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21. August 2024
Destatis: Todesfälle erstmals seit 2019 wieder gesunken
Destatis: Todesfälle erstmals seit 2019 wieder gesunken

Destatis: Todesfälle erstmals seit 2019 wieder gesunken

Im Jahr 2023 sind in Deutschland 1,03 Millionen Menschen verstorben. Damit sinkt die Zahl erstmals seit Jahren wieder. Geboren wurden im Gegensatz dazu rund 70.000 Kinder. Die Lebenserwartung bei Geburt ist erstmals seit 2019 wieder geklettert.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat seine Todesursachenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach sind in Deutschland im vergangenen Jahr 1,03 Millionen Menschen verstorben – 3,6% weniger als im Jahr 2022. Damit ist die Zahl der Todesfälle erstmals seit dem Vorpandemiejahr 2019 wieder gesunken. Mehr als die Hälfte der verstorbenen Frauen und fast ein Drittel der verstorbenen Männer waren zum Zeitpunkt des Todes 85 Jahre oder älter, so Destatis.

Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs rückläufig

Die häufigsten Todesursachen bleiben im Vergleich zu den vergangenen Jahren unverändert. Am häufigsten versterben Menschen in Deutschland an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie machten 2023 mit 348.000 Verstorbenen 33,9% der Todesfälle aus. Die zweithäufigste Todesursache waren bösartige Neubildungen – also Krebs. Sie waren für 22,4% aller Todesfälle verantwortlich. Wie Destatis jedoch mitteilt, ging die Anzahl der Fälle für beide Todesursachen zurück. Die Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen gingen insgesamt um 2,7% zurück, 0,5% weniger Menschen verstarben an Krebs.

Wieder mehr Grippetote

Als dritthäufigste Todesursache gibt Destatis Erkrankungen der Atemwege an. An der Grippe oder Pneumonie (Lungenentzündung) starben demnach 20.900 Menschen, 13,1% mehr als im Vorjahr. Damit lag der Anteil derer, die an Grippe oder Pneumonie verstarben mit insgesamt 2% wieder auf Vorpandemie-Niveau von 2019. Die Todesfälle, die Covid-19 selbst als Grundleiden angeben, sind im Jahr 2023 um 50,8% gefallen, auf 25.768. Das sind 2,5% aller Verstorbenen.

Knapp 5% der Verstorbenen, oder 49.400 Menschen, verstarben an einer nicht natürlichen Todesursache, wie beispielsweise einer Verletzung oder Vergiftung. Bei einem Sturz kamen im vergangenen Jahr 20.800 Menschen ums Leben.

Mehr Suizide unter Frauen

10.300 Menschen beendeten selbst ihr Leben durch Suizid, 1,8% mehr als im Vorjahr, aber 3,1% weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, teilte das Bundesamt mit. Immer noch sind beinahe drei Viertel (73%) Männer, die sich selbst das Leben nehmen. Im vergangenen Jahr sei der Anstieg der Suizide jedoch vor allem auf eine Zunahme bei den Frauen zurückzuführen gewesen, mit einem Plus von 8% gegenüber dem Vorjahr. Bei den Männern gab es dagegen einen leichten Rückgang (-0,8%)

Geburtenrate erneut rückläufig, Lebenserwartung gestiegen

Verglichen mit den Todesfällen meldete Destatis im Juli, dass im Jahr 2023 hierzulande 692.989 Kinder geboren wurden – 6% weniger als im Vorjahr. Weniger Kinder waren zuletzt im Jahr 2013 geboren worden, berichtet das Bundesamt. Die Geburtenrate sank von 1,46 Kinder je Frau (2022) auf 1,35.

Statistisch gesehen werden die im vergangenen Jahr geborenen Kinder jedoch wieder älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 2023 betrug für Frauen 83,3 Jahre und für Männer 78,6 Jahre. Damit stieg sie zwar im Gegensatz zum Vorjahr um etwa 0,4 Jahre bei beiden Geschlechtern, hat aber immer noch nicht das Niveau aus dem Jahr 2019 erreicht. In den Jahren von 2020 bis 2022 war die Lebenserwartung im Vergleich zu 2019 um etwa 0,6 Jahre gesunken. (js)

Bild: © Romolo Tavani – stock.adobe.com