Ein Beitrag von Martin Bockelmann, Gründer und Co-CEO der Xempus AG
Die betriebliche Vorsorge hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Lag zunächst der Schwerpunkt auf der betrieblichen Altersversorgung (bAV), rücken nun mit der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) und der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung (bAKS) zwei weitere Bausteine in den Fokus. Die Produktanbieter positionieren sich und schaffen immer mehr Angebote. Gerade die Budgettarife haben in der betrieblichen Krankenversicherung für einen ordentlichen Aufschwung gesorgt.
Hohes Interesse an Benefits bei Arbeitgebern
Diesem Trend folgen auch auf Unternehmen spezialisierte Vermittler. In den Gesprächen mit Arbeitgeberkunden kommen immer häufiger Fragen zur bKV oder bAKS. Generell ist das Interesse groß, Mitarbeitende mit zusätzlichen Benefits zu unterstützen. Denn Arbeitgeber erkennen, dass sie ihren Mitarbeitenden Benefits bieten müssen, die sie wirklich zu schätzen wissen. Mit dem steigenden Bewusstsein, dass die gesetzliche Rente nicht mehr ausreicht und die eigene Gesundheit und Arbeitskraft wichtig ist, sehen die Mitarbeitenden die Vorteile einer bKV und bAKS für ihre persönliche Vorsorge.
Ganzheitliche Beratung in der betrieblichen Vorsorge
Sich allen drei Themenfeldern in einer ganzheitlichen Beratung zu widmen, ist komplex. Das betrifft nicht nur die unterschiedlichen steuerlichen Grundlagen, sondern auch die unterschiedliche Herangehensweise in der Beratung für die bAV, bKV oder bAKS. Spannend wird es dann, wenn es um die Budgetverteilung geht. Viele Fragen, die es hier zu beantworten gilt.
Kann der Vermittler die Vorteile der bAV, bKV und bAKS klar und transparent aufzeigen und ein ganzheitliches Versorgungskonzept mit entsprechender Budgetverteilung gemeinsam mit dem Arbeitgeber entwickeln, bekommt die betriebliche Vorsorge eine höhere strategische Relevanz beim Arbeitgeber. Und entwickelt sich vom Produktverkauf zur Konzeptberatung.
Wird das digital unterstützt, geht das einfach und effizient. Vermittlerinnen und Vermittler haben damit die Möglichkeit, sich schnell auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Arbeitgeberkunden einzustellen und ihnen maßgeschneiderte Versorgungskonzepte anzubieten. Gerade in hochkomplexen Beratungssituationen wie der ganzheitlichen Betrachtung von bAV, bKV und bAKS können die Stärken von Technologie voll ausgespielt werden.
Konzeptberatung digital
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Beratung wird schneller, effizienter und transparenter, wenn digitale Tools und Prozesse unterstützen. Zugleich wird die Erwartungshaltung der Kunden an digitale Prozesse erfüllt. Die ganzheitliche Beratung in der betrieblichen Vorsorge setzt dabei schon in der Akquisephase an. Zunächst geht es darum, die Vorteile und Möglichkeiten in der betrieblichen Vorsorge aufzuzeigen. Danach wird gemeinsam mit dem Arbeitgeber ein Versorgungskonzept erarbeitet und darauf aufbauend das vorhandene Budget festgelegt und verteilt. Steuerrechtliche Vorgaben, Tarifvergleiche und rechtliche Fragestellungen werden einfach erklärt und helfen den Vermittlerinnen und Vermittlern, ihren Arbeitgeberkunden nicht nur aufzuzeigen, wie sie die betriebliche Vorsorge im Unternehmen etablieren, sondern auch, wie viel sie in die betriebliche Vorsorge investieren können.
Betriebliche Vorsorge in Budget-Planung einbinden
Ein Beispiel: Viele Arbeitgeber legen bereits im Vorfeld Budgets für ihre jährlichen Gehaltserhöhungen fest. Für die betriebliche Vorsorge wird ein Teil dieses Budgets kaum genutzt. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, die betriebliche Vorsorge in die Budget-Planungen zu integrieren. Denn die betriebliche Vorsorge gewinnt bei Mitarbeitenden immer mehr an Bedeutung und viele wären dazu bereit, statt einer Gehaltserhöhung in ihre Vorsorge zu investieren. Im Idealfall können Beschäftigte selbst entscheiden, ob sie mehr Geld ausgezahlt bekommen oder einen Teil davon in individuelle Vorsorgelösungen wie eine bAV stecken möchten. Das gibt den Mitarbeitenden nicht nur Sicherheit, sondern auch Mitspracherecht.
Digital unterstützt kann der Vermittler das mit einfachen Features veranschaulichen und dem Arbeitgeber transparent und verständlich aufzeigen. Ein großer Gewinn für beide Seiten. Gleichzeitig sparen Vermittlerinnen und Vermittler mit digitalen Tools nicht nur viel Zeit in der Vorbereitung, sondern stellen gleichzeitig eine hohe Beratungsqualität sicher. Kann danach noch in einzelnen Beratungsstrecken direkt die bAV, bKV oder bAKS digital beraten und abgeschlossen werden, hebt das die Beratung in der betrieblichen Vorsorge auf ein ganz neues Level und schafft enorme Skalierungseffekte.
Datenbasiert beraten und entscheiden
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung der betrieblichen Vorsorge ist die datengetriebene Beratung. Durch die Auswertung von Daten können nicht nur die Prozesse weiter optimiert, sondern auch fundierte Entscheidungen getroffen werden. Das lässt sich bereits in der bAV erkennen. Arbeitnehmer können über einen Vergleichsrechner sehen, wie viel andere Arbeitnehmer in einer Vergleichsgruppe durchschnittlich zurücklegen. Das hilft bei der Entscheidungsfindung. Gleiches gilt auch für die Arbeitgeberberatung. Kann der Vermittler transparent machen, was andere Unternehmen, in die betriebliche Vorsorge ihrer Mitarbeitenden investieren, animiert das, mehr anzubieten, um sich vom Wettbewerb abzuheben.
Fazit
Die betriebliche Vorsorge ist ein spannender Markt für Produktanbieter und Vermittler. Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg und digitale Prozesse bilden dafür die Grundlage. Vermittlerinnen und Vermittler sehen dies täglich in ihren Arbeitgeber- und Mitarbeiterberatungen. Transparente Informationen, einfache digitale Prozesse und datengetriebene Entscheidungen verändern die Beratung wesentlich und werden zur weiteren Verbreitung beitragen. Davon profitieren am Ende alle Beteiligten: Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Vermittler und Produktanbieter.
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem ePaper.
Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com; Porträtfoto: © Xempus
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