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28. Mai 2023
Diese Bedeutung haben Telematik-Tarife im Vermittlungsgeschäft
Diese Bedeutung haben Telematik-Tarife im Vermittlungsgeschäft

Diese Bedeutung haben Telematik-Tarife im Vermittlungsgeschäft

Die zunehmende Digitalisierung des Kfz macht eine datenbasierte Analyse des jeweiligen Fahrverhaltens möglich. Versicherer bringen daher im Kfz-Bereich vermehrt Telematik-Tarife in den Markt. Doch welche Bedeutung haben Telematik-Tarife im unabhängigen Vermittlungsgeschäft? Und welches Meinungsbild herrscht unter Versicherungsmaklerinnen und -makler darüber?

Die Ausstattung neuer Autos mit einer Unmenge an Sensoren erlaubt vermehrt eine datenbasierte Analyse des Fahrverhaltens. Daher beschleunigt sich die Durchdringung von Telematik-Tarifen im Kfz-Versicherungssegment. Vor allem seit dem corona-bedingten Digitalisierungsschub sei die Akzeptanz von Telematik-Tarifen bei der Kundschaft laut der aktuellen Studie „AssCompact AWARD – Private Kfz- & Flottenversicherung 2023“ gestiegen, äußern rund 78% der hierzu befragten unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler. Und das trifft insbesondere auf die jüngere Kundschaft zu, meinen wiederum etwas mehr als 70%.

AssCompact hat sich ein Stimmungsbild eingeholt

Der Vorteil eines Telematik-Tarifs: Mit diesen „Pay as you drive“-Policen können risikoaverse Autofahrer Geld sparen, wenn sie ihre Fahrdaten zugänglich machen. Eine regelbasierte und vorsichtige Fahrweise könnte damit durch eine niedrigere Prämie belohnt werden. Doch welche Rolle spielen Telematik-Tarife im unabhängigen Vermittlungsgeschäft? Mit dieser Frage hat sich die AssCompact Studienabteilung in der zuvor genannten Studie beschäftigt. Das Ergebnis: Versicherungsmaklerinnen und -makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten agieren bei der Beratung und der Vermittlung von Telematik-Tarifen noch recht verhalten.

Unabhängige Vermittlerschaft ist vom Produkt nur wenig überzeugt

So belegt die aktuelle Studie, dass etwas mehr als 56% der Befragten das Thema Telematik-Tarif im Beratungsgespräch nicht ansprechen. Doch warum trat das Thema im Kundengespräch noch nicht häufiger auf? Knapp 75% sprechen mit ihren Kundinnen und Kunden deswegen nicht darüber, weil sie vom Telematik-Tarif nicht überzeugt sind. Als konkrete Gründe dafür werden zum Beispiel Datenschutzbedenken oder auch schlechte Produkterfahrungen geäußert. Weitere 51% nennen aber auch als Grund, dass sie von ihren Kundinnen und Kunden noch nicht danach gefragt wurden. Und nochmals rund 28% der Befragten äußern, dass Telematik-Tarife einen hohen Beratungsaufwand erfordern.

Umgekehrt thematisieren aber 44% Telematik-Tarife im Beratungsgespräch. Und das hauptsächlich deswegen, weil die Kundschaft der Versicherungsmaklerin bzw. des Versicherungsmaklers explizit im Gespräch danach gefragt hat. Aus Überzeugung zur Police sprechen von sich aus Telematik-Tarife lediglich rund 20% an. Insgesamt ist die unabhängige Vermittlerschaft also noch nicht richtig von diesen Versicherungsprodukten im Bereich Kfz überzeugt.

Knappe Mehrheit hat bereits Telematik-Tarife vermittelt

Etwas anders zeigt sich das Verhältnis, wenn die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer danach gefragt werden, ob sie denn bereits eine Telematik-Police vermittelt hätten. Dann antworten immerhin 58% der Befragten, dass dies bereits der Fall gewesen sei. Allerdings fällt der Anteil der vermittelten Telematik-Tarife am gesamten privaten Kfz-Geschäft recht bescheiden aus. Bei 83% der Befragten beträgt der Anteil weniger als 10%. Bei einer Minderheit von 2,6% der Befragten macht der Anteil in der aktuellen Studie „AssCompact AWARD – Private Kfz- & Flottenversicherung 2023“ aber immerhin schon 30% aus.

In der Vermittlerschaft herrscht ein geteiltes Meinungsbild

Doch welche Gründe sprechen aus Sicht der befragten Versicherungsmaklerinnen und -makler überhaupt für den Abschluss eines Telematik-Tarifs? In erster Linie sehen die Befragten in Telematik-Tarifen einen angemessenen Anreiz für ein risikobewusstes Verhalten (86,4%). Bei weiteren knapp 85% punkten diese Tarife durch eine attraktive Ersparnis für die Kundinnen und Kunden mittels transparenter Prämienberechnung. Rund 31% wiederum loben die funktionierenden technischen Lösungen für eine direkte Rückmeldung zum Fahrstil. Lediglich knapp 13% sehen allerdings einen hohen Datenschutzstandard bei Telematik-Tarifen gewährleistet.

Interessant ist, dass sich wiederum knapp die Hälfte der Befragten wegen einer intransparenten Prämienberechnung auch gegen den Abschluss eines Telematik-Tarifs aussprechen. Und weitere rund 39% monieren, dass man die Aufzeichnungen des Fahrverhaltens unterbrechen könnte, sodass sie doch nur unzureichende Anreize für ein risikobewusstes Verhalten im Straßenverkehr bieten.

Doch was könnte die weitere Marktdurchdringung von Telematik-Tarifen fördern? Die Befragten haben eine klare Meinung dazu: an die Police angeschlossene Zusatzdienste. So könnten laut einem Drittel der Befragten eine integrierte Parkplatzsuche, Bonusprogramme oder auch situative Versicherungsofferten die Attraktivität dieser Tariffamilie steigern. (as)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Private Kfz- & Flottenversicherung 2023“ wurde vom 13.02.2023 bis 24.02.2023 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 397 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt.

Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.

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