Mark Klein ist Chief Digital Officer (CDO) der ERGO Group AG. Dort ist er seit knapp sieben Jahren beschäftigt. Zuvor war er bei T-Mobile und der Deutsche Telekom AG.
Die ERGO Group ist ein deutscher Versicherer mit einem Prämienvolumen in Höhe von knapp 20 Mrd. Euro. Sie sind als Multi-Liner in Europa und Asien unterwegs.
Hype oder Substanz?
Das Metaverse – nur ein weiterer Hype oder die Zukunftstechnologie schlechthin? Mark Klein hat dazu eine klare Position: Er sieht darin eine große Chance, virtuelle Treffen effizient und bequem zu organisieren. Dieses Gespräch zwischen ihm und Jonas Piela fand mithilfe einer VR-Brille im Virtual Room der ERGO statt. Auf die Frage hin, ob das bereits das Metaverse sei, antwortet Klein: „Nein, das ist nicht das Metaverse. Das Metaverse dauert schon noch ein bisschen.“ Allerdings, sagt er, fühle es sich bereits so an, als sitze man sich tatsächlich gegenüber.
Mixed Reality statt nur Virtual Reality
Die Software wird von einem externen Dienstleister bereitgestellt. Dieser stellt eine Infrastruktur zur Verfügung, in der Räume und Welten erschaffen werden können. Dort können Mitarbeiter zusammenkommen, sich austauschen, Vorträge halten uvm. Aktuell handelt es sich um eine rein virtuelle Welt. Die Zukunft sieht Klein in einer „mixed reality“, in der hybrides Zusammenarbeiten möglich wird. Teilnehmer haben dann in der virtuellen Welt Zugriff auf ihren Computer. Außerdem wird es beispielsweise möglich sein, am Whiteboard etwas für die Gruppe aufzuzeichnen. Aktuell findet vieles noch mit dem Controller statt. In Zukunft soll das alles nur mit den Händen möglich sein. „Wir sind, was die Technologie angeht, noch am Anfang“, sagt er.
Technologische Quantensprünge
Mark Klein berichtet von den ersten Sessions aus dem Jahr 2019. Damals waren Bewegungen der Körper, Lippenbewegungen usw. noch nicht zu sehen. Die Technologie hat in den letzten Jahren enorme Entwicklungssprünge gemacht. Interaktionen werden dadurch dynamischer und realitätsgetreuer. Das hat vor allem praktische Gründe. „Du kannst nicht zu deinem Handy greifen. Du siehst das.“ Auf diese Weise sind die Leute voll bei der Sache. Hierin sieht Klein einen Vorteil zur klassischen Videokonferenz, in der Mitarbeiter oft abgelenkt sind oder nebenher E-Mails checken. „In der Virtual Reality sind die Leute zu 100% dort.“
Limitierungen Stand heute
Aktuell sei es möglich, Sitzungen mit bis zu 50 Leuten abzuhalten. Danach komme die Technologie an ihre Grenzen. Auch sei es noch recht anstrengend, eine solche virtuelle Sitzung über mehrere Stunden durchzuführen. Das werde sehr anstrengend, insbesondere für die Augen, sind sich Mark Klein und Jonas Piela einig. Macht die VR-Technologie weiterhin solche Sprünge, werden derlei Probleme bald der Vergangenheit angehören. Klein spricht bereits von „eyeball tracking“ und anderen Features, die das Erlebnis realistischer machen und ganz neue Use Cases entstehen lassen werden.
Ausblick
Des Weiteren geht es in dieser Ausgabe um „mass adoption“ und was sich ERGO von der Technologie noch verspricht.
Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.
Über den Podcast
Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.
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