Zudem besteht der Bedarf nach einem einheitlichen Zugang zu unterschiedlichen Extranets und bessere Schnittstellenverknüpfung zu eigener Software. Hierbei sprechen viele Makler aus Erfahrung: Durchschnittlich nutzen sie fünf Extranets regelmäßig. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen Vertiefungsthemas „Extranets und Versicherungssoftwares“ der vierteljährlich erhobenen Studie „Makler-Absatzbarometer“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov Deutschland AG, das in dieser Welle durch die Biss GmbH unterstützt wurde. Für die Studie wurden im Dezember 2011 bundesweit mehr als 270 hauptberufliche Versicherungs- und Finanzmakler aus mittleren und kleinen Maklerbüros ausführlich zu den aktuellen und zukünftigen Marktentwicklungen und ihren Erfahrungen mit Extranets und Tarifsoftwares befragt.
Verbesserte Bedienbarkeit, Vereinheitlichung und Übersichtlichkeit wichtig
Demnach wünschen sich 27% aller befragten Makler eine verbesserte Bedienbarkeit, 22% eine stärkere Vereinheitlichung. Der Wunsch nach mehr Übersichtlichkeit rangiert, mit 20%, auf dem dritten Rang. Trotz mancher Kritikpunkte greift die Mehrheit der befragten Makler auf Extranets zurück (im Schnitt auf 5,1 Portale). Lediglich 14% der Befragten verzichten auf entsprechende Dienste. Abschreckend wirkt in erster Linie der unbezahlte Mehraufwand. Technische Hürden werden eher selten angeführt. Herr Bernhard Schneider, Leiter Vertrieb/Marketing von Biss GmbH, kommentiert: „Wenn im Software- und Extranet-Angebot an die Makler nicht mindestens der funktionale Marktstandard erreicht wird, helfen auch beste Produkte und hohe Courtagen wenig. Unsere langjährige Erfahrung in der Softwareentwicklung bestätigen das Potential der Extranets und Versicherungssoftwares als klassischen Bindungsfaktor der Makler.“ Einige Versicherer gehen beispielhaft voran: Die besten Extranets (in alphabetischer Reihenfolge) bieten die AXA, die Haftpflichtkasse Darmstadt und die VHV an, die auch bereits 2005 die Top3 darstellten. Über die besten Offline-Programme verfügen aus Maklersicht die InterRisk, die VHV und der Volkswohlbund (in alphabetischer Reihenfolge).
Absatzindex: Kfz-Versicherungen stärken das Privatkundengeschäft
Der Absatzindex-Wert im Privatkundengeschäft liegt mit 26 Indexpunkten im vierten Quartal 2011 etwa auf Vorjahresniveau (4. Quartal 2010: 27). Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal legte er um sieben Punkte zu. Ursächlich für diesen Sprung ist insbesondere die quartalsübliche gesteigerte Nachfrage nach Kfz-Versicherungen. Ebenfalls positiv entwickelte sich zuletzt die Nachfrage nach Lebens- und Rentenversicherungsprodukten, die durch die Reduktion der Garantieverzinsung beflügelt wurde. Erneut rückläufig ist dagegen die Absatzentwicklung von Finanzprodukten. Dennoch zeigt sich die Mehrzahl der Makler zuversichtlich. In den kommenden zwölf Monaten erwarten 61% ein wachsendes Vermittlergeschäft. Nur etwa jeder zehnte Makler geht von einer Abnahme aus.
Firmenkundengeschäft: Indexwert unter Vorjahresniveau
Im Firmenkundengeschäft hat sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr spürbar abgemildert. Der Indexwert sank von 30 auf aktuell 26 Indexpunkte. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal legte der Wert dagegen etwas zu und kletterte von 24 auf 26 Indexpunkte. Die gesteigerte Absatzentwicklung lässt sich hier insbesondere auf bAV-Produkte zurückführen, die auch von der Garantiezinssenkung profitierten. Für die kommenden zwölf Monate erwartet etwa jeder zweite Makler ein wachsendes Geschäft. 17% stellen sich auf eine Abnahme ein.
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