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20. August 2024
Energieeffizienz treibt Preise: Wo Wohnungskäufer mehr zahlen

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Energieeffizienz treibt Preise: Wo Wohnungskäufer mehr zahlen

Energieeffizienz wird beim Kauf einer Eigentumswohnung immer wichtiger. Doch wie ungleich sind energieeffiziente Immobilien in Deutschland verteilt? Und wie stark treibt die Energieeffizienzklasse die Preise in die Höhe? Der Postbank Wohnatlas hat die Situation auf dem deutschen Immobilienmarkt beleuchtet.

Die Lage ist längst nicht mehr alles beim Kauf einer Eigentumswohnung: Denn aufgrund stark gestiegener Energiepreise und der im März 2024 verabschiedeten EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die in Deutschland im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) umgesetzt wird, hat ein weiteres Kriterium an Stellenwert gewonnen: die Energieeffizienz.

Doch wie ist das Angebot an energieeffizienten Eigentumswohnungen regional in Deutschland verteilt? Und welchen Aufpreis müssen Käufer für den Kauf einer energieeffizienten bereit sein zu bezahlen? Dazu hat das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Immobilienangebote in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands untersucht und kürzlich im Postbank Wohnatlas veröffentlicht.

Energieeffiziente Wohnungen regional ungleich verteilt

Die Untersuchung belegt: Der Anteil der angebotenen Eigentumswohnungen mit guter und sehr guter Energieeffizienz – darunter verstehen die Studienautoren die Energieeffizienzklassen A+, A, B, C und D – ist in Deutschland nicht gleich verteilt. In 38 Regionen sind nämlich nur wenige solcher Wohnungen zu finden. In diesen 26 Landkreisen, neun Groß- und drei Mittelstädten verfügt höchstens eine von vier angebotenen Eigentumswohnungen über eine sehr gute oder gute Energieeffizienz.

 

Energieeffizienz treibt Wohnungspreise: Wo Käufer mehr zahlen müssen

 

Den niedrigsten Anteil hat der Vogelsbergkreis in Hessen mit 9,4%. Ebenfalls gering ist der Anteil im brandenburgischen Landkreis Uckermark (13,3%) und dem Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz (18,8%). Es folgen zwei weitere hessische Landkreise: Werra-Meißner-Kreis und Hersfeld-Rotenburg (je 19%).

In 22 Regionen, vorwiegend im Osten und Süden der Republik, verfügt mindestens jede zweite angebotene Eigentumswohnung über die Energieeffizienzklasse D und besser. Darunter fallen 16 Landkreise und vier Mittelstädte sowie die Großstädte Erfurt (Thüringen) und Erlangen (Bayern). In weiteren 30 Regionen liegt der Anteil der Angebote mit guter bzw. sehr guter Energieeffizienz zwar unter 50%, aber mindestens bei 45%. Diese insgesamt 52 von 400 Regionen liegen geografisch bevorzugt in den ostdeutschen Bundesländern und im südlichen Teil Bayerns.

Wohnungen in Bayern und Ostdeutschland besonders oft energieeffizient

Die Top-10-Regionen mit hohen Anteilen an Angeboten mit guten Energieeffizienzklassen liegen dagegen ausschließlich in Bayern und in ostdeutschen Bundesländern. Das läge u. a. an dem hohen Bestand an inzwischen oft energetisch sanierten Plattenbauten in vielen Städten im Osten sowie einem höheren Anteil an neueren Gebäuden, erklärt die Studie. Ganz oben auf der Liste steht die Stadt Gera in Thüringen mit einem Anteil von 57% an Wohnungen mit guter Effizienzklasse. Die ebenfalls in Thüringen gelegene Stadt Suhl liegt mit 55,6% nur knapp darunter. Ähnliche Höchstwerte erreichen die Landkreise Fürth (Bayern), Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), Saalfeld-Rudolfstadt (Thüringen), Freising (Bayern) und Weimarer Land (Thüringen).

Der Blick auf die deutschen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern wiederum zeigt, dass die Spitzenreiter in Thüringen und Bayern liegen. In Erlangen (Bayern) haben 52,2% der angebotenen Eigentumswohnungen eine Energieeffizienzklasse von D oder besser, in Erfurt noch 50,8%. In den Top 10 der Großstädte finden sich aber auch Orte in anderen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg oder Niedersachsen.

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