Immer weniger Deutsche sehen sich für den Fall einer Pflegebedürftigkeit ausreichend abgesichert. War im Jahr 2016 noch jeder fünfte berufstätig Bundesbürger (22%) der Meinung, ausreichend für den Pflegefall vorgesorgt zu haben, sind es aktuell nur noch 15%, also jeder siebte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse im Rahmen des AXA Deutschland-Reports 2017. Mehr als jeder dritte berufstätige Deutsche (36%) gibt an, es mangle für eine entsprechende Vorsorge an finanziellen Mitteln. Laut AXA ist dies gegenüber 2016 ein deutlicher Anstieg, denn im Vorjahr sagten 29%, ihnen würden die finanziellen Mittel fehlen. Noch deutlicher ist der Unterschied zum Jahr 2016 bei Rentnern und Pensionären: Hier kletterte die Zahl derer, die sich für den Pflegefall nicht ausreichend abgesichert fühlen, von 31% im Vorjahr auf nun 43%.
Regionale Unterschiede bei Absicherung
„Es gibt bei der Absicherung der Pflegebedürftigkeit große regionale Unterschiede innerhalb Deutschlands“, erläutert Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands im AXA Konzern. Mit 22% sehen sich Berufstätige in Mecklenburg-Vorpommern und mit 19% in Schleswig-Holstein deutlich häufiger als in anderen Bundesländern ausreichend für den Fall eine Pflegebedürftigkeit abgesichert. Dagegen fühlen sich die Menschen in Thüringen, Berlin und Hamburg mit 9% bzw. 11% seltener ausreichend abgesichert. Dem Deutschland Report zufolge geben in diesen drei Bundesländern besonders viele Befragte an, die Vorsorge-Problematik für den Pflegefall „bisher nicht gesehen und daher nicht geregelt zu haben.“
Rolle des Staates wird unterschiedlich beurteilt
Der AXA Deutschland-Report zeigt außerdem, welche Auffassung innerhalb der 16 Bundesländer vorherrscht, wenn es um die Rolle des Staates bei der Absicherung des Pflegefallrisikos geht. In Mecklenburg-Vorpommern sehen nur 8% der Berufstätigen den Staat in der Verantwortung, für sie im Pflegefall bei unzureichender eigener Vorsorge einzuspringen. Die Berufstätigen in Bayern geben dies dagegen fast drei Mal so häufig an (22%). (tk)
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