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23. September 2023
An einer privaten BU-Versicherung führt kein Weg vorbei
An einer privaten BU-Versicherung führt kein Weg vorbei

An einer privaten BU-Versicherung führt kein Weg vorbei

Eine Berufsunfähigkeit ist ein schwerer Schlag und kann im schlimmsten Fall die Existenz ruinieren. Finanzielle Lücken beim Wegfall eines Einkommens werden durch staatliche Leistungen nicht ausgeglichen. Warum gehört die private BU-Versicherung zu den wichtigsten Absicherungen?

Ein Artikel von Oliver Horn, Mitglied des Vorstands der ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG, verantwortlich für Produkte, Prozessmanagement & Mathematik

Ein Blick auf die Statistik verrät: Nur jeder vierte Deutsche besitzt aktuell eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Dies ist umso erstaunlicher, als eine Berufsunfähigkeit wirklich jeden treffen kann, ganz gleich ob er oder sie im Büro oder auf der Baustelle arbeitet, studiert oder eine Ausbildung absolviert, Berufsanfänger ist oder kurz vor der Rente steht. Statistisch gesehen wird jeder vierte Deutsche im Laufe des Arbeitslebens berufsunfähig. Die Folgen sind dabei immer gravierend: Neben der physischen und psychischen Belastung, die eine Berufsunfähigkeit mit sich bringt, sind es finanzielle Risiken, die Betroffene und Angehörige durch den Wegfall eines Einkommens stemmen müssen.

Auf staatliche Leistungen, wie zum Beispiel die Erwerbsminderungsrente, sollte sich in so einer Situation niemand verlassen. Denn die Hürden für die Inanspruchnahme liegen sehr hoch und auch die Höhe der Zahlungen reicht bei Weitem nicht aus, um entstehende finanzielle Lücken zu schließen. Es ist also wenig verwunderlich, dass auch Verbraucherschützer immer wieder dazu raten, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, um im Ernstfall finanziell abgesichert zu sein.

Erwerbsminderung bedroht die eigene Existenz

Denn im Gegensatz zur staat­lichen Erwerbsminderungsrente, die bei voller Erwerbsminderung erst greift, wenn der oder die Betroffene, egal in welchem Beruf, weniger als drei Stunden am Tag arbeiten kann, zahlt eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits, wenn der aktuelle Beruf zu mindestens 50% nicht mehr ausgeübt werden kann.

Darüber hinaus beinhaltet die Erwerbsminderungsrente nur eine notdürftige Grundabsicherung für Härtefälle und bietet Schülern und Studenten in der Regel wenig oder überhaupt keinen Schutz. Welch enorme finanzielle Folgen es haben kann, wenn Betroffene nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten können, verdeutlicht folgendes Beispiel: Wird eine 30-jährige Person mit einem Nettoverdienst von 2.000 Euro berufsunfähig, beträgt die dadurch entstehende Versorgungs­lücke hochgerechnet bis zum Rentenbeginn etwa 888.000 Euro.

Nicht auf Vater Staat verlassen

Umso wichtiger ist es daher, privat für eine etwaige Berufsunfähigkeit vorzusorgen und sich nicht auf Vater Staat zu verlassen. Dennoch herrscht hierzulande seit Jahren eine Unterversorgung in diesem Bereich. Ein möglicher Grund: Das Vorurteil, eine Berufsunfähigkeitsversicherung lohne sich nur für körperlich hart arbeitende Menschen, ist immer noch weit verbreitet.

Dabei machten Erkrankungen des Bewegungsapparates 2022 nur etwa ein Fünftel der Berufsunfähigkeitsfälle aus. Psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen oder Burn-out sind dagegen die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit – und dies kann wirklich jede und jeden treffen.

Flexible Ausgestaltung der Absicherung

Wer also für den Ernstfall vorsorgen will, stellt fest: An einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung führt kein Weg vorbei. Die Vertragslaufzeit kann dabei, je nach Zeitpunkt des Abschlusses, über 50 Jahre betragen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung begleitet die Versicherten damit ein gesamtes Berufsleben.

Für einen so langen Zeitraum lassen sich persönliche Lebensumstände seriös nicht vorhersagen. Daher ist es wichtig, die Absicherung so flexibel wie möglich zu gestalten. Dazu zählt eine Nachversicherungsgarantie, durch die der Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung in bestimmten Fällen auch angehoben werden kann. Als Inflationsschutz sollte auch eine Beitragsdynamik und im Leistungsfall eine Rentendynamik mitversicherbar sein.

Schüler, Azubis und Studierende nicht vergessen

Von einer Berufsunfähigkeit können bereits Schüler oder Studierende bzw. Auszubildende betroffen sein – bewusst ist es den meisten aber nicht. Wer jung und gesund ist, sorgt sich nicht um die Zukunft. Dabei sind junge Menschen noch weniger durch staatliche Leistungen abgesichert, denn ein Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung entsteht in der Regel erst nach fünf Versichertenjahren. Oftmals tragen dann, ohne zusätzliche Absicherung, Angehörige die finanzielle und emotionale Last. In der Regel wird der Vertrag bis zum 60. bzw. maximal bis zum 67. Lebensjahr vereinbart. Da Berufseinsteiger aber oft noch nicht fürs Alter vorgesorgt haben, besteht für die Zeit danach dann eine Lücke. ERGO Vorsorge bietet deshalb die Möglichkeit für den Fall des BU-Eintritts vor dem 25. Lebensjahr eine lebenslange Rentenzahlung zu vereinbaren.

Je früher, desto günstiger

Damit sich auch junge Leute eine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten können, gibt es bereits ab dem zehnten Lebensjahr verschiedene Einsteigertarife am Markt. Des Weiteren profitieren sie von langfristig günstigen Beiträgen, da sie in der Regel keine Vorerkrankungen haben und somit keine Ausschlüsse vom Versicherungsschutz befürchten müssen.

Für die Dauer der Ausbildung bzw. des Studiums sollten junge Kunden auch darauf achten, dass im Rahmen einer möglichen Berufsunfähigkeit eine sogenannte Günstigerprüfung für Auszubildende und Studenten vorhanden ist. Demnach liegt eine Berufsunfähigkeit sowohl vor, wenn der oder die Auszubildende oder Student außerstande ist, die Ausbildung oder das Studium fortzusetzen, als auch, wenn der angestrebte Ausbildungsberuf bzw. das mit dem Studiengang verbundene Berufsbild nicht mehr ausgeübt werden kann.

In diesem Zusammenhang spielen auch Zusatzleistungen wie die Möglichkeit zur Einholung einer medizinischen Zweitmeinung von einem Experten weltweit eine Rolle. ERGO Vorsorge arbeitet hier eng mit Best Doctors zusammen, die bei der Beschaffung aller relevanten medizinischen Unterlagen unterstützen und sie an die jeweiligen Experten weiterleiten. Dieser Service kann auch unabhängig vom Vorliegen einer Berufsunfähigkeit genutzt werden.

Vorteile klar benennen

Eine Berufsunfähigkeitsver­sicherung schafft Planbarkeit und Sicherheit für Jung und Alt. Sie ist im Ernstfall Garant für finanzielle Unabhängigkeit und schließt die Lücke, die die staatliche Absicherung für Betroffene hinterlässt. Für uns als Branche gilt es, mit überholten Vorurteilen aufzuräumen und den Nutzen dieser Absicherung für die Versicherten klar herauszustellen. Die ist wichtig, damit von Berufsunfähigkeit Betroffene auch nach einem Schicksalsschlag weiterhin eine finanzielle Perspektive haben.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © Orlando Florin Rosu – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Oliver Horn