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20. November 2023
Deutsche Versicherer hoffen auf bessere Zeiten im Jahr 2024
Deutsche Versicherer hoffen auf bessere Zeiten im Jahr 2024

Deutsche Versicherer hoffen auf bessere Zeiten im Jahr 2024

Die insgesamt schlechte wirtschaftliche Dynamik hierzulande macht sich weiterhin in der Versicherungsbranche bemerkbar. Die Stimmung unter den Versicherern hat sich laut dem aktuellen ifo-Konjunkturtest im Auftrag des GDV im Herbst weiter eingetrübt. Die Branche hofft nun auf Besserung im Jahr 2024.

Der vom Münchener ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index für die Versicherungsbranche ist im Herbst weiter gefallen. Die schwache wirtschaftliche Dynamik in der Bundesrepublik macht den Versicherern weiterhin zu schaffen. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) am Montag bekannt gegeben.

Konkret sank der Geschäftsklima-Index im dritten Quartal des laufenden Jahres um 5,1 Punkte. Damit bleibt der aktuelle Wert mit 0,8 Punkten zwar im positiven Bereich, liegt aber wieder deutlicher unter dem langfristigen Mittelwert von 12,5 Punkten. „Die wirtschaftliche Unsicherheit ist nach wie vor groß, vor allem Deutschland steht auch vor langfristigen strukturellen Herausforderungen“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Das belastet auch den Versicherungssektor.“

Hoffnungen liegen auf 2024

Nun hofft die Branche auf das neue Jahr. Zwar sind die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate im dritten Quartal ebenfalls zurückgegangen, doch liegen mit einem Wert von 20,5 Punkten (saisonbereinigt, Vorquartalswert: etwa 26 Punkte) weiterhin oberhalb des langfristigen Durchschnitts. Die Unternehmen erwarten somit weiterhin eine deutliche Verbesserung ihrer Geschäftslage, so der GDV.

Geschäftserwartungen der Lebensversicherer steigen weiter

Vor allem die Lebensversicherer gehen optimistischer gestimmt in die Zukunft. Während die Unternehmen die aktuelle Situation weiterhin negativ beurteilen – die aktuelle Geschäftslage liegt fast identisch zum Vorquartal bei -30,5 Punkten –, sind die ohnehin hohen Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr in der Sparte weiter gestiegen, von 40,2 auf nunmehr 45,9 Punkte. Darin spiegele sich wohl die Hoffnung wider, dass einerseits steigende Zinsen Lebensversicherungen für Verbraucher wieder attraktiver werden lassen, andererseits, dass Realeinkommen durch die abklingende Inflation im neuen Jahr wieder steigen, so der Branchenverband.

Das Geschäftsklima unter den Lebensversicherern hat sich im abgelaufenen Quartal um 2,6 Punkte auf 4,1 Punkte verbessert. Der positive Trend, der seit dem ersten Quartal 2023 hier zu beobachten ist, setzt sich also weiterhin fort.

Schaden- und Unfallversicherer weniger optimistisch

In der Schaden- und Unfallversicherung ist die Stimmung analog der Jahreszeit eher dunkel. Hier ist der Wert für das aktuelle Geschäftsklima im Vergleich zum Vorquartal noch einmal um 5 Punkte gefallen und liegt nun mit -4,1 Punkten im negativen Bereich. Auffällig dabei: Vor allem in der Kfz-Versicherung ist die Stimmung schlecht. Hier bleibt der aktuelle Wert mit -39,6 Punkten beinahe identisch zum Vorquartal und deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 2,7 Punkten.

Am deutlichsten verschlechtert hat sich das Klima in der privaten Sachversicherung, wo der aktuelle Wert um 24,1 Punkte auf 5,1 sinkt, in der nicht-privaten Sachversicherung (-21,9, Differenz zum Vorquartal: -22,4) und der Haftpflichtversicherung (7,7, Differenz zum Vorquartal: -17,8).

Negatives Geschäftsklima vor allem aufgrund der aktuellen Lage

Getrieben wird das schwache Geschäftsklima maßgeblich durch die Einschätzung der Lage, nicht zuletzt aufgrund der hohen Inflation – vor allem die steigenden Schadenaufwendungen der Sachversicherer, die derzeit nicht durch Beiträge kompensiert werden können, machen den Unternehmen zu schaffen. So hat sich der Index zur aktuellen Schadenentwicklung weiter verschlechtert, von vorher -53,2 Punkte auf -73,7 Punkte.

Die Erwartung steigender Einnahmen, gepaart mit der Hoffnung auf etwas weniger Druck auf Kostenseite sorgt derweil dafür, dass die Geschäftserwartungen mit einem Wert von 10,4 Punkten leicht über dem langfristigen Mittelwert von 10,1 Punkten verweilen.

Lage in Krankenzusatzversicherung besser als in der Vollversicherung

Auch in der privaten Krankenversicherung geht der aktuelle Geschäftsklima-Index nach unten. Mit einem Minus von 12 Punkten gegenüber dem Vorquartal liegt er aktuell bei 5,2, deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 11,6 Punkten. Dabei trägt vor allem die Krankenvollversicherung zu der negativen Entwicklung bei – hier rutscht das Geschäftsklima um 22,3 Punkte auf einen Wert von 7,4 Punkten. In der Krankenzusatzversicherung jedoch konnte der aktuelle Index um 10,6 Punkte auf 23 Zähler nach oben klettern.

Während die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate im Vergleich zum Vorquartal um 8,8 Punkte auf -3,5 gesunken sind, hat sich die Erwartung für die Leistungsentwicklung für das nächste halbe Jahr leicht erholt und liegt nun mit -77,6 Punkten immerhin 14,3 Punkte über dem Wert des Vorquartals. (js)

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