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4. Mai 2023
EZB erhöht Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte
EZB erhöht Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte

EZB erhöht Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte

Nachdem die US-Notenbank Fed am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hatte, zog die Europäische Zentralbank nun nach. Der Hauptrefinanzierungssatz wird auf 3,75% angehoben. GDV-Geschäftsführer Asmussen hat sich zu der Entscheidung geäußert.

Im Vorfeld wurde erneut vonseiten vieler Investmentgesellschaften spekuliert, wie die Notenbanken in den USA und Europa in der aktuellen Marktlage agieren. Auch die Übernahme einer weiteren Bank in den USA, der First Republic Bank, durch J.P. Morgan Chase regte zu Diskussionen an. Man war sich allerdings weitläufig sicher, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt den Leitzins um 25 Basispunkte anheben wird. Dieser Wert wurde u. a. von Vanguard, Amundi und Generali Investments in den Raum geworfen.

So kam es schließlich auch. Am Donnerstagnachmittag, 04.05.2023, verkündete EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Erhöhung der Leitzinssätze um je 0,25 Prozentpunkte. Im Vorfeld hatte die US-Notenbank Fed am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte auf den Bereich zwischen 5,0 und 5,25% angehoben.

Leitzins im Euroraum erneut erhöht

Bei der Entscheidung der EZB handelt es sich um die siebte Zinserhöhung in Folge. Allerdings wurde etwas Tempo herausgenommen. Die letzten Male stieg der Zinssatz regelmäßig um 0,5 Prozentpunkte. Hintergrund der zuletzt sehr aggressiven Zinspolitik ist die derzeit vorherrschende Inflationsrate in der Eurozone. Im April ging diese wieder etwas nach oben auf 7,0% (im März war sie von 8,5% p. a. auf 6,9% p. a. gesunken). Ziel und Aufgabe der EZB ist es, die Inflation in einem akzeptablen Maß zu halten, nämlich 2% p. a.

Konkret liegt der Hauptrefinanzierungszinssatz, zu dem sich Banken Geld von der EZB leihen können, ab dem 10.05.2023 bei 3,75%. Der Spitzenrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bis zum nächsten Geschäftstag Geld leihen können, beträgt dann 4,0%. Und der Zinssatz für die Einlagefazilität, zu dem Banken bei der Zentralbank Geld bis zum nächsten Geschäftstag anlegen können, liegt bei 3,25%.

Das sagen die Experten

Bereits kurz nach der Verkündigung der Leitzinserhöhung haben einige Branchengrößen die Entscheidung der EZB kommentiert. Dr. Otmar Lang, Chefvolkswirt der TARGOBANK, findet, dass die EZB lediglich das getan habe, was sie tun musste. Sie sei aber damit „längst noch nicht“ am Ende der Reise. Lang geht davon aus, dass auch im Juni und vielleicht sogar im Juli die Zinsen weiter angehoben werden müssten – notgedrungen, um insbesondere die Kerninflationsrate im Zaum zu halten.

Auch Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), hat sich geäußert. Seiner Meinung nach ist die Entscheidung der EZB, den Leitzins moderat anzuheben, richtig. „Ihre Medizin zeigt bereits Wirkung, wie man an der schwächeren Kreditvergabe im Euroraum sieht. Aber die Inflationsrate ist noch deutlich von ihrem Zielwert entfernt. […] Bis sichtbar ist, dass der Scheitelpunkt der Inflation überschritten ist und das Inflationsziel von 2% in greifbare Nähe rückt, sollte die EZB in ihrem Kurs nicht lockerlassen.“ (mki)

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