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14. Oktober 2024
Demografie treibt Konsolidierung im Maklermarkt voran
Demografie treibt Konsolidierung im Maklermarkt voran

Demografie treibt Konsolidierung im Maklermarkt voran

Die Altersstruktur der Versicherungsmakler verändert sich spürbar, während sich der Markt zunehmend konsolidiert. Ein Drittel der Makler plant den Ausstieg. Doch nicht die Konsolidierung im Maklermarkt bereitet Sorgen, sondern die wachsende Bedeutung digitaler Vertriebswege.

Die Altersstruktur der Versicherungsmakler wird immer älter. Folgt man der AssCompact Studienreihe TRENDS, lag das Durchschnittsalter zuletzt im Jahr 2014 unter 50 Jahren. Aktuell weist die Studie einen Wert von 56 Jahren aus. Andere Studien kommen zu ähnlichen Werten. Das angestrebte Ausstiegsalter wiederum liegt bei rund 67 Jahren, dieser Wert hat sich seit 2014 kaum verändert.

Ein Drittel hat sich bereits mit einem Verkauf beschäftigt

Die Demografie wirkt wie eine treibende Kraft für die Konsolidierung im Versicherungsmaklermarkt, die sich wohl noch einige Jahre fortsetzen wird. Laut aktueller TRENDS-Studie haben 34% der befragten Versicherungsmakler und Mehrfachagenten aus Altersgründen erste Überlegungen zu einer Unternehmensnachfolge angestellt. Sollte tatsächlich ein Drittel der Versicherungsmakler demnächst vom Markt gehen, dürfte dies eine große Lücke reißen – insbesondere bei einer geringen Zahl an Neueinsteigern und bereits starker Konsolidierung in den vergangenen Jahren, auch wenn dies die aktuellen Zahlen des Vermittlerregisters noch nicht widerspiegeln.

Verstärkt wird der Effekt dadurch, dass sich laut Studie noch einmal 7% vorzeitig mit einem Unternehmensverkauf beschäftigt haben, weil die Gelegenheit dank der Kauflust mancher Aufkäufer und dem Kapitalfluss von Investorengeldern günstig ist.

Interessanterweise ist es aber auch so, dass sich diese Maklergeneration dennoch auch selbst schon mal damit beschäftigt hat, einen Kauf bzw. eine Übernahme zu tätigen. Immerhin haben dies 42% der Studienteilnehmer schon mal getan. Was daraus geworden ist, darüber gibt die TRENDS-Studie keine Auskunft.

Konsolidierung? Kein Problem

Versicherungsmakler zeigen sich von der Konsolidierung also keineswegs unberührt. Doch obwohl die Konsolidierung häufig negativ konnotiert ist, betonen die Versicherungsmakler in der Studie mehrheitlich ihre Gelassenheit. Knapp 60% der Befragten geben an, dass sie der Konsolidierungswelle neutral gegenüberstehen. Ein Viertel bewertet die Entwicklung sogar positiv.

So richtig negativ bewerten nur ganz wenige die Entwicklung. Doch sollten solche Statements wie die folgenden die Branche dennoch nicht ungerührt lassen: „Die Konsolidierung führt dazu, dass der klassische, mittelständische Makler kein „Gewicht“ mehr bei den Versicherern hat und die großen Makler bessere Konditionen erhalten. Eine Mitgliedschaft in einem Verbund oder Pool gleicht dies nicht aus.“ Eine andere Aussage geht in Richtung Kundenberatung. Diese würden leiden, weil es bei einem Aufkauf meistens um Kosteneinsparungen gehe und individuelle Services für den Kunden einfach verschwinden werden. Die genannten Prozentzahlen zeigen aber eben auch, dass sich für den Großteil der Makler Chancen und Risiken bei der Konsolidierung zumindest die Waage halten.

Makler fürchten nicht den Wettbewerb mit Maklern, sondern digitale Kanäle

Überhaupt scheint es eher so, dass Versicherungsmakler den Wettbewerb mit Maklerkollegen und mit Ausschließlichkeitsvertretern nicht scheuen. Viel größere Sorgen bereiten den Studienteilnehmern die digitalen Vertriebswege: angefangen bei den großen Internetakteuren über den Versicherungsschutz, der zunehmend als Embedded Insurance in Konsumgütern integriert wird, bis hin zum allgemeinen Digitalvertrieb. Die Versicherungsmakler wollen dem laut Studie vor allem ihre persönliche Kundenbetreuung und ihre individuelle Beratung entgegensetzen. Diese Strategie dürfte jedoch alle Generationen von Maklern gleichermaßen betreffen. (bh)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS III/2024“ wurde vom 02.07.2024 bis 12.07.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 374 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

Bild: © freshidea – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc (392496) am 20. Oktober 2024 - 18:38

Die Demografie wirkt sich auf alle Branchen aus und im Versicherungsbereich lässt sich ja sehr viel digitalisieren. Bin mal gespannt wie unsere Branche in 10 Jahren aussieht?