring-Modelle (42,9%), um den steigenden Fachkräftebedarf zu decken
  • die Automatisierung von HR-Prozessen (40,7%), um Effizienz und Agilität zu steigern – Weitere entscheidende Verantwortlichkeiten liegen in der Entwicklung langfristiger Szenarioanalysen (37,4%), um zukünftige Kompetenzlücken frühzeitig zu identifizieren und zu schließen.
  • die Entwicklung einer HR-bezogenen Risikostrategie (33,0%)
  • Auch die Implementierung fortschrittlicher HR-Technologien (29,7%), z. B. KI-basierte Schnittstellen zu externen Partnern, stehen im Fokus.
Über die Studie

Für die Studie „Future Workforce 2030 – der neue Chief Human Resources Officer“ (CHRO) als Architekt der Transformation im Finanzsektor” wurden insgesamt 245 Entscheider (91 Entscheider aus Versicherungen) aus der Banken- und Versicherungsbranche im August 2024 befragt. (lg)