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1. Oktober 2024
Dynamik bei Mietrenditen hat nachgelassen
Dynamik bei Mietrenditen hat nachgelassen

Dynamik bei Mietrenditen hat nachgelassen

Nach deutlichen Anstiegen im Vorjahr zeigt sich bei den Mietrenditen eine leichte Konsolidierungsphase, wie aus dem Mietrenditeatlas von Baufi24 hervorgeht. „Spielverderber“ seien die sich erholenden Kaufpreise. Die Entwicklung ist aber je nach Region und Standort unterschiedlich.

Noch im Vorjahr haben die Mietrenditen in der Breite kräftig zugelegt. Nun hat die Dynamik etwas nachgelassen. Dies berichtet der Immobilienfinanzierungsvermittlers Baufi24 anhand von Daten des aktuellen Mietrenditeatlas. Demnach betrug die Bruttomietrendite, also die „Verzinsung“, die sich aus den Mieteinnahmen im Verhältnis zum Kaufpreis ergibt, Ende Juli 2024 in den 30 Top-Städten hierzulande im Schnitt 3,79%. Das sind 0,20 Prozentpunkte weniger als sechs Monate zuvor.

Doch nicht in allen Standorten war ein Rückgang zu verzeichnen: In 19 der Top-30-Städte stiegen die Mietrenditen im Betrachtungszeitraum sogar noch etwas an. Dies zeige laut Baufi24, dass die Entwicklung von Kaufpreisen und Mieten je nach Region und Standort mitunter unterschiedlich verlaufen sei. Die Top-7-Metropolen weisen eine Stabilisierung auf. In diesen Städten lag die Mietrendite Ende Juli 2024 durchschnittlich bei 3,49%.

Konsolidierung infolge von steigenden Kaufpreisen

„Dass die Mietrenditen in ihrer Gesamtheit etwas nachgegeben haben, liegt in erster Linie daran, dass sich die Kaufpreise von Wohnimmobilien vielerorts von ihren Tiefs erholt und zum Teil sogar das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben. Da Kaufpreise schneller und heftiger auf Marktveränderungen reagieren als die Mieten, die sich in der Regel stetig entwickeln, war eine gewisse Konsolidierung zu erwarten“, erklärt Tomas Peeters, Geschäftsführer von Baufi24 und CEO der Bilthouse-Gruppe. Eine signifikante Trendumkehr bei den Mietrenditen nach unten ist dem Experten zufolge aber wenig wahrscheinlich. Vielmehr dürfte Wohneigentum zu Kapitalanlagezwecken weiter an Attraktivität zunehmen. „Die aktuellen Mietrenditen stellen für Investoren eine solide und sichere Einkommensquelle dar. Der strukturell knappe Wohnraum in Deutschland dürfte die Mieten und damit auch die erzielbaren Renditen auf mittlere bis lange Sicht weiter nach oben tendieren lassen. Das gilt vor allem für urbane Gebiete mit starkem Bevölkerungszuwachs“, so Peeters weiter.

Stuttgart an der Spitze unter den Metropolen

Wie der Mietrenditeatlas von Baufi24 zeigt, führt Stuttgart mit der höchsten Mietrendite die Rangliste der Top-7-Metropolen an. Mit durchschnittlich 3,84% liegt die Schwabenmetropole fast auf dem Stand von Ende Januar 2024. Einen leichten Rückgang weisen hingegen die deutschen Millionenstädte auf. In Berlin ist die Mietrendite im Schnitt um 0,16 Prozentpunkte auf 3,26% gesunken, in Hamburg um 0,13 Prozentpunkte auf 2,81%, in München um 0,09 Prozentpunkte auf 2,82% und in Köln um 0,14 Prozentpunkte auf 3,34%. Eine anderes Bild zeigt sich dagegen in Düsseldorf, wo die Mietrendite im Betrachtungszeitraum um 0,08 Prozentpunkte auf 3,21% zugelegt hat.

Unterschiedliche Entwicklung bei B-Städten in West und Ost

Was die B-Standorten angeht, bezeichnen die Experten folgenden Umstand als auffällig: Die Dynamik der Mietrenditen hat insbesondere in Städten nachgelassen, in denen in der Krise die Kaufpreise günstig waren und die von der Erholungsbewegung überdurchschnittlich profitieren konnten. Hierzu gehören insbesondere Orte im Ruhrgebiet. So hat in Oberhausen die Mietrendite um 0,65 Prozentpunkte nachgegeben. Gleichwohl weist die Stadt immer noch eine weit überdurchschnittlich hohe Mietrendite von 4,73% auf. Ähnliches gilt für Gelsenkirchen (–0,56 Prozentpunkte auf 4,89%), Duisburg (–0,44 Prozentpunkte auf 4,45%), Dortmund (–0,45 Prozentpunkte auf 4,10%) und Bochum (–0,43 Prozentpunkte auf 4,28%).

In den östlichen Bundesländern sind dagegen in mehreren Städten deutliche Steigerungen der Mietrendite zu beobachten. In Halle an der Saale legte die Mietrendite um 0,50 Prozentpunkte auf 4,07% zu, in Leipzig um 0,25 Prozentpunkte auf 3,72%, in Dresden um 0,21 Prozentpunkte auf 4,03% und in Chemnitz um 0,18 Prozentpunkte auf 5,38%. Laut Baufi24 ist eine Mietrendite von mehr als 5% unter den B-Standorten übrigens momentan nur noch in Hagen (5,39%) zu beobachten. (tik)

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