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9. Januar 2025
Deutsche Anleger wollen weniger Risiko
Deutsche Anleger wollen weniger Risiko

Deutsche Anleger wollen weniger Risiko

Der Bundesverband deutscher Banken hat in einer Umfrage die Risikobereitschaft der Deutschen bei der Geldanlage erfragt. Vielleicht wenig überraschend: Diese hält sich in Grenzen bzw. ist im Vergleich zur Vorjahresumfrage gesunken. Die Deutschen wollen wieder mehr Sicherheit bei ihrer Geldanlage.

Das Börsenjahr 2024 liegt hinter uns – und im Großen und Ganzen ist man sich einig, dass es ein gutes war. Blickt man nur auf Deutschland, so konnte der Dax mehrfach seinen Rekordwert brechen und hatte am Jahresende ein Plus von etwa 19%. Dieser positive Verlauf spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der deutschen Anleger wider, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) unter rund 1.000 Teilnehmern zeigt.

Darin heißt es, dass 70% der Befragten mit der Wertentwicklung der eigenen Finanzanlagen zufrieden waren – ein deutliches Plus zu 58% im Vorjahr. Zu der optimistischen Einschätzung dürften die positive Börsenentwicklung und ein bei rückläufiger Inflation immer noch ansehnliches Zinsniveau beigetragen haben, so der BdB.

Geringere Risikobereitschaft der Deutschen

Und doch: Das Stereotyp des risikoaversen Deutschen greift auch hier. Denn wie die Umfrageergebnisse zeigen, ist das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen bei der Geldanlage nicht nur hoch, sondern im Vergleich zum Vorjahr auch wieder deutlich gestiegen. Nur noch 19% (im Vorjahr waren es 33%) können sich aktuell vorstellen, ein höheres Anlagerisiko einzugehen, um damit ggf. eine höhere Rendite zu erzielen. Der Anteil derjenigen, die das für sich gänzlich ausschließen, ist sogar von 25% auf nun 52% angestiegen. BdB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff merkt hier an, dass die Ursache dafür die schwache wirtschaftliche Lage sein dürfte. Gleichzeitig sollte man jedoch, entgegen der Gefühlslage der Befragten, festhalten, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland schon länger besorgniserregend ist, die Märkte dies jedoch bislang nur wenig störte.

Außerdem nimmt die Risikobereitschaft mit zunehmendem Alter deutlich ab, so der BdB. 59% der Befragten von 18 bis 29 Jahren gaben bei der Frage, ob sie sich in Zukunft ein höheres Risiko für eine ggf. höhere Rendite bei der Anlage vorstellen könnten „eher nicht“ oder „gar nicht“ an. Bei den Umfrageteilnehmern ab 60 Jahren waren es satte 94%.

Immobilien, Tagesgeld und Gold im Fokus

Am liebsten würden die Anleger, sofern denn die entsprechenden Finanzmittel zur Verfügung stehen, in Immobilien investieren (47%), aber auch Tagesgeld (43%), Fonds und Aktien (je 40%) erfreuen sich größerer Beliebtheit. „Sicherheit“ und „Rendite“ werden mit 66% bzw. 47% weiterhin am häufigsten als wichtiges Ziel bei der Geldanlage genannt. Allerdings verzeichnet der Nachhaltigkeitsaspekt als Anlagemotiv mit einem Plus von 13 Prozentpunkten (von 10% auf 23%) die größte Zunahme. „Verfügbarkeit“ ist weiterhin für rund ein Drittel der Anleger ein wichtiges Kriterium. (mki)