Interview mit Lukas Raschke von Ankerfinanz, Finalist beim Jungmakler Award 2024
Hi Lukas, erzähl doch mal, wie du eigentlich Versicherungsmakler geworden bist.
Ja, das war ein Umweg. Meine Freundin, Yasemine Kanwischer, und ich sind Quereinsteiger. Wir haben die Branche zunächst im Strukturvertrieb kennengelernt und dort einige Zeit gearbeitet. Ende 2022 haben wir dann entschieden, dass das nicht unsere langfristige Richtung ist – aus verschiedenen Gründen, sowohl persönlich als auch beruflich. Uns hat aber das Beraten und die Arbeit mit Menschen gefallen, also haben wir uns Gedanken gemacht, welche Alternativen es gibt. Der Weg führte uns schließlich zur Maklerschaft. Seit Mai 2023 sind wir offiziell Makler und seit Anfang dieses Jahres auch gezielt dabei, unser Unternehmen „Ankerfinanz“ aufzubauen.
Ihr arbeitet als Team zusammen, du und deine Freundin. Klappt das gut? ;)
Es klappt wirklich gut, auch wenn es Herausforderungen gibt. Eine davon ist, dass wir beruflich und privat so viel Zeit miteinander verbringen. Unser Büro ist gleichzeitig unser Wohnzimmer. Daher ist es wichtig, dass jeder seine eigenen Hobbys hat, um einen Ausgleich zu schaffen. In der Beratung ergänzen wir uns aber perfekt: Sie hat mehr Interesse an Biometrie, ich bin eher der Investment-Typ. Auch unsere Kunden profitieren davon, weil wir unterschiedliche Perspektiven und Stile einbringen.
Wer ist eure Zielgruppe, wen sprecht ihr an?
Wir haben uns auf ITler und deren Partnerinnen bzw. Partner spezialisiert. Ich komme selbst aus der IT-Branche. Das hilft mir, ihre Sorgen und Denkweisen zu verstehen. Unser Fokus liegt dabei auf Menschen mit einem hohen Sicherheits- und Problembewusstsein, die Wert auf eine professionelle Begleitung legen. Wir haben sogar Personas entwickelt, um unsere idealen Kunden besser zu definieren.
Ihr beratet also sozusagen Paare – als Paar. Wie läuft das genau ab?
Das kommt ganz auf die Situation an. Bei Einzelgesprächen berät jeder von uns seinen eigenen Kunden. Wenn es aber um Themen geht, die beide Partner betreffen – wie Familiengründung, gemeinsame Immobilienfinanzierung oder Absicherung bei Elternzeit – setzen wir uns oft zu zweit mit dem Paar zusammen. Dabei ergänzen wir uns super: Meine Freundin übernimmt den lebendigeren, emotionaleren Part und spricht vor allem die Frau an, während ich den rationaleren Zugang habe und oft den Mann abhole. So schaffen wir es, beide Perspektiven zu berücksichtigen und Lösungen zu finden, die für beide Partner fair und verständlich sind. Das Feedback von Paaren ist da echt positiv!
Ihr geht also über die reine Versicherungsvermittlung hinaus?
Absolut. Finanzplanung ist mehr als nur Versicherungen. Wir sprechen auch Themen wie Vorsorgevollmachten, Testamente oder die Absicherung im Falle einer Familiengründung an. Dafür gibt es oft keine Provision, aber es gehört für uns zu einer ganzheitlichen Beratung dazu.
Wo siehst du Ankerfinanz in Zukunft?
Aktuell sind wir ein kleines Team, nur wir beide. Langfristig möchten wir wachsen, aber in einem überschaubaren Rahmen – vielleicht fünf bis zehn Leute. Wichtig ist uns, dass wir familiär bleiben und Qualität liefern, statt einfach nur größer zu werden.
Hast du einen Tipp für die nächsten Jungmakler?
Einfach machen! Auch wenn das eigene Geschäftsmodell noch nicht perfekt ausgearbeitet ist, lohnt es sich, mutig zu sein. Spaß und eine Portion Leichtigkeit helfen, Herausforderungen zu meistern.
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