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30. Juli 2020
Digitale Konkurrenz: Fluch oder Segen für Versicherungsvermittler?
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Digitale Konkurrenz: Fluch oder Segen für Versicherungsvermittler?

Die digitale Konkurrenz ist bei vielen Versicherungsvermittlern gefürchtet. Dabei profitieren die klassischen Berater laut einer aktuellen bitkom-Umfrage sogar von der Online-Konkurrenz. So informieren sich zwar vier von zehn Bundesbürgern online über Versicherungen – der Abschluss erfolgt dann aber lieber persönlich.

Von Online-Angeboten rund um Versicherungen profitieren auch die klassischen Berater. So geben vier von zehn Personen in Deutschland ab 18 Jahren an, dass sie sich gerne online über Versicherungen informieren, dann aber doch lieber persönlich bei einem Vermittler die Police abschließen. Umgekehrt sagen nur 22%, dass sie sich persönlich beraten lassen, um dann den Abschluss per Internet zu tätigen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 18 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Zahl der Abschlüsse dürfte steigen

Insgesamt dürfte die Anzahl der Versicherungsabschlüsse weiter steigen: Mehr als jeder Vierte gibt an, inzwischen häufiger die Versicherung zu wechseln, weil er sich über Online-Vergleichsportale einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Anbieter verschaffen kann. 42% sind durch das Internet auf preislich günstigere Versicherungen aufmerksam geworden, 40% auf Angebote mit besseren Leistungen.

„Und“ statt „oder“

„Es gibt in der Versicherungswelt kein Entweder-oder in Bezug auf online oder analog. Die Kunden nutzen die Angebote sehr unterschiedlich und zumindest die Versicherer, die eine breite Kundengruppe ansprechen, müssen sich überall entsprechend präsentieren“, sagt Fabian Nadler, Versicherungsexperte beim Digitalverband Bitkom. „Sehr deutlich zeigt sich: Neue Online-Angebote ersetzen traditionelle Angebote wie die persönliche Beratung häufig nicht, sie werden von den Kunden ergänzend genutzt.“

Online-Angebote genießen bei den Kunden hohes Vertrauen

Mit deutlichem Abstand das größte Vertrauen in Versicherungsfragen genießen hierzulande Freunde und Familie. Neun von zehn Befragten sehen sie in dieser Hinsicht als vertrauenswürdig oder sogar sehr vertrauenswürdig an. Mit deutlichem Abstand folgen die Verbraucherzentralen mit einem Vertrauenswert von 45%. Dahinter liegen fast gleichauf Versicherungsmakler (41%), gegen Honorar tätige Versicherungsberater (41%) und Online-Verbraucherportale (39%), die über Versicherungsthemen informieren. Ebenfalls ähnlich vertrauenswürdig gelten klassische Medien wie Tageszeitungen oder Radio (36%) und Online-Vergleichsportale (36%), auf denen man auch direkt eine Versicherung abschließen kann. 31% halten Versicherungsvertreter eines einzelnen Anbieters für vertrauenswürdig.

Online-Versicherungsmanager überholen Bankberater

Neuere Angebote wie Online-Versicherungsmanager, die einen digitalen Überblick über die eigenen Versicherungen geben und Vorschläge für Vertragsänderungen machen, gelten immerhin schon bei rund jedem Vierten (23%) als vertrauenswürdig und rangieren damit noch vor den Bankberatern (20%). Schlusslicht bei Versicherungsratschlägen sind soziale Netzwerke, denen nur 13% vertrauen.

Bild: © Jo Panuwat D – stock.adobe.com