Versicherungsvermittler müssen sich seit 2018 jährlich mindestens 15 Stunden weiterbilden. Welche konkreten Weiterbildungsangebote sie jedoch in Anspruch nehmen und welche Anbieter sie bevorzugen, das können die unabhängigen Vermittler weitgehend selbst bestimmen. Im Sonderthema der aktuellen TRENDS-Studie hat AssCompact versucht, rund um das Thema Weiterbildung Licht ins Dunkel zu bringen. Welche Formate werden von Maklern und Mehrfachagenten am häufigsten nachgefragt und in welchen Bereichen sehen die Studienteilnehmer ihren höchsten Weiterbildungsbedarf? Diesen Fragen geht die Studie „AssCompact TRENDS I/2021“ auf den Grund.
Bevor aber ein konkretes Weiterbildungsangebot in Anspruch genommen wird, heißt es erst einmal eine Vorauswahl zu treffen. Denn selbst wenn das Thema spannend klingt und die Veranstaltung in den Terminkalender passt, müssen Makler zuallererst dem Anbieter der Weiterbildung vertrauen. Schließlich lässt niemand gerne das Tagesgeschäft ruhen, um einige Stunden später ohne wirklichen Erkenntnisgewinn zu einer angewachsenen To-do-Liste zurückzukehren.
Pools und Verbünde als Weiterbildungsanbieter
Wem wird also das meiste Vertrauen entgegengebracht? Maklerpools und Maklerverbünde gelten unter den Studienteilnehmern als besonders gute Weiterbildungsanbieter. 77% der Befragten erachten ihre Angebote als geeignet, um den persönlichen Weiterbildungsbedarf zu decken. Gerade die Angebote der Fonds Finanz, der VEMA und des DEMV konnten im Rahmen der Studie überzeugen.
Ebenfalls hohes Vertrauen gegenüber Unabhängigen
Unabhängigen Bildungsanbietern wird immerhin noch von 72% der Studienteilnehmer eine hohe Eignung beim Angebot von Weiterbildungen attestiert. Unter ihnen können insbesondere die Deutsche Makler Akademie (DMA), die Akademie für Finanzberatung GOING PUBLIC! und das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) glänzen.
Berufsverbände und Produktgeber
Die Berufsverbände und die Produktgeber gelten unter den Maklern und unabhängigen Mehrfachagenten mit einer Zustimmungsrate von je 63% als weniger gut geeignet, um Weiterbildungen anzubieten. Unter den Berufsverbänden können der BVK (Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute), der AfW (Bundesverband Finanzdienstleistung) und der BDVM (Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler) am meisten überzeugen, während bei den Produktgebern die Weiterbildungsangebote von Allianz, ALH-Gruppe (ALTE LEIPZIGER und HALLESCHE) sowie Canada Life zu beeindrucken wissen.
Online-Seminare sind besonders gefragt
Gefragt nach dem präferierten Weiterbildungsformat, zeigen sich die Studienteilnehmer mit einer Zustimmungsrate von 78% besonders von Online-Seminaren überzeugt. Mehr als die Hälfte (54%) sehnt sich jedoch auch nach all den Präsenzseminaren und Workshops, die aktuell coronabedingt nicht stattfinden können.
Fokus liegt auf Digitalisierung
Besonderen Weiterbildungsbedarf sehen die Befragten im Bereich Digitalisierung. Die Corona-Krise mag hier noch einige Lücken aufgezeigt haben. Demnach glauben 70% der Studienteilnehmer, dass ihnen gerade im Hinblick auf die kommenden zwei Jahre Weiterbildungen rund um den Kompetenzbereich Digitalisierung guttun würden. Wie sehr die Digitalisierung die Vermittler umtreibt, zeigt sich auch darin, dass 56% von ihnen Wissensbedarf im Bereich EDV und IT sehen. Doch auch Rechts- und Haftungsfragen sind ein Thema, dem die Vermittler gemäß Selbsteinschätzung mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. (tku)
Über die Studie
Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS I/2021“ wurde vom 07.01.2021 bis zum 22.01.2021 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 511 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt.
Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.
Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.
Bild: © Tierney – stock.adobe.com
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